Fußballkreis Dortmund ehrt zahlreiche Vereine und Lewandowski

Fußballkreis Dortmund

Ganz viele Jubilare hatte der Fußballkreis Dortmund. Diese sind nun von den Verantwortlichen geehrt worden. Darunter auch ein Lewandowski, der von seinem Klub nicht zu ersetzen ist.

Dortmund

, 13.10.2021, 16:00 Uhr / Lesedauer: 3 min
Der Fußballkreis Dortmund hat viele Vereine geehrt.

Der Fußballkreis Dortmund hat viele Vereine geehrt. © Nähle

Sie hätten so gerne groß gefeiert. Immerhin ein nettes Trostpflaster erhielten Dortmunds Jubilare jetzt vom Fußballkreis-Vorsitzenden Jürgen Grondziewski. Das Motto machte klar, worum es geht: Wir feiern „850 Jahre Vereinssport“.

Und so lud der Kreis Vertreter von Vereinen, die im vergangenen und diesem Coronajahr auf den großen Festakt verzichten mussten, zu einer kleinen Feierstunde im Haus Prein. Und es gab noch eine besondere Ehrung für einen Menschen eines Klubs, der auf sein Bestehen, aber auch auf die Leistungen des Vorstandsmitgliedes sehr stolz ist.

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Los ging es mit Lüner SV und TuS Eving-Lindenhorst. Beide Vereine gibt es seit 75 Jahren. Helga Zarth, die Eving vertrat, wusste da schon, dass es nicht der einzige Anlass zur Freude sein soll. In Zeiten, in denen es dem einstigen Schwergewicht im Dortmunder Norden nicht mehr so gut geht, tun Urkunden, Medaillen und ein paar Scheinchen vom Verband gut.

Bevor die Bühne dann einer besonderen Einzelperson gehörte, zeichnete Grondziewski, immer leicht dekoriert mit netten Anekdoten, die 100-Jährigen aus: BW Alstedde kommt zwar nicht aus dieser Stadt, zählt aber zum Fußballkreis. Es folgten dann die Dortmunder Vertreter, die sich zwei Jahre nach dem 1. Weltkrieg gegründet hatten: Teutonia Lanstrop, Wambeler SV, Eintracht Dorstfeld und SF Nette. Ein Jahr später erweckten die Huckarder praktisch Tür an Tür zwei Vereine zum Leben, Blau-Weiß und Westfalia. Ein paar Eindrücke schilderten die Vereinsvertreter: Teutonia Lanstrop befindet sich im Aufwärtstrend, die Frauen des Wambeler SV hatten einige Abgänge zum neuen Team des BVB, freuen sich aber gute Teams.

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Eintracht Dorstfeld besteht seit 2008, ging aber aus den alten Vereinen Karlsglück und Fortuna hervor. Die Sportfreunde Nette freuten sich über regen Zulauf auf dem Kunstrasenplatz. In Huckarde war BW Huckarde zunächst der Katholiken-Verein, Westfalia der für Protestanten. Was Celtic und Rangers für Glasgow, waren BW und Westfalia für den Dortmunder Westen.

Evinger Lewandowski wird geehrt

Nun sind solche Ehrungen manchmal etwas spröde: Aber da sich viele Teilnehmer lange nicht mehr gesehen hatten und der anwesende Kreisvorstand sehr gute Laune verbreitete, ging die kleine Feierstunde schnell rum. Grondziewski kündigte augenzwinkernd an, er besuche gerne die bald wieder möglichen Jubiläumspartys, die alle Vereine nachholen wollen. „Aber nur, wenn ihr mich einladet.“ Der Wink mit dem Zaunpfahl beendete das Thema Vereine.

Dann zeigte der Kreis-Vorsitzende auf einen Herrn im leuchtend grünen Trainings-Oberteil. Gestatten, Ingo Lewandowski, 57 Jahre alt, nicht verwandt oder verschwägert mit Robert. Aber der Evinger Lewandowski ist für seinen Verein genauso wenig zu ersetzen wie der Namensvetter für Bayern München.

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Helga Zarth, die gleichsam energische und liebenswerte Geschäftsführerin, begründete kurz und bündig, warum Evings Lewandowski die Auszeichnung für besondere Verdienste während der Coronazeit so verdient hatte: „Weil er einfach alles bei uns macht. Wirklich alles!“

Der mit dem Ehrenpreis 2020 Geehrte wollte, wie viele Ehrenamtler, die sich im Stillen über die so verdiente Anerkennung freuen, gar kein großes Aufhebens um sich machen. Zu erfahren war aber schnell, dass Ingo Lewandowski im TuS Senioren- und Junioren-Vorsitzender der Fußball-Abteilung ist. Ganz leise, fast flüsternd, berichtete er dann im kleinen Gesprächskreis, wie viel Zeit er rund um das Eckeystadion verbringt. „Ich bin selbstständig, stehe um 4 Uhr nachts auf. Nach Feierabend bin ich immer am Tag, jeden Tag! Freizeit…“ Dann lacht er. Denn Freizeit hat der Fulltime-Arbeiter nicht.

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Es sind dieses Leute, die sich mit Herz und Empathie für ihre Mitmenschen einsetzen, die ihren Verein trotz schwieriger Zeiten nicht untergehen lassen. Lewandowski hielt den Kontakt zu den Vereinsmitgliedern, half, wo er konnte. Helga Zarth sagt: „Wenn du Hilfe brauchst, ist Ingo für dich da.“

Alle Teilnehmer der Feierstunde waren auch glücklich, wieder füreinander da sein zu dürfen. Denn das Miteinander im Dortmunder Fußball blüht wieder auf. „Und spätestens“, diesen Ausblick gönnten sich die weiteren Vertreter des Kreisvorstandes Andreas Edelstein, Silvia Behr und Patrick Senf-Pawlinsky, „sehen wir uns dann bald in der Halle wieder.“ Denn wie bald die Jubilarfeiern soll auch im Winter das Familienfest des Amateurfußballs wieder zum Gemeinschafts-Erlebnis werden.

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