
Ein Akteur des TuS Bövinghausen wird den Klub nach einem halben Jahr schon wieder verlassen. © Nils Foltynowicz
TuS Bövinghausen: Akteur verlässt den Verein nach nur einem halben Jahr – „Bisschen bitter“
Fußball
Wenn der TuS Bövinghausen in der nächsten Saison in der Oberliga startet, wird ein Akteur, der erst in der Winterpause kam, schon nicht mehr dabei sein. Ein Fehler sei sein damaliger Wechsel aber nicht gewesen.
Im Januar sorgte dieser Wechsel für mächtig Wirbel. Nach längerem Hin und Her einigten sich abgebender und aufnehmender Verein letztlich. In Bövinghausen wird der Spieler nach der Sommerpause aber schon nicht mehr zu finden sein.
Denn Bövinghausens Präsident Ajan Dzaferoski teilte Innenverteidiger Dirk Jasmund mit, dass dessen Zukunft nicht beim TuS liegen wird. Ganz überraschend kam es für Jasmund allerdings nicht. „Es war abzusehen. Ich bin wegen meines Jobs nicht mehr regelmäßig beim Training“, gesteht Jasmund.
Zudem sei er gemeinsam mit seiner Freundin nach Dorsten gezogen, zuvor wohnte er in Marl. „Das sind jetzt auch nochmal 18, 19 Kilometer mehr, das summiert sich dann“, erklärt Jasmund. Im Winter war er vom SV Wacker Obercastrop gekommen, wollte unbedingt zum TuS.
Dirk Jasmund verlässt den TuS Bövinghausen
Früher oder später „hätte ich den Schritt wahrscheinlich selber auf Ajan zu gemacht“, glaubt der 31-Jährige. Der Verteidiger, der am kommenden Montag seinen 32. Geburtstag feiert, setzt mittlerweile schlicht andere Prioritäten.
„Job und Freundin gehen vor, das ist einfach schwierig, alles unter einen Hut zu kriegen.“ Das Kapitel TuS Bövinghausen habe er, auch wenn es nur von kurzer Dauer war, trotzdem „gerne mitgenommen.“
Letztendlich stehen in der Statistik sieben Spiele und 266 Minuten Spielzeit hinter Jasmunds Namen. „Ich bin ein bisschen enttäuscht über die wenige Spielzeit, das ist ein bisschen bitter“, gibt Jasmund zu, „ich hatte mir mehr erhofft.“

Beim SV Wacker Obercastrop war Dirk Jasmund Leistungsträger. © Jens Lukas
Dass er im Winter zur besten Defensive der Liga wechselte und Maurice Haar und Dino Dzaferoski die Bövinghauser Innenverteidigung fest im Griff hatten, sei ihm aber bewusst. „Ich darf mich nicht beschweren, es war ja von vornherein klar, worauf ich mich einlasse“, erklärt Jasmund.
TuS Bövinghausen: Dirk Jasmund pflegt gutes Verhältnis zum Klub
Daher wolle er auch kein schlechtes Wort über den Klub, die Mannschaft oder das Trainerteam verlieren. Im Gegenteil: „Ich habe coole Jungs kennengelernt, mit Kevin Großkreutz oder Sebastian Mützel verstehe ich mich richtig gut, um nur die beiden zu nennen.“
Auch zu Trainer Sebastian Tyrala habe er ein gutes Verhältnis gehabt. „Kevin hatte auch ein bisschen die Finger im Spiel, dass ich mit meiner Freundin wieder zusammengekommen bin“, lacht Jasmund.
Als Fehler wolle er seine damalige Entscheidung aber „definitiv“ nicht bezeichnen. In der nächsten Zeit muss dennoch eine neue Entscheidung getroffen werden: Wie geht es weiter für Dirk Jasmund?
Der Raum Dortmund werde aufgrund seines neuen Wohnorts nicht mehr für ein fußballerisches Engagement infrage kommen. Viel mehr stünde der Kreis Recklinghausen im Raum, dort werde Jasmund in den kommenden Tagen auch Gespräche mit zwei Vereinen führen.
Was genau passiert, ob es vielleicht sogar das Karriereende wird, wisse Jasmund selbst noch nicht. Er lasse erstmal alles auf sich zukommen. In der nächsten Woche startet er einen neuen Job.
In der Fußballschule von Ingo Anderbrügge wird er dann beginnen, Kinder und Jugendliche zu trainieren und Fußballcamps zu organisieren. „Das ist für mich wie ein Sechser im Lotto“, freut sich Jasmund, „den ganzen Tag mit Fußball zu tun haben, das ist das, was ich liebe.“
Möglicherweise könnte sich daraus sogar ergeben, dass es sportlich für Jasmund in den Trainerbereich geht, glaubt er. Aber auch das sei nur eine Vermutung. Bisher ist - auch für Jasmund selbst - nur eines klar: Beim TuS Bövinghausen geht es für ihn nicht mehr weiter.
Gebürtig aus Unna, aber schon sein Leben lang in Dortmund zuhause. Liebt sämtliche Ballsportarten, besonders Fuß- und Handball. Wollte schon lange Sportjournalist werden. 2021 mit einem Praktikum angefangen und seitdem Freier Mitarbeiter in der Sportredaktion.