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Die „Booster“ fürs Immunsystem - Wie wir den Kampf gegen die Viren gewinnen
Fitness
In den Arztpraxen füllen sich in den ersten kalten Tagen des Herbstes die Wartezimmer. Husten, Schnupfen, Heiserkeit - das Immunsystem hat alle Hände voll zu tun, Krankheitserreger abzuwehren.
Im nahenden Winter halten sich viele bevorzugt in beheizten Räumen auf - ideale Bedingungen für fiese Erkältungsviren. „In der trockenen Heizungsluft geht der natürlichen Barriere der Schleimhäute viel Feuchtigkeit verloren. So haben die Krankheitserreger leichtes Spiel, in den Körper einzudringen und sich zu vermehren“, sagt Apothekerin Dr. Iris Hinneburg.
Wenn das Immunsystem stark genug ist, haben die Viren nur wenig Chancen. Schwierig wird es, wenn das Immunsystem geschwächt ist oder der Kontakt mit den Mikroorganismen ganz massiv - etwa, wenn man direkt angehustet wird. Inzwischen gehen Experten davon aus, dass die Verbreitung von Erkältungs- und Grippeviren sowohl über die Luft (Tröpfcheninfektion) als auch über Hand-Nase-Kontakte (Schmierinfektion) erfolgt.

Seife, Hitze, Desinfektion: Diese eingespielten Hygienemaßnahmen sind Wissenschaftlern zufolge auch gegen Erkältungsviren wirkungsvoll. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild
Der natürliche Abwehrmechanismus des Körpers kann durch verschiedene Dinge geschwächt sein. So gibt es Medikamente, zum Beispiel gegen Rheuma oder Autoimmunkrankheiten, die das Immunsystem schwächen, weil sie körpereigene Abwehrbereitschaft herabsetzen, um das Krankheitsgeschehen positiv zu beeinflussen. Das gilt zum Beispiel auch für Medikamente bei Organtransplantationen, die bewusst das Immunsystem unterdrücken, um Abstoßungsreaktionen des transplantierten Organs zu verhindern.
Wir können aber auch über unseren persönlichen Lebensstil unser Immunsystem beeinflussen. So sollte man regelmäßig ausreichend schlafen, um dem Körper Zeit zur Regeneration zu geben. Ernährung ist natürlich ein Riesenthema: Fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag und eine gesunde, nicht zu fettreiche Ernährung versorgen den Körper mit allen nötigen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, die er braucht. Denn Abwehrprozesse des Körpers brauchen Mikronährstoffe, um richtig funktionieren zu können.
Und eine weitere Goldene Regel lautet: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Heißt: Tägliche Bewegung, am besten an frischer Luft, ist das A und O. Im Büro darf es auch gern die Treppe sein statt des bequemen Aufzugs. Neben Anspannung ist Entspannung ein weiteres, Stress minderndes Rezept: Ein Gang in die Sauna, Wechselduschen zur Abhärtung, Yoga oder andere Entspannungstechniken helfen, angestauten Stress abzubauen. Denn steht der Organismus unter Stress, wird Cortison ausgeschüttet. Das allerdings wirkt ebenfalls immunschwächend - so kann Stress die Einnistung von Krankheitserregern begünstigen.
Die Corona-Pandemie hat uns schon verschiedene Handlungsrichtlinien an die Hand gegeben, um den Kampf gegen die Viren zu gewinnen. Mit folgenden kleinen Tricks könnt Ihr in der kühleren Jahreszeit das tägliche „Bombardement“ mit Krankheitserregern vermindern:
- Vermeidet in der Erkältungs- und Grippesaison allzu enge Körperkontakte
- Häufiges Händewaschen hilft, dass Viren und Bakterien sich nicht ausbreiten. Wenn ihr selbst erkältet seid, umso mehr.
- Auch selbstverständlich: Beim Niesen und Husten Abstand halten.
- Lüftet häufig die Räume, um die Zahl der Krankheitskeime zu verringern.
- Ist die Luft in der Wohnung durch die Heizung sehr trocken, helfen entsprechende Luftbefeuchter.
- Hilfreich sind auch regelmäßige Spülungen der Nasenschleimhaut mit speziellen Salzlösungen oder das Inhalieren von heißem, mit Salz angereichertem Wasser. So können Viren ausgespült werden und die natürliche Barriere der Nasenschleimhaut wird unterstützt.
- Statt Stofftaschentücher auf Papiertaschentücher umsteigen und die nach einmaliger Benutzung entsorgen.
Die Liebe zum Sport im Großen wie im Kleinen und die Liebe zum Schreiben führten 1988 direkt in die Sportredaktion des Medienhauses Lensing. Persönliche journalistische Highlights: die Berichterstattung von den Olympischen Spielen 2000 in Sydney und 2008 in Peking. Immer noch mit Begeisterung am Ball.
