Dortmunder Bezirksligist strauchelt Eigene Reserve ist aber überraschend Tabellenführer

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So bitter der Start der Ersten in der Bezirksliga als Vorletzter ist, so begeisternd ist der Auftakt der Reserve. Der Trainer des Tabellenführers der Kreisliga B1 weiß, was die Mannschaft so stark macht, möchte aber trotz der Tabellenführung keinen Druck aufgebaut sehen.

Dong-Joun Kim (48) ist gefühlte Ewigkeiten ein sehr geschätzter Mann bei BW Huckarde. Als Spieler trug er viele Jahre das blau-weiße Trikot. „Und dann wollte ich irgendwas weitermachen und habe die Vierte in der Kreisliga C übernommen. Nach vielen Abgängen hat sich aus mehreren Huckardern eine neue Zweite entwickelt.“

Und die spiele jetzt schon – nur punktuell verstärkt – seit Jahren zusammen. Das allerdings auch erfolgreich. „Vergangene Saison hatten wir keinen guten Start, was an den vielen Verletzten lag. Dann haben wir uns, als immer mehr Leute zurückkamen, auf den dritten Platz gesteigert.“

Mit dem Team um den Dreifachtorschützen vom 5:0 gegen RW Barop II am Sonntag, Dominik El Hajami, läuft es auch in dieser Saison prächtig. Aber Kim ist keiner, der zu Jubelarien oder verfrühter Euphorie neigt.

„Das macht natürlich Spaß mit dieser Mannschaft, aber beim 11 gegen Sandzak hatte ich weniger Freude, bin richtig laut geworden. Das gehört auch dazu, aber insgesamt ist das eine homogene, sehr gut zusammenhaltende Mannschaft.“

Westfalia Dortmund ist Favorit

Druck aber könne das Team nicht gebrauchen, zumal Dong-Joun Kim die Favoritenrolle woanders sieht. Westfalia Dortmund um die Temme-Brüder kam in die West-Liga B1 und sitzt den Huckardern (13 Punkte) verlustpunktfrei bei einem weniger gespielten Spiel im Nacken: „Für uns als Zweite ist das zwar schade, aber nicht so bitter wie für Vereine wie Eintracht Dorstfeld mit ihren ersten Mannschaften. Denn die arbeiten in Ruhe mit ihren Mitteln, während die Westfalia mit vielen Möglichkeiten auf die Schnelle hochdrängt. Dass sie ausgerechnet in unsere Liga kamen, finde ich aber auch eher schade.“

Dong-Joun Kim ist Trainer von BW Huckarde II.
Dong-Joun Kim ist Trainer von BW Huckarde II. © Privat

Das heißt also: Die Huckarder wollen durchaus oben mitspielen, ohne überhaupt ein konkretes Ziel ins Auge zu fassen. „Ich freue mich, wenn wir immer besser werden. Das liegt dann aber auch an meinem sehr guten Co-Trainer. Sebastian Bensch ist mit seiner Kompetenz seit Jahren an meiner Seite.“

Wichtig ist beiden die Akzeptanz ihrer Mannschaft im Verein: „Die ist definitiv vorhanden“, versichert Kim. „Unser Vorsitzender Uwe Leidag hat uns versichert, dass der Verein uns fördert und wir nicht ständig Leute an die Erste abgeben müssen, sondern unsere Erfolge so feiern dürfen, wie wir sind.“ Der Coach achtet dennoch auf eine gute Koexistenz mit der Ersten: „Natürlich tauschen wir uns aus. Und da wir zwei spielfreie Wochenenden haben, könnten auch ein paar Leute dann zur Ersten gehen.“

BW Huckarde gegen SV Westrich

Am Sonntag aber will Kim beim Vierten SV Westrich II die Tabellenführung verteidigen. „Einfach wird es nicht“, sagt Kim, „selbst wenn Westrich vor ein paar Tagen gegen Barop 4:5 verloren hat. Ansonsten haben sie gute Ergebnisse.“

Der Von-Spiel-zu-Spiel-Denker Dong-Joun Kim möchte, dass seine Mannschaft wieder als Kollektiv auftritt. Negativer Druck ist dann ausgeschlossen.

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