Der TuS Bövinghausen ist den Status des alleinigen Top-Favoriten auf den Titel los

© Nils Foltynowicz

Der TuS Bövinghausen ist den Status des alleinigen Top-Favoriten auf den Titel los

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Der TuS Bövinghausen hat bisher nichts falsch gemacht. Trotzdem ist der Status des alleinigen Top-Favoriten erstmal dahin. Das findet zumindest unser Autor Thomas Schulzke.

Dortmund

, 12.10.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der TuS Bövinghausen hat am Samstagabend seine Pflicht erledigt. 1:0 gewann das hochgejazzte Team das Duell gegen den Verfolger DSC Wanne-Eickel, erlaubte sich in der Schlussphase sogar den Luxus, einen Foulelfmeter zu verschießen. Aber mehr als seine Pflicht zu erledigen, lieferte der TuS Bövinghausen nicht ab.

Es fehlte die Gier, die Partie frühzeitig zu entscheiden. Das ist natürlich jammern auf hohem Niveau. Der TuS Bövinghausen hat aus den ersten sieben Begegnungen 19 Punkte eingesammelt und erst einen Treffer kassiert. Was in den vergangenen Wochen trotzdem fehlte, war der Wille, den Zuschauern eine Gala zu bieten. Die Mannschaft aus dem Dortmunder Westen tut sich vor allem in der Offensive schwer. Das war beim 0:0 gegen den FC Brünninghausen so, und auch am Samstag gegen den DSC Wanne-Eickel.

Der FC Brünninghausen dagegen hat sich in eine Galaform orchestriert. Das war beim 0:0 gegen Bövinghausen so und am Sonntag beim 4:1 gegen den Verfolger FC Iserlohn ebenfalls. Es klingt erstmal komisch, Brünninghausen beim 0:0 gegen Bövinghausen eine Galaform zu attestieren und dem Konkurrenten nicht.

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Das hat aber zum einen damit zu tun, dass der FC Brünninghausen im direkten Duell dem Sieg viel näher war als der TuS Bövinghausen. Zum anderen muss in Betracht gezogen werden, mit welchen Etats und Namen die beiden Klubs hantieren. Das ist auf der einen Seite der FC Brünninghausen, der seinen Etat Jahr für Jahr weiter runterschraubt und vermehrt auf junge Akteure setzt.

Auf der anderen Seite ist der TuS Bövinghausen, der sich kurzerhand mal die Ex-Profis Kevin Großkreutz, David Odonkor und Baris Özbek gegönnt hat. Zwei ehemalige deutsche Nationalspieler und einen ehemaligen türkischen Meister. Und dann kam zur Krönung noch Migel Schmeling vom Drittligisten SC Verl hinzu.

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Mit dieser Qualität froh darüber zu sein, gegen den FC Brünninghausen ein 0:0 erreicht zu haben, darf den Ansprüchen dieses Klubs nicht genügen. Auch nicht, das 1:0 gegen den DSC Wanne-Eickel über die Zeit gerettet zu haben. Das waren kein Zeichen an den FC Brünninghausen, dass der Titel nur an den TuS Bövinghausen gehen wird.

Der FC Brünninghausen hat sich vor dieser Spielzeit mit dem jungen Firat Cinar, einem Spieler des Bezirksligisten Holzwickeder SC II, oder dem A-Jugendlichen Fynn Gedaschke, der zuletzt in der U19 des Hombrucher SV gespielt hat, verstärkt. Das Trainer-Duo Rafik Halim und Florian Gondrum hat trotz der Unerfahrenheit im Team einen Meisterschaftsanwärter geformt. Das haben die Leistungen gegen Bövinghausen und Iserlohn beeindruckend dokumentiert.

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Aktuell bewegt sich der FC Brünninghausen, der nur aufgrund der mehr erzielten Tore gegenüber Bövinghausen auf Rang eins liegt, auf Augenhöhe mit dem Konkurrenten. Und die Zeit spricht eigentlich für den FCB, denn das junge Team wird sich weiterentwickeln. Deshalb hat der TuS Bövinghausen den Status des alleinigen Top-Favoriten verloren. Der FC Brünninghausen ist ebenfalls ein heißer Anwärter auf den Titel.

Der Druck wächst auf beiden Teams

Mal schauen, wie beide Teams mit dem Druck jetzt umgehen. Der TuS Bövinghausen weiß jetzt, dass da ein Team ist, das fußballerisch mithalten kann. Auf der anderen Seite muss der FC Brünninghausen damit umgehen, dass er in den nächsten Partien immer der Favorit ist. Der FCB befindet sich aber in der günstigeren Ausgangslage. Hier hat niemand den Oberliga-Aufstieg ausgerufen. Ganz anders sieht es da beim TuS Bövinghausen aus.