Fußballkreis und der Stadtsporbund werden gegenüber Dortmunds OB Thomas Westphal deutlichFußballkrei

© Stephan Schuetze

Fußballkreis und der Stadtsporbund werden gegenüber Dortmunds OB Thomas Westphal deutlichFußballkrei

rnSport in Dortmund

Am Dienstag hat der Fußballkreis Dortmund dem Oberbürgermeister Thomas Westphal seinen Unmut über die Situation der Fußballer per Brief geschickt. Am Donnerstag gab es ein klärendes Gespräch.

Dortmund

, 03.04.2021, 13:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Der Brief des Fußballkreises Dortmund an den Dortmunder Oberbürgermeister Thomas Westphal war deutlich. „Wir bemängeln vor allem die mangelhafte Kommunikation zur Entscheidung unseres OB in Sachen Teststrategie Sport. Die verantwortlichen Personen und Herr Westphal können sich anscheinend nur schwerlich vorstellen, was die für alle Seiten überraschende Mitteilung zur Umsetzung einer Teststrategie in den Vereinen und bei uns im Fußballkreis Dortmund auslöste“, ist in dem Brief unter anderem zu lesen.

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Auslöser des Briefs war die Entscheidung der Stadt Dortmund, in der Corona-Krise eine eigene Teststrategie zu fahren und die Sportler vor dem Inkrafttreten nicht informiert zu haben. „Um es klarzustellen, wir haben als Fußballkreis Dortmund nicht über politische Beschlüsse zu befinden. Das ist Sache der Politik. Aber wir als Sportler möchten mit ins Boot genommen werden“, sagt Andreas Edelstein, Stellvertretender Kreisvorsitzender.

Das Treffen dauerte 90 Minuten

Über das Thema sprachen am Donnerstag ab 16 Uhr Oberbürgermeister Thomas Westphal, Birgit Zoerner, Leiterin Dezernat 5 der Stadt Dortmund, Mathias Grasediek und Nadine Euler vom Stadtsportbund Dortmund, Bernd Kruse von den Sport- und Freizeitbetrieben der Stadt Dortmund sowie Jürgen Grondziewski und Andreas Edelstein vom Fußballkreis Dortmund. Das Gespräch dauerte 90 Minuten.

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„Wir haben in dem Videomeeting noch einmal deutlich gemacht, dass wir es nicht okay fanden, dass die wichtigsten Informationen über die handelnden Personen hinweggeflogen sind“, sagt Edelstein. Denn weder der Stadtsportbund noch der Fußballkreis Dortmund wussten im Vorfeld, wie es mit der neuen Verordnung der Stadt am Montag (29. März) für den Sport weitergehen würde.

Ein großer Einschnitt für den Sport

Und es waren große Einschnitte für den Sport. Denn in Dortmund dürfen schulpflichtige Kinder bis 14 Jahren nur noch mit einem zertifizierten Schnelltest trainieren. Weil die Stadt in einer Stellungnahme gegenüber unserer Redaktion bestätigte, dass jeder Dortmunder sich nur einmal pro Woche kostenfrei testen lassen darf, müsste jeder Verein oder die Familie für einen weiteren Test finanziell aufkommen, sollte das Kind ein zweites oder drittes Mal in der Woche zum Training gehen. Viele Vereine sagten daraufhin ihr Training ab. Mitten in den Osterferien.

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Zu dem Thema hieß es in dem Brief an den OB: „...in den Vereinen lebt man diese Verantwortung, man möchte sozial schwache Kinder nicht ausgrenzen, man möchte begrenzte Testkapazitäten in kleinen Vororten nicht ausreizen und vor allem möchte man auch den Familien nicht zumuten einen stattlichen Betrag für Testungen auszugeben! Diese Orga kann ein Verein einfach nicht leisten, vom schwer verständlichen Hin und Her politischer Entscheidungen ganz abzusehen!“

Es soll finanzielle Unterstützung geben

In der Sitzung am Donnerstag erklärte die Stadt, dass sie daran arbeite, finanzielle Unterstützungen für die Vereine zu ermöglichen. „Wir Sportler können uns hier auf die Stadt verlassen. Ich kenne einige Kommunen, die nicht annähernd dem Sport so viele Zuschüsse gestatten, wie es die Stadt Dortmund für uns tut. Da können wir uns nicht beschweren“, sagt Edelstein.

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Der Stadtsportbund hat in der Gesprächsrunde am Donnerstag vorgerechnet, dass rein theoretisch täglich 10.000 schulpflichtige Kinder bis 14 Jahren aus allen Sportarten im Freien trainieren dürften. Das hätte zur Folge, dass durchschnittlich 100 Kinder täglich zu den 100 Testzentren der Stadt gehen könnten, um sich für das Training überprüfen zu lassen. „Das können die Testzentren doch gar nicht leisten, das ist an der Lebensrealität vorbei“, erklärt Edelstein.

Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal ist bei den Sportlern in die Kritik geraten.

Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal ist bei den Sportlern in die Kritik geraten. © Stephan Schuetze

Laut Edelstein habe Oberbürgermeister Thomas Westphal die eigene Strategie verteidigt und darauf hingewiesen, dass die Zeit zwischen dem Okay des Landes NRW zur Dortmunder Teststrategie und dem ersten Tag der Umsetzung sehr knapp gewesen sei. Das waren genau zwei Tage.

„Wir haben aber erklärt, dass der Stadtsportbund und wir das Netz gehabt hätten, um die Sportler rechtzeitig zu informieren. Wenn man uns früh genug Bescheid gegeben hätte“, sagt Edelstein, „Ich hoffe einfach, dass das in Zukunft in ähnlichen Fälle dann anders läuft. Dann war das Gespräch am Donnerstag auch ein Erfolg.“

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