Die Spieltag-Awards: La Decima für Cardoniz und Cosgun auf Reus‘ Spuren

© Folty

Die Spieltag-Awards: La Decima für Cardoniz und Cosgun auf Reus‘ Spuren

rnFußball in Dortmund

Dortmunds Amateurfußballer gehen auf die Jahreszielgerade: Bis zur Winterpause gibt es aber noch eine Reihe von Awards abzustauben. So auch an diesem Wochenende.

Dortmund

, 18.11.2019, 08:30 Uhr / Lesedauer: 3 min

Spiele, Ergebnisse und Tore sind Schall und Rauch und schnell wieder vergessen. Unsere Spieltag-Awards jedoch bleiben. Hier sind die fünf Award-Gewinner vom Wochenende.

Der La-Decima-Award geht an: Mateus Ayala Cardoniz

Mateus Ayala Cardoniz traf im zehnten Ligaspiel in Serie.

Mateus Ayala Cardoniz traf im zehnten Ligaspiel in Serie. © Schaper

Das Mateus Ayala Cardoniz ein begnadeter Stürmer ist, weiß in Dortmund jeder, der regelmäßig bei Bezirksliga-Spielen auf den Plätzen unterwegs ist. Im vergangenen Jahr schoss er zusammen mit Sascha Reinholz und Dennis Gazioch den TuS Bövinghausen in die Landesliga, in dieser Saison (bislang 15 Saisontore) wiederholt er die Nummer offenbar bei Türkspor Dortmund zusammen mit Sturmpartner Ozan Bektas (zehn Tore).

Doch die Zuverlässigkeit, mit der der Brasilianer in dieser Saison unterwegs ist, ist beängstigend. Beim mühsamen 2:0-Erfolg gegen den VfR Sölde, der zugleich die Herbstmeisterschaft bedeutete, traf Cardoniz im zehnten Spiel („La Decima“ bedeutet „der Zehnte“) in Serie jeweils einmal. Glaubt man nicht? Bitte sehr: Cardoniz traf in den vergangenen und aufeinanderfolgenden Ligaspielen gegen Sölde, Germania, Körne, Mengede, Massen, Roj, Kirchderne, Lüner SV, Wethmar und Kemminghausen.

Eine wahnsinnige Quote. Nachfragen, wie man ihn verteidigt, können an den TuS Eichlinghofen und den SSV Mühlhausen gerichtet werden. Die einzigen Teams in dieser Hinrunde, gegen die Cardoniz nicht getroffen hat.

Der Punktlandungs-Award geht an: Türkspor Dortmund

Auf den Punkt Tabellenführer: Kevin Großkreutz (l.) und Reza Hassani von Türkspor Dortmund.

Auf den Punkt Tabellenführer: Kevin Großkreutz (l.) und Reza Hassani von Türkspor Dortmund. © Schaper

Holy cow, da hat der selbsterklärte Aufstiegsfavorit vom Trainerteam Reza Hassani und Kevin Großkreutz aber genau zum richtigen Moment die richtigen Punkte geholt. Pünktlich zum letzten Hinrunden-Spieltag sprang Türkspor nämlich auf den schon die gesamte Hinrunde lang ersehnten Tabellenplatz eins in der Bezirksliga!

Verantwortlich dafür war neben dem eigenen 2:0-Erfolg über den VfR Sölde und dem Patzer des bisherigen Tabellenführer TuS Körne (1:4 in Mengede), der unbedingte Wille, nicht zu verlieren. Während die Körner zum dritten Mal in dieser Saison als Verlierer vom Platz gingen, passierte Türkspor dies nur ein einziges Mal zu Beginn des Saison gegen Mühlhausen (ebenfalls 1:4). Danach blieb Türkspor unbesiegbar, leistete sich lediglich drei Remis - übrigens auch gegen den „Königsmörder“ aus Mengede (2:2), die damit eigentlich auch den Spielverderber-Award verdient gehabt hätten (der an diesem Wochenende aber nicht verliehen wurde).

Jetzt lesen

Der Marco-Reus-Award geht an: Eyüp Cosgun

Kamil Bednarski (l.) und Eyüp Cosgun.

