Wenn der Spitzenreiter der Fußball-Landesliga Hombrucher SV am Sonntag (ab 15 Uhr bei uns im Livestream) den SuS Kaiserau zum Rückrunden-Auftakt empfängt, ist es eine für einen Spieler eine ganz besondere Begegnung. Im Sommer wechselte Topstürmer Marvin Schuster in den Dortmunder Süden – nicht aber, bevor er sich in Methler unsterblich machte.
Es läuft bereits die Nachspielzeit im letzten und alles entscheidenden Saisonspiel. Der SuS Kaiserau liegt mit 1:2 gegen den SV Horst-Emscher zurück, bangt um den Klassenerhalt. Dann schlägt die Schusters große Stunde: Er trifft zum späten 2:2-Ausgelich und sichert seiner Mannschaft den dringend benötigten Punkt für den Klassenerhalt. Sein 31. Saisontor – es war gleichzeitig das Wichtigste.
Der Held vom SuS Kaiserau
Erinnern kann sich der Ex-Kaiserauer noch sehr gut an den Moment des Tores und die anschließenden Feierlichkeiten. „Es war ein toller Moment, das entscheidende Tor zu schießen. Das bleibt natürlich in Erinnerung“, sagt Schuster.
Den SuS Kaiserau verließ er als Held und Retter. Inzwischen spielt das für den Sommerneuzugang des Hombrucher SV aber keine Rolle mehr. „So schön es auch war, davon kann ich mir heute auch nichts kaufen“, betont der Stürmer, dessen Fokus ganz auf seinen neuen Klub liegt.

Als Tabellenführer spielt der HSV im Aufstiegsrennen mit, ließ aber zum Ende der Hinrunde durch eine 2:3-Niederlage bei der SpVgg Horsthausen und ein 2:2 gegen die SG Welper ein paar Federn. Auch die Dortmunder Hallenstadtmeisterschaft lief eher enttäuschend mit dem Aus in der Zwischenrunde.
Schuster ist aber guter Dinge, dass er mit seinem Team gut in die Rückserie starten wird. „Wenn ich mir die letzten Testspiele so angucke, bin ich optimistisch, dass wir direkt die Leistung abrufen können, um die Tabellenführung zu verteidigen. Wir wissen wo unsere Stärken sind. In der Defensive haben wir große Fortschritte gemacht und wir haben die gefährlichste Offensive der Liga.“
17 Tore für den Hombrucher SV
Daran hat nicht zuletzt Schuster selbst maßgeblichen Anteil. Bereits 17 Mal traf er für den HSV ins gegnerische Netz. Der Vollblutstürmer brauchte also keine lange Anlaufzeit und befindet sich auf bestem Wege, die 31. Treffer aus der Vorsaison beim SuS Kaiserau zu überbieten.
Erster in der Torjägerliste ist er aber dennoch nicht. Dort steht Val-Leander Wettklo vom Königsborner SV mit 21 Toren. Schon in der vergangenen Saison musste sich Schuster knapp Marcel Reichwein (damals noch für Türkspor Dortmund) geschlagen geben. Das oberste Ziel sei die Torjägerkanone aber ohnehin nicht. „Die Konkurrenz schläft nicht. Ich würde nicht nein sagen, wenn es am Ende für mich reicht, aber ich gehe nicht verkrampft in jedes Spiel und will die Tore erzwingen, denn dann klappt es nicht. Wichtiger sind immer die drei Punkte“.
Um die geht es auch am Sonntag, wenn sein Ex-Klub nach Hombruch kommt. Dass das keine leichte Aufgabe wird, hat nicht zuletzt das spektakuläre 4:4 aus dem Hinspiel gezeigt. „Das war sehr turbulent. Da wussten beide noch nicht so, wo man steht. Aber das Ergebnis ist nicht das Ziel für Sonntag. Wir sind Erster und wollen da auch bleiben“, so Schusters Kampfansage an seinen ehemaligen Verein.
Schuster lobt Entwicklung
Ob der Stürmer im Falle eines Treffers jubeln wird, bleibt abzuwarten. Im Hinspiel tat er es nicht – das hatte aber andere Gründe. „Es war das Anschlusstor zum 4:3, da habe ich nicht an einen Jubel gedacht, weil wir das Spiel noch drehen wollten und es schnell gehen musste“, erklärt er.
Der HSV ist auf jeden Fall vor dem Rückrunden-Duell gewarnt. „Es wird ein intensives Spiel, wir müssen da alles abrufen“, so Schuster, der auch bei einem Aufstieg in die Westfalenliga weiterhin ein Auge auf den SuS Kaiserau werfen will: „Ich schaue auf alle meine Ex-Vereine. Es ist schön zu sehen, wie gut sich der Verein entwickelt hat und im gesicherten Mittelfeld steht. Mannschaft, Vereinsführung und Sportanlage sind auf jeden Fall Landesliga-tauglich.“
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