FLVW: Schlechte News für Meisteranwärter, die nicht auf Platz eins liegen

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FLVW: Schlechte News für Meisteranwärter, die nicht auf Platz eins liegen

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Der Vorstand des FLVW hat sich mit den Verantwortlichen der Landesligen 3 und 4 am Samstag in einer Videokonferenz getroffen. Neue Details wurden bekannt, die nicht alle Teams erfreuen.

Dortmund

, 26.04.2020, 13:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Vorstand des FLVW versucht, Transparenz zu schaffen. Täglich gibt es Videokonferenzen mit Fußballern. Am Samstag waren die Landesliga-Vertreter der Gruppen 3 und 4 zu Gast. Sie bekamen auch nur Details geboten, aber keinen Masterplan.

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Gundolf Walaschewski, Reinhold Spohn, Thomas Berndsen und Manfred Schnieders standen für den FLVW am Samstag Rede und Antwort. Sie versuchten, alles zu erklären. Aber eine Antwort auf die wichtigste Frage hatten sie nicht: Wie endet die Saison?

Das Quartett des FLVW machte den Anwesenden auch wenig Mut, eine schnelle Antwort zu liefern. „Erst Ende Juni sollen wir auf diese Frage eine Antwort bekommen“, sagt Ajan Dzaferoski, der für den TuS Bövinghausen am Samstag dabei war. Dzaferoski persönlich ging enttäuscht aus der Konferenz.

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Denn die Verantwortlichen machten ihm wenig Mut, dass er mit seinem Team noch aufsteigen wird. Der TuS Bövinghausen liegt aktuell in der Staffel 3 sieben Zähler hinter Tabellenführer Wacker Obercastrop und hat noch ein Spiel mehr zu absolvieren. Für den TuS-Präsidenten sei es sehr wahrscheinlich, dass sein Team den Konkurrenten noch eingeholt hätte.

Gibt es eine Quotientenregel?

Deshalb stellte er laut eigener Aussage am Samstag diese Frage: „Gibt es Gedankengänge dahin, bei einem Abbruch der Saison den Tabellenzweiten aufsteigen zu lassen?“ Die Antwort von Schnieders und Spohn gefiel ihm nicht. Er bekam nur gesagt, dass nach aktuellem Stand bei einem Abbruch nur ein Team aufsteigen werde. Es solle keinen vermehrten Aufstieg geben. Wird nur die Hinrunde gewertet, ist klar, wer auf Rang eins steht. Wird der aktuelle Stand genommen, wird über eine Quotientenregel nachgedacht, weil einige Teams weniger Spiele haben.

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Diese Aussage wird in Westfalen viele enttäuschte Gesichter hinterlassen. Mannschaften, die auf dem Sprung waren, den Spitzenreiter abzulösen, würden dann keine Chance mehr bekommen, in den Aufstiegsgenuss zu kommen. Von der Kreisliga D bis in die Westfalenliga. Die Oberliga ist ein Sonderfall, weil es hier schon vor der Spielzeit feststand, dass zwei Teams in die Regionalliga hochgehen.

Die FLVW-Verantwortlichen machten den Teilnehmern am Samstag aber klar, dass das Ende der Saison noch komplett ungewiss sei. Sie betonten zwar, dass eine Annullierung extrem unwahrscheinlich und eine Fortsetzung der Saison nicht gewünscht sei. Aber sie schlossen zum Beispiel nicht aus, dass die Saison fortgesetzt wird. Der Verband wartet weiter auf das in Auftrag gegebene Rechtsgutachten, das endlich Klarheit bringen soll, welche Auswahlmöglichkeiten es überhaupt gibt.

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Bisher stellte der FLVW diese vier Varianten vor:

  • 1. Annullierung der Saison (keine Auf- und Absteiger)
  • 2. Abbruch der Saison mit Abschluss der Hinrundentabelle (keine Absteiger, nur Aufsteiger)
  • 3. Abbruch der Saison mit Abschluss der aktuellen Tabelle (keine Absteiger, nur Aufsteiger)
  • 4. Saisonfortsetzung frühestens im September

Wenn das Rechtsgutachten zu Tage bringt, dass die Statuten es gar nicht zulassen, dass eine Spielzeit annulliert oder abgebrochen wird, bleibt dem FLVW gar nichts anderes übrig, als die Spielzeit zu Ende zu bringen, auch wenn die präferierte Variante ist, die Saison abzubrechen.

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Die FLVW-Verantwortlichen sind nicht zu beneiden. Sie sollen viele Fragen beantworten, versuchen es auch transparent zu halten. Aber jede Antwort, die sie heute geben, kann durch das Rechtsgutachten wieder verworfen werden. Und ist es endlich da, muss die Entscheidungen durch die Mühlen der Bürokratie. Erst müsste die Ständige Konferenz dem Vorschlag des FLVW zustimmen und im zweiten Schritt ein Verbandstag. Deshalb müssen sich alle Vereine bis Juni gedulden.

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