Teamplayer mit 31 Treffern Christoph Platzek und das Kollektiv des TSV Raesfeld

Teamplayer mit 31 Treffern: Christoph Platzek und das Kollektiv des TSV Raesfeld
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Christoph Platzek winkt schon zu Beginn ab. Eine Geschichte über ihn? „Nee.“ Das will er nicht. Das werde der Mannschaft nicht gerecht. Ein Wort, das er oft und gern verwendet. Mannschaft.

Denn das sei das, was den TSV Raesfeld auszeichne. Nicht nur in dieser Saison, sondern seit Jahren: „Wir sind eine eingeschworene Truppe“, erzählt Platzek. Nicht nur auf dem Platz: „Wir sind Freunde und unternehmen auch abseits vom Fußball viel zusammen.“

Und dieses Zusammenspiel sei auch der Schlüssel zum Erfolg des TSV. Dass er selbst in den letzten drei Spielen jeweils viermal getroffen hat, davon will der 25-Jährige kein großes Aufheben machen: „Das ist so, wie unser Trainer es schon gesagt hat: Ich bekomme von meinen Mitspielern einfach Supervorlagen. Ich weiß gar nicht wie viele Tore etwa Julian Kortstegge, Alex Hölling oder Yannis Brömmel vorbereitet haben.“

Christian Gabmaier
Trainer Christian Gabmaier hat Christoph Platzek zuletzt auf die Mittelstürmer-Position beordert. Ob er das auch am Sonntag tut? © Joachim Lücke

Der Trainer, das ist Christian „Kiki“ Gabmaier, und der hat natürlich auch seinen Anteil am erfolgreichen Raesfelder Kollektiv. Wenn es darum geht, Spieler für die „Elf des Tages“ in der Dorstener Zeitung zu nominieren, dann wählt auch Gabmaier gerne die emsigen Vorbereiter und Arbeiter statt die Torschützen. Zuletzt kam er aber Christoph Platzek natürlich trotzdem nicht vorbei.

Einer der Gründe für die tolle Serie seines Kapitäns ist aber auch eine taktische Umstellung des Trainers. „Ich habe Christoph auf die Mittelstürmer-Position gestellt, weil wir zuletzt gegen sehr defensiv eingestellte Gegner gespielt haben.“ Um eben diese Position hatte Christoph Platzek Gabmaier schon oft gebeten: „Im Training sticheln wir seit Jahren. Ich sage ,Stell mich doch mal vorne rein‘ und er sagt ,Nein‘.“

Der Trainer entscheidet

Und wo Platzek am kommenden Sonntag beim Gipfeltreffen in Lembeck spielen wird, ist deshalb noch längst nicht ausgemacht. Trotz insgesamt 31 Toren, trotz zwölf Treffern in den letzten drei Spielen. Für Christoph Platzek spielt das aber auch keine Rolle. Das Kollektiv geht vor, und der Trainer entscheidet.

Christoph Platzek beim Torschuss
Auch bei Verfolger SV Schermbeck traf Christoph Platzek (r.) doppelt. © Joachim Lücke

Wer am Sonntag gewinnt? „Das wird ein Fifty-Fifty-Spiel. Die Tagesform entscheidet“, sagt der Raesfelder Kapitän und zollt dem Gegner echten Respekt: „Lembeck macht in dieser Saison wirklich einen Superjob.“

Mit breiter Brust

Trotzdem gehe er optimistisch in die Partie, die möglicherweise eine Vorentscheidung im Titelkampf bringen kann: „Wir haben zwölf Spiele in Folge nicht verloren. Warum sollte man da nicht optimistisch sein. Wir fahren auf jeden Fall mit breiter Brust nach Lembeck.“

Und Platzek und Co. wollen den Aufstieg, und zwar als Team: „Es hat bei mir schon einige Anfragen anderer Clubs gegeben. Genau wie bei anderen von uns.“ Aber das Interesse, anderswo in höheren Ligen zu spielen, gehe gegen Null: „Wir wollen mit dem TSV Raesfeld aufsteigen und zusammen spielen.“ Als Kollektiv eben.

  • Kreisliga A1 RE
    SV Lembeck - TSV Raesfeld, So. 15 Uhr, Volksbank-Sportpark, Am Hagen 29, 46286 Dorsten-Lembeck.

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