Corona vereint Dortmunds Amateurkeeper-Elite - mit dabei ist auch eine Frau

© Cathi Männel

Corona vereint Dortmunds Amateurkeeper-Elite - mit dabei ist auch eine Frau

rnFußball in Dortmund

Sie gehören ohne Zweifel zu den besten Torhütern der Stadt. Gleich vier Dortmunder Keeper und eine Torhüterin trafen sich am Feiertag. Dass eine Frau mit dabei war, lag auch an unserer 7er-Kette.

Dortmund

, 26.05.2020, 15:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Sascha Samulewicz hechtet nach dem Ball, berührt das Leder gerade noch mit seinen Fingerspitzen. Das war knapp. Seine Trainingspartner loben den 34-jährigen Schlussmann des Fußball-Westfalenligisten BSV Schüren, klatschen und pushen den Schürener weiter.

Trainingspartner? Richtig. Sascha Samulewicz trainiert in Zeiten der Corona-Krise nicht alleine. Wie schon in den vergangenen Wochen ist auch Türkspor-Keeper Muhammed Acil mit von der Partie. Doch an diesem Vormittag - an Christi Himmelfahrt - ist alles anders. Die beiden Schnapper stehen nämlich nicht nur zu zweit auf dem Grün, sondern feilen dieses Mal sogar zu fünft an ihren Torhüterfähigkeiten. Kurios: Auch eine Frau trainiert mit.

Gut gefüllter Rasenplatz

Der kleine Rasenplatz am Hoeschpark in der Dortmunder Nordstadt ist an diesem Vormittag gut gefüllt. Um den Platz herum ist so manch ein Jogger unterwegs, auf dem Rasen kicken die Fußballer. Aber keine Sorge: An den wegen des Coronavirus notwendigen Mindestabstand können sich die fünf Keeper ohne Probleme halten.

Fünf Keeper? Das sind neben den eingangs erwähnten Sascha Samulewicz und Mo Acil auch Felix Wenderoth und Fabio Bauer vom BSV Schüren sowie Juliane Bauch, Torhüterin beim Frauenfußball-Regionalligisten SV Berghofen.

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Die Idee, dass in Juliane Bauch auch eine Frau bei der wöchentlichen Trainingseinheit von Samulewicz und Co. mitmacht, entstand rein zufällig. In unserem Podcast „Die 7er-Kette“ waren in der vergangenen Woche sowohl Samulewicz als auch Bauch zu Gast. Die beiden Keeper plauschten über das Torhüterspiel und über Trainingseinheiten, als Samulewicz Bauch spontan für die Donnerstagseinheit einlud. Die SVB-Torhüterin nahm die Einladung dankend an und schaute bei den Herren vorbei.

Juliane Bauch trainierte bei den Männern mit.

Juliane Bauch trainierte bei den Männern mit. © Folty

Am Platz angekommen trifft sie auch auf ihren alten Schulfreund Mo Acil, mit dem Bauch einst gemeinsam das Abitur ablegte. Zum allerersten Mal trainieren die besten Freunde gemeinsam - und das, obwohl sie schon seit vielen Jahren Keeper sind. Bauch ist begeistert. Auch die Meniskusverletzung, mit der Bauch sich schon länger herumplagt, stoppt den Ehrgeiz der SVB-Keeperin nicht. Bauch absolviert alle Übungen mit Freude und Fleiß.

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„Ich habe sehr viel lernen können. Ich stand ja seit acht Wochen nicht mehr auf dem Platz“, sagt Bauch. Vor Sascha Samulewicz, der das Training vorbereitet hat, hat Juliane Bauch großen Respekt. „Er hat einfach eine brutale Technik und es ist unglaublich, was er für Waden hat. Es hat mega Bock gemacht“, so Juliane Bauch weiter.

Sascha Samulewicz leitete das Training - stand aber auch selbst auf dem Platz.

Sascha Samulewicz leitete das Training - stand aber auch selbst auf dem Platz. © Ludewig

Auf dem Trainingsplan stehen verschiedene Basic-Übungen, die das Positionsspiel betreffen und solche, die zum Bereich Ball- und Ablaufgewöhnung zählen. „Wir haben sehr viel im technischen Bereich gearbeitet. Das war ein sehr modernes Torwarttraining. Sascha hat uns während der Übungen auch immer korrigiert“, sagt die Berghofenerin, die gerne auch an den nächsten Einheiten mitwirken würde.

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Auch Samulewicz war von der neuen Trainingspartnerin angetan. „Sie hat es sehr gut gemacht. Es war auch mal für beide Seiten interessant zu sehen, wie der Leistungsstand in Kombination mit anderen Torhütern ist. Sie hat sich sehr gut geschlagen“, lobt Samulewicz, der gerne in Gesellschaft anderer Dortmunder Torhüter trainiert.

„Wir schätzen und respektieren uns“

Schon am vergangenen Sonntag stand Samulewicz wieder auf dem Sportplatz - dieses Mal abermals in Begleitung von Felix Wenderoth, und auch Brünninghausens Schlussmann Leon Broda, ebenfalls Teil der 7er-Kette, war mit von der Partie.

„Wir machen das im wöchentlichen Rhythmus. Als nächsten Termin haben wir den Donnerstag ausgemacht“, sagt Samulewicz, der betont: „In Zukunft möchte ich auch langfristig im Bereich Torwarttraining arbeiten. Wir pushen uns in den Einheiten immer gegenseitig, schätzen und respektieren uns. Man hat immer mega viel Spaß zusammen“, so der Schürener, der sich schon auf den anstehenden Donnerstag freut - vielleicht ja wieder mit Juliane Bauch.