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Aufgestiegen, die Liga dominiert und nun der größte Verlierer im Dortmunder Amateurfußball
Fußball
Der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen hat die Amateurfußball-Spielzeit annulliert. So wird es keine Auf- und Absteiger geben. Die einen freuen sich, andere Klubs sind große Verlierer.
Seit Montagmittag ist klar: In diesem Jahr wird es keine Aufstiegsfeiern im Amateurfußball in Westfalen geben. Die Spielzeit 2020/21 hat der westfälische Fußballverband wegen der hohen Corona-Zahlen annulliert. Eine Wertung findet nicht statt, sodass es auch keine Auf- und Absteiger geben wird. Für so manchen Dortmunder Amateurfußballklub ist das eine Erleichterung, andere zählen aber auch zu den Verlierern dieser Entscheidung. Einen der größten Verlierer stellen wir vor.
Noch im Vorjahr hatte der Dortmunder Klub von der Corona-Pandemie „profitiert“. Als B-Ligist stand der VfL Hörde zu Zeiten des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 auf dem ersten Platz in der Kreisliga B2 Dortmund. 55 Punkte aus 20 Spielen holte der VfL. Nach der Quotientenregelung war der Verein damit Meister. Der FLVW brach die Saison ab, Absteiger gab es damals wie heute keine, aber zwei Aufsteiger. Hörde und Sarajevo Bosna.
Für das Duo ging es in dieser Saison also in die Kreisliga A - und die mischte der VfL aber mal so richtig auf. Acht Spiele absolvierten die Hörder, acht Mal verließen sie den Platz als Gewinner. Mit 24 Punkten stand der VfL bis zuletzt ganz oben in der Kreisliga A1 Dortmund und hätte wahrscheinlich bis zum Ende um den Aufstieg mitgekämpft. Nun der Dämpfer durch die Annullierung, über den der VfL gewiss nicht erfreut ist.
„Wir sind enttäuscht. Wir hatten eigentlich gehofft, dass man die Punkte aus den bisherigen Spielen mitnimmt und die Saison dann im August weiterspielt. Wir hatten ja schon acht Spiele gespielt und die wären dann schon durch“, sagt Lukas Lakoma, der gemeinsam mit Aziz Darssi das Trainerteam des VfL bildet. Diese Möglichkeit stand allerdings nicht zur Debatte, da in der Spielordnung des FLVW geschrieben steht, dass der Verband den Spielbetrieb dieser Saison nur bis zum 30. Juni anbieten wird.
Dementsprechend hege Lakoma auch keinen Groll gegen den Verband. „Ich weiß, dass der FLVW sich schwergetan hat. Das war keine einfache Entscheidung. Wir bleiben weiter motiviert“, sagt er. Mit dem Thema Verbands-Klage habe sich der VfL auch noch nicht beschäftigt. „Wir akzeptieren den jetzigen Stand der Entscheidung. Wenn die Entscheidung aber rechtlich fragwürdig ist, informieren wir uns nochmal“, sagt Lakoma.
Dass seine Mannschaft in den ersten acht Spielen so durch die Liga marschiert sei, habe den VfL-Trainer selbst überrascht. „Damit hat keiner von uns gerechnet. Man hat gesehen, dass wir eine sehr gute Mannschaft haben. Wir wollen unser Ding in der nächsten Saison weitermachen“, so Lakoma.
Und dann die Augen auf die Bezirksliga richten? „Wir denken von Spiel zu Spiel. Jetzt können wir keinen mehr überraschen. Unser Mindestziel ist es, die Liga zu halten. Wenn die Bezirksliga käme, wären wir bereit“, sagt der Coach, der für die neue Saison an einer Verpflichtung zweier Neuzugänge arbeite. Noch allerdings könne er keine Namen verraten. Ansonsten halte der VfL wohl auch in der nächsten Saison am bisher erfolgreichen Kader fest - dann vielleicht am Ende auch mit einer dicken Belohnung in Form des Bezirksliga-Aufstiegs...
Ist bereits seit Kindesbeinen an von Ballsportarten – insbesondere Fußball – fasziniert. Stets neugierig auf der Suche nach Geschichten, auch abseits des Ballsports. Die Liebe zum Journalismus entdeckte er über sein großes Hobby: Fotografie.
