Nach dem Kreisliga-B-Derby zwischen dem TSV Marl-Hüls (blaue Trikots) und dem Sickingmühler SV ging es bei einer der beiden Mannschaften hoch her.

© Sebastian Schneider

Schubserei und zwei Trainer weg: Bei B-Kreisligist liegen die Nerven blank

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Bei einem B-Kreisligisten ging es am Sonntag im Anschluss an ein Meisterschaftsspiel hoch her. Spieler schubsten sich untereinander, zwei Trainer sind nicht mehr im Amt.

Marl

, 02.03.2022, 18:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wenn es sportlich nicht läuft, drückt das auf die Stimmung. Bei einem Marler B-Kreisligisten führte das am Sonntag nach dem Spiel zu einer Schubserei unter Spielern und zwei Trainer-Rücktritten.

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Es geht um den Sickingmühler SV: Mit 0:7 verlor der Tabellenvorletzte der Kreisliga B2 am Sonntag beim TSV Marl-Hüls, danach lagen die Nerven bei einigen offenbar blank. Gerüchten zufolge soll es unter den Spieler zu Handgreiflichkeiten gekommen sein, außerdem heißt es, Thorsten Betke und Hilmar Schinske seien als Trainer zurückgetreten.

Aus Trainertrio bleibt nur einer übrig

Für den Sickingmühler SV äußert sich Michael Sichler aus dem Abteilungsvorstand zu den Vorkommnissen: „Ich habe es nicht gesehen, aber es gab eine Schubserei, geschlagen hat niemand“, sagt er. Gleichwohl sei dieses Verhalten natürlich bedenklich, die Spieler repräsentieren den Verein schließlich nach außen. Daher habe der Vorstand mit den Spielern gesprochen. „Jetzt denken sie darüber nach.“

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Tatsache ist, dass aus dem Trainertrio, das im Herbst nach der Trennung von Michael Heu übernommen hatte, nur noch Manfred Makel übrig ist. Im Fall von Thorsten Betke habe es allerdings „nichts mit Sonntag zu tun“, dass er nicht mehr bei der ersten Mannschaft sei, sagt Michael Sichler.

Frust wegen schlechter Trainingsbeteiligung

„Thorsten und Hilmar sind Arbeitskollegen, und Thorsten wollte ihm am Anfang helfen.“ Außerdem sei Betke am vergangenen Wochenende als Jugendleiter wiedergewählt worden. Betke selbst hatte im November gegenüber dieser Zeitung noch davon gesprochen, das Trio mit Schinske, Makel und ihm selbst werde die Mannschaft bis zum Sommer betreuen.

Hilmar Schinske ist genau wie Thorsten Betke nicht mehr Trainer des Sickingmühler SV.

Hilmar Schinske ist genau wie Thorsten Betke nicht mehr Trainer des Sickingmühler SV. © Sebastian Schneider

Den Rücktritt von Hilmar Schinske könne er verstehen, sagt Michael Sichler. „Uns fehlt die Manpower“, sagt er. Es sei klar, dass schwache Trainingsbeteiligung beim Coach für Frust gesorgt habe. „Er hat schon vor Sonntag gesagt, er wisse nicht, ob er die Spieler noch motivieren könne.“

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Manfred Makel soll‘s richten

Nun soll Manfred Makel die Mannschaft zum Klassenerhalt führen, und das wird schwierig genug. „Wir haben einen harten Kern an Spielern, aber er ist klein“, sagt Michael Sichler. 15 oder 16 Spielern seien noch dabei - jene, die am Sonntag beim TSV gespielt haben. „Wir hoffen, dass wir die Saison bis zum Ende schaffen“, sagt Sichler. Denn eine zweite Mannschaft hat der SSV nicht mehr, ein so großes Reservoir an geeigneten Spielern der Alten Herren wie bei anderen Vereinen gibt es in Sickingmühle auch nicht.

Aus dem einstigen Trainertrio beim Sickingmühler SV bleibt nur Manfred Makel übrig.

Aus dem einstigen Trainertrio beim Sickingmühler SV bleibt nur Manfred Makel übrig. © Ralf Deinl

Außerdem droht eine Aufholjagd von Tabellenschlusslicht SV Schermbeck III, das Anfang des Jahres Tabellenführer GW Barkenberg ein Unentschieden abknöpfte. Wenn der Klassenerhalt gelingen sollte, wird es trotzdem spannend, wie sich Sickingmühle im Sommer neu aufstellt, denn laut Michael Sichler haben schon einige Spieler angekündigt, den Verein zur kommenden Saison zu verlassen.

Termin zur Jahreshauptversammlung neu angesetzt

Eng verknüpft mit den sportlichen Ergebnissen ist zudem auch die ehrenamtliche Arbeit im Verein. „Es ist für die Abteilung echt eng“, sagt Michael Sichler. Seit vier Jahren sind Abteilungsleiter Ralf Schulz, Geschäftsführer Thorsten Pistel und Michael Sichler bereits im Amt - wegen Corona musste noch im Februar die angesetzte Jahreshauptversammlung abgesagt werden. Und je schlechter die Ergebnisse, desto geringer auch die Motivation zur Mithilfe. Am 20. März wollen die Mitglieder sich nun treffen, um eine neue Abteilungsleitung zu wählen. „Wir haben eine Vorstandsmannschaft zusammen“, sagt Michael Sichler.