Dass die U15-Junioren von VfB Waltrop und Gastgeber Spvgg. Erkenschwick sich im Endspiel begegnen würden, das war den meisten Zuschauern bei der Hallenkreismeisterschaft am Sonntag (2.2.) in der Willi-Winter-Halle in Oer-Erkenschwick schon nach den ersten Gruppenspielen klar. „Beide Teams waren den anderen deutlich überlegen“, stellte auch Arthur Emschermann fest.

Der designierte Jugendleiter der Spvgg. Erkenschwick hatte auf den oberen Rängen der nur mäßig gefüllten Tribüne schließlich beste Sicht auf das Geschehen in der Halle. Gut sieben Stunden lang saß Emschermann als Turnierleiter am Mikrofon und am Zeitnehmerpult, stellte die Ergebnisse des Turniers fast in Echtzeit ins Portal fussball.de.
Die Spvgg. Erkenschwick machte als Ausrichter der Hallenkreismeisterschaft einen guten Job, einen Tag nach dem Kreis-Turnier der U17-Mädchen, zu dem der SV Titania eingeladen hatte. „In erster Linie haben wir das den vielen Eltern zu verdanken. Da haben sich tatsächlich am Ende mehr freiwillige Helfer gemeldet, als wir eigentlich gebraucht hätten“, lobt Arthur Emschermann.
JSG BVH/SuS Hervest Dorsten verzichtet auf einen Start
Zwei, drei Sachen gab es aus seiner Sicht dann aber doch, die besser hätten laufen können. „Ich hatte auf jeden Fall mit mehr Zuschauern gerechnet. Aber offenbar ist das ab diesem Alter so, dass da eben nicht mehr ,Omma‘ und ,Oppa‘ mit in die Halle fahren. Je jünger die Mannschaften sind, desto mehr Leute kommen.“ Und dann warteten er und die anderen in der Halle am Sonntagmorgen auch noch auf eine Mannschaft, die schließlich gar nicht anreiste.
Die JSG BVH/SuS Hervest Dorsten, die einen Tag zuvor Platz zwei bei der Dorstener Stadtmeisterschaft belegt hatte und bei der Kreismeisterschaft als „Vize“ hätte starten dürfen, weil Dorstens Stadtmeister SV Schermbeck ohnehin eingeladen war, trat nicht an.
„Wir haben versucht, den Trainer anzurufen - aber ohne Erfolg. Es hat sich von denen aber auch niemand bei uns gemeldet“, sagt Emschermann. Tatsächlich hatten die Dorstener per Mail vorab Carsten Juraschek informiert, dass sie nicht antreten wollen. „Weil ihnen beide Turniere zeitlich zu dicht beieinander lagen“, teilt der Vorsitzende des Kreisjugendausschusses als Begründung mit.

Gänzlich auf die Beteiligung des Dorstener Fußballnachwuchses mussten die Zuschauer aber nicht verzichten. Der 1. SC BW Wulfen, der einen Tag zuvor bei der Stadtmeisterschaft erst im Halbfinale scheiterte, war mit seiner C-Jugend am Start. Die Einladung der Wulfener war dabei eher versehentlich erfolgt. Und auch der SV Schermbeck war mit seiner C-Jugend in der Willi-Winter-Halle dabei. Schermbeck - politisch Kreis Wesel, fußballerisch Kreis Recklinghausen - ist zwar eine eigenständige Gemeinde, gehört aber zur Dorstener Fußballfachschaft, wie auch der TuS Gahlen.
Die Wulfener spielten ein starkes Turnier und sicherten sich im kleinen Finale gegen TuS Haltern Platz drei. „Das Spiel hat aber gefühlt eine halbe Stunde gedauert“, sagt Arthur Emschermann. 0:0 hieß es nach der zehnminütigen Spielzeit. Im Neunmeterschießen gab es etliche Fehlschüsse, ehe schließlich die Wulfener mit dem 5:4 den Schlusspunkt setzten.
Deutlich weniger spannend verlief im Anschluss das Endspiel zwischen den beiden klar besten Teams des Turniers, VfB Waltrop und Spvgg. Erkenschwick. „Da hatte ich mir schon etwas mehr erhofft“, sagt auch Emschermann. Der Regionalligazweite aus Waltrop zog dem Landesliga-Tabellenführer aus Erkenschwick schnell den Zahn, war spielerisch klar überlegen und siegte am Ende verdient mit 5:0. „Wir haben im gesamten Turnier unsere Torchancen gut genutzt. Mit einem Torverhältnis von 34:1 haben wir verdienterweise den Titel eingefahren. Es ist natürlich schade, dass wir jetzt nicht an einer Westfalenmeisterschaft teilnehmen können. Aber da kann man leider nichts machen“, sagte Tim Kuit vom VfB-Trainerteam.

Kniffliger war zuvor in der Gruppe A, durch die der spätere Finalist Spvgg. Erkenschwick mit fünf Siegen und einem Torverhältnis von 25:1 spazierte, die Suche nach dem zweiten Halbfinalisten. TuS Haltern, Westfalia Gemen und FC Marl hatten allesamt neun Punkte. Auch im Dreiervergleich waren alle punktgleich. Das Torverhältnis in dieser Wertung sprach schließlich für die Halterner, die gegen Gemen zwar mit 3:5 verloren, aber die Marler zuvor mit 6:1 abgefertigt hatten. Das reichte zum Weiterkommen.
