Erster Coronavirus-Fall im Dortmunder Amateurfußball bekannt

Coronavirus

Ein lokaler Amateurfußballer hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Nach der Infektion stand der Dortmunder, der zu diesem Zeitpunkt nichts davon wusste, noch in einem Pflichtspiel auf dem Platz.

Dortmund

, 17.03.2020, 19:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Ein Dortmunder Amateur-Fußballer hat sich mit dem Coronavirus infiziert.

Ein Dortmunder Amateur-Fußballer hat sich mit dem Coronavirus infiziert. © Guido Kirchner

Das Coronavirus hat den Dortmunder Amateurfußball erreicht. Am Dienstag gab ein Verein offiziell bekannt, dass bei einem Spieler eine Infektion vorliegt. Da der Kicker zunächst keine Symptome hatte, kam er in einem Pflichtspiel gegen einen anderen Dortmunder Verein sogar noch zum Einsatz.

Das besagte Spiel fand am 8. März in der Bezirksliga zwischen dem FC Roj und TuS Eichlinghofen statt, der betroffene Spieler stand auf Seiten der Eichlinghofer, die das Spiel 3:2 für sich entschieden.

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Nachdem der Spieler dann erste Symptome einer Corona-Infektion an sich feststellte, begab er sich ab Dienstag vergangener Woche in Quarantäne, am Samstag bekam Eichlinghofen-Trainer Marc Risse dann einen Anruf. „Da hat er mir dann gesagt, dass er positiv auf das Virus getestet wurde“, erklärt Risse.

Dortmunder infizierte sich vermutlich während eines Urlaubs in Ischgl

Der Spieler hat sich vermutlich während seines Urlaubs im österreichischen Corona-Hotspot Ischgl mit dem Virus angesteckt. „Vor dem damaligen Spiel gegen Roj deutete nichts auf eine Erkrankung unseres Kickers hin, erst in der darauffolgenden Woche klagte der Spieler über Fieberschübe und ähnliche Symptome, die mit dem Virus in Verbindung gebracht werden“, erinnert sich Risse.

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Ein Test der Reisegruppe beim Gesundheitsamt brachte dann die endgültige Gewissheit. „Da wir den Spieler schützen wollen, geben wir den Namen des Betroffenen natürlich nicht an die Öffentlichkeit“, so Risse.

Auch Eichlinghofen-Trainer Marc Risse hat sich auf eine mögliche Infektion testen lassen.

Auch Eichlinghofen-Trainer Marc Risse hat sich auf eine mögliche Infektion testen lassen. © Stephan Schuetze

Seitdem seien Trainer und Betreuer des TuS Eichlinghofen, sowie die Verantwortlichen und auch die Mitspieler in häuslicher Quarantäne, eigentlich wollten sich auch alle auf eine mögliche Infektion testen lassen. Eigentlich. „Sagen wir mal so“, erklärt Risse, „es haben alle versucht, sich testen zulassen“. Aber nicht alle Eichlinghofer wurden auch getestet. „Die nehmen einen nur, wenn man schlimmste Beschwerden hat“, sagt der TuS-Trainer, der selbst getestet wurde und am Dienstagabend noch auf sein Ergebnis gewartet hat.

Eichlinghofen-Trainer Marc Risse: „Meine Jungs haben sich an die Vorgaben gehalten“

Risse, der bei seinem Job eine große Personalverantwortung hat, arbeitet aktuell von zuhause aus. „Auch meine Jungs haben sich an die Vorgaben gehalten“, so der Eichlinghofer, der natürlich auch bereits die Verantwortlichen des FC Roj informiert hat.

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Yunus Kop, Sportlicher Leiter des FC Roj, bekam am Montagabend den Anruf. „Ich habe das sofort an unsere Spieler weitergegeben“, so Kop, der sich gemeinsam mit den Betroffenen beim FC Roj an die entsprechenden Regelungen der Regierung halte. Auch beim FC Roj lagen am Dienstag noch keine Testergebnisse bezüglich einer möglichen Infizierung mit dem Coronavirus vor.

Eine Meldung beim Fußballkreis Dortmund oder dem FLVW seitens der Vereine sei nicht nötig, erklärt Marc Risse, da der Spielbetrieb ja sowieso bis in den April hinein unterbrochen wurde.

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