Der FLVW hat eine Empfehlung ausgesprochen, wie mit der aktuellen Saison verfahren werden sollte.

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Endlich ist sie da: FLVW präsentiert seine Empfehlung für das Saisonende

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Nach langer Zeit der Beratung und des Diskutierens hat der FLVW auf Grundlage eines Rechtsgutachtens eine Empfehlung ausgesprochen, wie mit der aktuellen Saison verfahren wird.

Dortmund

, 30.04.2020, 11:47 Uhr / Lesedauer: 3 min

In den vergangenen Wochen folgte eine Videokonferenz auf die nächste: Regelmäßig erklärten die Verantwortlichen des Fußball- und Leichtathletik-Verbands Westfalen den Vertretern der Vereine aus den überregionalen Ligen, wie der aktuelle Stand in Sachen laufender Saison ist und welche Überlegungen es gibt, mit der Spielzeit umzugehen.

Nach den zahlreichen Konferenzen kam nun der Verbandsfußball-Ausschuss (VFA) des FLVW zusammen und sprach eine Empfehlung aus, wie mit der Saison umgegangen werden sollte. Grundlage der Empfehlung ist auch das Rechtsgutachten, das der Verband in Auftrag gegeben hatte und das mittlerweile eingetroffen ist.

Hier die wichtigsten Punkte, die Manfred Schnieders, Vizepräsident Amateurfußball, am Donnerstagvormittag bestätigte.

  • Die Saison 2019/20 wird abgebrochen.
  • Die Saison 2019/20 wird nicht annulliert, sondern gewertet.
  • Es wird keine Absteiger geben.
  • Zur Wertung der Saison 2019/20 und zur Ermittlung der Aufsteiger wird der VFA bis kommenden Dienstag (5. Mai) eine Beschlussvorlage an das Präsidium geben.

Für die Wertung gibt es noch drei zu diskutierende Varianten: Hier kommt entweder die Quotientenregel zur Anwendung alternativ wird die Hinrundentabelle oder die Tabelle vom 13. März - dem Tag des Abbruches - gewertet.

Kein Nachteil für die Vereine

Fest steht: Die Saison wird auf alle Fälle gewertet. „Die zuständigen Rechtsexperten haben ganz klar formuliert, dass ein Saisonabbruch - auch bei höherer Gewalt wie der Corona-Pandemie - nicht zum Nachteil der Vereine gewertet werden soll“, sagte Manfred Schnieders in der Mitteilung des FLVW.

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Außerdem ist nun klar, dass es in der kommenden Saison mehr Ligen im überregionalen Fußball geben wird: Zwei neue Bezirksligen - nun 14 statt 12 - und eine neue Landesliga - nun 5 statt 4 - werden ins Leben gerufen. Damit will der Verband zu große Staffelgrößen und längere Fahrtwege für die Vereine vermeiden. „Die endgültigen Staffelanzahlen und die dazugehörigen Einteilungen können jedoch erst dann bestimmt und vorgenommen werden, wenn der VFA das Datum für einen neuen Saisonstart kennt“, heißt es in der Mitteilung.

Mehr Aufsteiger aus den Kreisligen

Auch bestätigte der Verband die Überlegungen, dass die Anzahl der Aufsteiger von den Kreisligen in die Bezirksligen aufgerundet werden sollen. Dementsprechend würden dem beispielsweise dem Fußballkreis Dortmund 3 statt 2,5 Aufsteiger zustehen und dem Kreis Unna/Hamm 2 statt 1,5. „Die [eigentlich geplanten] Relegationsspiele können nicht ausgetragen werden, so dass der halbe in einen direkten Aufstiegsplatz umgewandelt wird“, erläutert Reinhold Spohn, Vorsitzender des Verbandsfußball-Ausschusses. Außerdem würden alle Kreisliga-Meister auf alle Fälle aufsteigen.

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Der weitere Plan sieht nun so aus, dass am 5. Mai das Präsidium des FLVW über die Empfehlung des VFA beraten wird. Am 11. Mai tagt dann die Ständige Konferenz. Anschließend wird im Juni ein außerordentlicher Verbandstag zusammenkommen, um final zu entscheiden.

Verschiedene Stadien der Aussetzung

In den Wochen zuvor folgten fast täglich neue Meldungen zum aktuellen Stand. Nachdem der bisher letzte Spieltag am 8. März über die Bühne ging, folgte erst eine Aussetzung des Spielbetriebs bis 19. April. Später wurde der Zeitraum verlängert und alle Partien „bis auf Weiteres“ ausgesetzt. Dies hing auch damit zusammen, dass die Politik sämtliche Sportanlagen sperrten, sodass das Betreten von Fußballplätzen nicht mehr möglich war.

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Da der Verband keine alleinige Entscheidung treffen wollte, holte er die Vereine mit ins Boot und beteiligte sie an der Diskussion. Mithilfe einer Umfrage konnten die Klubs darüber abstimmen, wie mit der aktuellen Saison verfahren wird. Insgesamt vier Optionen standen hierbei zur Auswahl.

Ergebnisse eindeutig

Die Ergebnisse waren zumindest in eine Richtung eindeutig: Insgesamt mehr als 88 Prozent der teilnehmenden Vereine stimmten für eine sofortige Beendigung der aktuellen Spielzeit. Von knapp 1600 angeschriebenen Klubs, nahmen 1149 von ihnen an der Umfrage teil.

Eine weitere Erkenntnis: Mit 34,2 Prozent votierten die meisten für einen Abbruch der Saison und für eine Annullierung der Spielzeit. Dies hätte zur Folge, dass alle Teams in ihren Ligen bleiben und es keine Auf- und Absteiger gibt. Spannend ist jedoch, dass der Verband selbst diese Option in den folgenden Videokonferenzen nahezu ausschloss.

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Die Empfehlung der Verantwortlichen vermittelte auch, dass es höchstwahrscheinlich schlecht für die Tabellenzweiten der Westfalen- und Landesligen aussieht, was den Aufstieg betrifft. Nur der jeweilige Tabellenerste soll eine Liga hochgehen. Davon wäre dann auch beispielsweise der TuS Bövinghausen als Zweiter der Landesliga 3 betroffen.

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