
© Stephan Schuetze
Bövinghausen fast mit dem nächsten Unentschieden - doch dann hat Coach Kalpakidis eine Idee
Fußball-Landesliga
Dimitrios Kalpakidis holt beim seinem Debüt als Trainer des TuS Bövinghausen einen 2:1-Heimsieg gegen die SpVgg Horsthausen. Mit nur elf Spielern - und einer am Ende spielentscheidenden Idee.
Elf Bövinghauser hielten 95 Minuten tapfer durch und bescherten ihrem neuen Trainer Dimitrios Kalpakidis beim 2:1-Erfolg gegen die SpVgg Horsthausen einen Einstand nach Maß.
Confettura noch nicht spielberechtigt
Dabei schien sich vor der Partie alles gegen den Coach verschworen zu haben. Da hinter dem Brasilianer Rodrigo Coelho Confettura, dem laut Vorsitzendem Ajan Dzaferoski am Freitag die Freigabe vorgelegen hatte, plötzlich im DFBnet ein roter Balken stand, musste Kalpakidis auch auf ihn verzichten.
„Das war schon hart. Ich danke den drei Zweite-Mannschaftsspielern, die sich auf der Bank bereitgehalten haben. Kompliment an die Jungs, dass sie ihnen einen Einsatz erspart haben.“
Spielentscheidende Idee mit Pjer Radojcic
Ähnlich gut drauf wie die Spieler, die nicht nur ihre „brutale Qualität in der Offensive“ ausspielten, sondern auch kämpften, war der Trainer selbst. Er verdiente sich den Einstandssieg nämlich redlich. Kalpakidis hatte den TuS gut eingestellt. Die Ordnung hielt „bis auf zwei Szenen, die mich ärgern“.
Und er coachte das Team mit zielgerichteten Ordern. Dann, beim Stande von 1:1, hatte der Trainer die Idee, Pjer Radojcic aus dem rechten offensiven Mittelfeld in die Spitze zu beordern. Es sollte spielentscheidend sein. Denn Radojcic umkurvte auf seiner neuen Position in der 86. Minute SpVgg-Torwart Benjamin Carpentier und traf zum letztendlich verdienten 2:1.
„Eine schwere Geburt“
„Nach zwei Unentschieden war das ein sehr wichtiger Sieg. Wir bleiben dran“, war der Trainer erleichtert. „Das war eine schwere Geburt“, sagte er und pustete durch. Vor dem Spiel hatte er zugegeben, „angespannt zu sein“. Die Spannung übertrug sich schnell auf das an diesem Tag überschaubare, aber engagierte Publikum. Die Anhänger beider Lager stichelten. Fast wirkte es von außen so, als spiele der TuS gegen den Neunten aus Horsthausen auf und neben dem Platz ein Derby. So mag es der Coach.

Erzielte den erlösenden Siegtreffer: Pjer Radojcic. © Stephan Schuetze
Und er mochte auch die ersten Offensivaktionen, die ein früheres 1:0 seines Teams verdient hatten. Ali Abou-Saleh (7.) und Nico Legat (20. und 33.) vergaben die besten Bövinghauser Chancen der ersten Hälfte.
Abou-Saleh besorgt das 1:0
Hinten hatten die Gastgeber zwei bange Situation zu überstehen. Es ging aber mit einem torlosen 0:0 in die Pause. Bis zur 65. Minute dauerte es, ehe Kalpakidis sein erstes Tor als Bövinghausen-Coach erlebte. Aleksandar Gjorgjievski flankte, Abou-Saleh köpfte, der TuS und Kalpakidis jubelten. Allerdings nicht lange, denn in der 75. Minute nahm Horsthausens Tim Kilian Maß und traf aus der Distanz in den Winkel.
Doch auch der Gästejubel sollte bekanntlich nicht lange anhalten. Denn es sollte ja noch die Stunde von Radojcic schlagen. Kurz vor dem Abpfiff musste der TuS noch eine Eckenflut über sich ergehen lassen. Dieses Mal stand das Schicksal auf seiner Seite.
Pokalduell mit Schiattarella
Die Roten gehen mit einem guten Gefühl in die Meisterschaftspause. „Jetzt wollen wir Kräfte sammeln. Aber am Donnerstag (19.30 Uhr in Brackel) freue ich mich erstmal auf das Pokalspiel gegen Giovanni Schiattarella und seine Brackeler.“ Vielleicht dann auch mit dem Brasilianer Confettura...
TuS: Scholl - Gjorgijevski, Thormann, Teichmöller, Ramadan - Witt, Dzaferoski - Radojcic, Abou-Saleh, Krzyszofiak - Legat
Tore: 1:0 Abou-Saleh (65.), 1:1 Kilian (75.), 2:1 Radojcic (86.)
Dortmunder Jung! Seit 1995 im Dortmunder Sport als Berichterstatter im Einsatz. Wo Bälle rollen oder fliegen, fühlt er sich wohl und entwickelt ein Mitteilungsbedürfnis. Wichtig ist ihm, dass Menschen diese Sportarten betreiben. Und die sind oft spannender als der Spielverlauf.