Kamil Bednarski (l.) und Eyüp Cosgun. © Folty

Wenn Spieler auf Westfalenliga-Niveau „fraglich“ sind, dann haben sie entweder kleinere Wehwehchen in den Beinen oder sie sind erkältet. So war es auch bei Eyüp Cosgun, neben Kamil Bednarski der zweite echte Torgarant des BSV Schüren. Am Donnerstag hatte Cosgun das Training abgebrochen, lag am Freitag komplett flach und stand am Sonntag dann doch wieder - wie Marco Reus vor ein paar Wochen für den BVB gegen Borussia Mönchengladbach - auf dem Spielberichtsbogen.

„Mein Kopf hat zwar nein gesagt, aber mein Bauch hat ja gesagt“, sagte Cosgun hinterher. Zwei Tore erzielte der 31-Jährige Angreifer dann auch gegen den SV Hohenlimburg. „Ich wollte der Mannschaft unbedingt helfen, damit wir unser letztes Heimspiel im Jahr 2019 erfolgreich gestalten“, sagte Cosgun. Dass sein Team am Ende trotzdem 2:3 verlor, lag dann auch nicht an ihm oder seiner Erkätung. „In dieser Liga müssen wir uns jeden Punkt erkämpfen. Das haben wir heute nicht genug getan“, sagte Trainer Arthur Matlik.

Der „Letzter Strohhalm“-Award geht an: FC Roj

Der FC Roj hat am letzten Hinrunden-Spieltag einen ganz wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht.

Der FC Roj hat am letzten Hinrunden-Spieltag einen ganz wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. © Laryea

Wenn dieses Spiel auch noch in die Hose gegangen wäre, hätten sie beim FC Roj eventuell schon die Schotten dicht machen können. Gegen den Holzwickeder SC II stand der Bezirksligist so nah mit dem Rücken zur Wand, dass kein Millimeter mehr dazwischenpasste. Sieben magere Pünktchen in den bisherigen 14 Saisonspielen geholt. Derer elf standen bei Holzwickede auf dem ersten Nichtabstiegsplatz zu Buche.

Eine Niederlage - und Roj hätte in der Rückrunde sieben Punkte aufholen müssen. Nach dem 2:0-Erfolg, den Issaka Aruna und Luc Tehou Mbogne sicherstellten, ist es nur noch einer. Mehr „Sechs-Punkte-Spiel“ war nie und besser passte die Metapher mit dem letzten Strohhalm, an den sich der FC geklammert hat, auch nicht. Deshalb geht der Award mit den besten Wünschen für die Rückrunde an die Elf von Manuel Lorenz.

Der Tor-des-Wochenendes-das-kaum-einer-gesehen-hat-Award geht an: Florian Gondrum

Florian Gondrum schoss ein wunderschönes Tor, das leider nicht von der Kamera im Brünninghauser Stadion gefilmt wurde.

Florian Gondrum schoss ein wunderschönes Tor, das leider nicht von der Kamera im Brünninghauser Stadion gefilmt wurde. © Stephan Schuetze

Zu den Vorzügen einer digitalisierten Welt gehört, dass viele der Tore, die auf den Dortmunder Fußballplätzen so fallen, mittlerweile von Kameras gefilmt werden. Eine solche vollautomatische Aufzeichnungsmaschine hängt auch beim Westfalenligisten FC Brünninghausen im Stadion am Hombruchsfeld. Der Vorteil: Spieler, Zuschauer und ja, auch Redakteure dieser Redaktion können sich einige Szenen im Nachhinein noch einmal anschauen.

Jetzt lesen

Das war auch der Plan beim wunderschönen Volleytreffer von Florian Gondrum kurz vor Ende der Partie gegen den Lüner SV. Ein weiter Diagonalball von Amadeus Piontek senkte sich hinter dem letzten Lüner Verteidiger, dort wartete Gondrum, nahm Maß und hämmerte die Kugel zum 2:1-Siegtreffer unter die Latte. Ein Traumtor. Eines, das man unbedingt noch einmal sehen möchte.

Doch die Kamera in Brünninghausen nahm es nicht auf. Man sieht Piontek dort zwar den Diagonalball spielen, doch der Schwenk bleibt aus. So muss Gondrum erst einmal mit diesem Award Vorlieb nehmen.

Jetzt lesen
Jetzt lesen