Beste Tennis-Mannschaft der Stadt wird nicht an der Saison teilnehmen
Tennis
Die Dortmunder Tennis-Teams haben entschieden, ob sie an der anstehenden Übergangssaison teilnehmen wollen. Trotzdem bleiben die heimischen Tennisspieler mit vielen Fragezeichen zurück.

Corina Scholten, verantwortlich für den Wettkampfsport der Erwachsenen im WTV, wird mit den Damen 30 des TC Eintracht nicht an der Übergangssaison teilnehmen. © Nils Foltynowicz
Sie haben diesen Sommer aufgrund der coronabedingten Unwägbarkeiten zu einer Übergangssaison erklärt. Nach Abschluss der erneuerten Anmeldefrist, in der die Mannschaften über ihren Ligenstart unter den besonderen Bedingungen entscheiden konnten, wissen die Tennisspieler, welche Teams an dieser besonderen Sommerspielzeit teilnehmen werden. Eines steht fest: Die Felder haben sich deutlich gelichtet.
Gerade im oberen Leistungsbereich wird in diesem Sommer in Dortmund nicht viel übrig bleiben. Mit den Herren des TSC Hansa zog Anfang der Woche das sportliche Aushängeschild seine Teilnahme vom Spielbetrieb zurück. Schon im Vorfeld äußerten die Hanseaten große Bedenken, sollte die Saison wie vorgesehen gestartet werden. Nach einiger Bedenkzeit entscheiden sie sich nun für den Rückzug. Eine Entscheidung, mit der sie in ihrer Gruppe nicht allein sind. Gleich fünf der acht gemeldeten West-Regionalligisten entschieden sich gegen einen Start.
Hansas Herren waren der dritte von insgesamt vier in der Stadt beheimateten Regionalligisten, die auf die Sommersaison verzichteten. Zuvor erklärten bereits die Damen 30 des TC Eintracht und die Herren 40 des DTK Rot-Weiss ihren Rückzug. Einzig die Herren 30 des TC Eintracht werden wie geplant in die Regionalliga-Saison starten. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht und sehr lange über die Situation diskutiert“, erklärt Mannschaftsführer Marc Göge. Aus sportlichen Gründen hat sich Eintracht letztlich für einen Start entschieden.
Grundsätzliche Fragen sind noch ungeklärt für Dortmunder Tennisspieler
In die am 11. Juni beginnende Saison nehmen die Dortmunder aber einige Fragen. Grundsätzliche, wie die, ob die gemeldeten ausländischen Spieler eingesetzt werden können. Oder ganz praktische: Ob die Spieler nach ihren Matches duschen dürfen, das wissen sie nicht. Insgesamt 15 Dortmunder Teams (angefangen bei allgemeinen Klassen bis zu den Altersklassen 50) wären in einer normalen Saison in den Ligen oberhalb der Bezirksgrenzen an den Start gegangen, acht haben darauf verzichtet.
So wird es in diesem Sommer in Dortmund kein Herren-Tennis in einer überbezirklichen Liga geben, Gleiches gilt für den Spielbetrieb bei den Damen 30 und den Damen 50. Dahingegen ist das Feld bei den Damen (dort starten die beiden Verbandsligisten TSC Hansa und TC Eintracht) und den Herren 30 (mit Regionalligist TC Eintracht und den beiden Westfalenligisten Hörder TC und TSC Hansa) weiterhin gut besetzt.
Etwas über die Hälfte, genau 58 Prozent der insgesamt 4560 gemeldeten Erwachsenen-Teams im Bereich des Westfälischen Tennis-Verbands (WTV), haben sich entschieden, am Spielbetrieb teilnehmen zu wollen. „Dieses Ergebnis spiegelt auch wider, dass in den Klubs die Entscheidung für oder gegen die Durchführung der Saison keine einfache war“, so Corina Scholten, die verantwortlich für den Wettkampfsport der Erwachsenen im WTV ist und ebenso zum Regionalligateam der Damen 30 des TC Eintracht gehört.
Erkennbarer Trend bei den Abmeldungen der Tennis-Mannschaften
Immerhin ein Trend ist erkennbar: „Je höher die Altersklasse, desto mehr Abmeldungen liegen vor. Die Abmeldungen der allein altersbedingt zur bekannten ‚Risikogruppe‘ gehörenden Mannschaften machen schon die Hälfte der Abmeldungen aus“, bilanziert Michael Ludvik, der Vorsitzende des Tennisbezirks Ruhr-Lippe, für seinen Bezirk. Die Ergebnisse aus den einzelnen vier Bezirken des WTV (Münsterland, Ruhr-Lippe, Ostwestfalen-Lippe und Südwestfalen) sind mitunter sehr unterschiedlich. Während im Münsterland nur 46,1 Prozent der Mannschaften aufschlagen wollen, liegt die Quote in Ruhr-Lippe mit 68,3 Prozent wesentlich höher. Südwestfalen liegt mit 58,1 Prozent genau im Schnitt, und in Ostwestfalen-Lippe wollen 61,5 Prozent der Teams zum Schläger greifen.
Den Mannschaften, die sich gegen eine Teilnahme an der Sommersaison entschieden haben, entstehen keine Nachteile, sie behalten auch im Sommer 2021 ihren Platz. Wenn in den Ligen gespielt wird, werden in diesem Sommer keine Absteiger bestimmt. Nach der Vielzahl der Abmeldungen werden einzelnen Ligen neu zusammengestellt. So soll möglichst jedes Team, das antreten will, dies auch tun können. Spätestens direkt nach Pfingsten soll der endgültige Plan für die Übergangssaison dann feststehen.
- Zurückgezogene Herren-Mannschaften: TSC Hansa (Regionalliga), TC Eintracht (Verbandsliga)
- Startende Damen-Mannschaften: TSC Hansa, TC Eintracht (beide Verbandsliga)
- Startende Herren 30-Mannschaften: TC Eintracht (Regionalliga, TSC Hansa, Hörder TC (beide Westfalenliga)
- Zurückgezogene Damen 30-Mannschaften: TC Eintracht (Regionalliga), TSC Hansa, TC Berghofen (beide Verbandsliga)
- Startende Herren 40-Mannschaften: TC Eintracht, TC Kirchhörde (beide Verbandsliga)
- Zurückgezogen Herren 40-Mannschaft: DTK Rot-Weiss (Regionalliga)
- Zurückgezogene Damen 50-Mannschaften: TC Brackel (Westfalenliga), Hörder TC (Verbandsliga)