
© Stephan Schütze
Fluchtlichtausfall, später Ausgleich, wütender Großkreutz - Bövinghausen verpasst Chance
Fußball-Westfalenliga
Der TuS Bövinghausen hatte im Topspiel der Fußball-Westfalenliga 2 die große Chance, auf neun Punkte wegzuziehen. Dann kam die achte Minute der Nachspielzeit.
Bis zur achten Minute der Nachspielzeit war es das perfekte Wochenende für den TuS Bövinghausen. Der Fußball-Westfalenligist führte gegen den Tabellendritten DJK TuS Hordel verdient mit 3:2. Der Tabellenzweite FC Brünninghausen hatte zu dem Zeitpunkt schon 1:4 gegen den DSC Wanne-Eickel verloren. In der achten Minute der Nachspielzeit sah die Tabelle also so aus: TuS Bövinghausen auf Platz eins mit 37 Punkten, DSC Wanne-Eickel mit 28 Zählern Zweiter und Brünninghausen und Hordel jeweils mit 27 Punkten auf den Plätzen drei und vier.
In der achten Minute der Nachspielzeit glich Maurice-Joel Weißbohn mit einer Bogenlampe zum 3:3 aber aus. Kurz zuvor war noch das Flutlicht ausgefallen. Deshalb musste der gute Referee Selim Erk so lange nachspielen lassen. Der ausgewechselte Kevin Großkreutz lief nach dem Schlusspfiff wieder auf den Platz und stellte Hordels Timo Erdmann zum Gespräch.
„Das sind die Emotionen. Kevin musste sich auch einiges anhören. Das ging schon mächtig unter die Gürtellinie“, sagte Bövinghausens Trainer Sebastian Tyrala. Er haderte nicht mit der Leistung seines Teams. Er haderte nur mit den Gegentoren. „Hordel hat alles genutzt, was wir ihnen geboten haben.“
Das 1:1 durch Pascal Beilfuß resultierte aus einem Handelfmeter. „Das war niemals ein Elfmeter. Ich bekomme den Ball vor mein Auge“, sagte Sebastian Mützel. Beim 2:3 nahm Philipp Rößler den Ball einfach in die Hand, obwohl der gar nicht im Aus war. Philipp Dragicevic verwandelte den Freistoß (62.). „Und beim 3:3 in der Nachspielzeit verlieren wir dumm den Ball und laufen in einen Konter“, sagte Tyrala. Den Ausgleich erzielte Weißbohn (90.+8).
Mützel war trotz des späten Gegentores begeistert von dem Spiel. „Das war kein Westfalenliga-Niveau, das war mehr. Wir haben richtig stark gespielt und Hordel hat gut dagegengehalten.“ Bövinghausen war über die gesamte Spielzeit gesehen die bessere Mannschaft, führte erst durch André Witt mit 1:0 (12.) und später durch Marko Onucka (32.) und den Elfmetertreffer von Mützel (60.) verdient mit 3:1.
Trotzdem reichte es nicht zum Sieg. „Aber wir haben wirklich gut gespielt. Wir haben eine ganz andere Körpersprache an den Tag gelegt als noch in den Vorwochen“, resümierte der Vorsitzende Ajan Dzaferoski. Der hatte in der Vorwoche nach dem 4:3 gegen Hagen 11 angekündigt, dass die Zeit der Streicheleinheiten vorbei sei und er jetzt die Peitsche rausholen werden.
Und was erwarten die Spieler jetzt für einen Dzaferoski? „Das ist mir eigentlich egal. Wir können mit den Aussagen von Ajan gut umgehen. Wir waren ja auch nicht zufrieden mit unseren Leistungen“, erklärt Mützel.
Trotz des späten Gegentores ist der Kapitän zufrieden mit der Gesamtsituation. „Wenn mir einer vor der Saison gesagt hätte, wir liegen nach 15 Spieltagen sieben Punkte vor dem Zweiten, dann hätte ich das sofort unterschrieben“, sagte Mützel.