Raesfeld bejubelt Sensation beim DM-Finale
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Insgeheim gehofft hatten sie es. Doch dass das DM-Finale für sie so gut laufen würde, war für die Sportschützen Raesfeld wirklich ein Traum.

Freude pur herrschte beim DM-Finale in Rotenburg bei Mannschaft und Fans der Sportschützen Raesfeld. © Privat
Trainerin Margit Höller fasste den Viertelfinal-Auftritt der Sportschützen Raesfeld kurz und knapp zusammen: „Samstag war Granate!“ Ein urteil, das im Raesfelder Lager alle teilten. Denn am ersten Tag des DM-Finales in Rotenburg an der Fulda hatten die Münsterländer in der Runde der letzten Acht sensationell den Tabellenersten der 1. Bundesliga Süd, SV Waldkirch, ausgeschaltet.
Beim Raesfelder 3:2-Erfolg sicherten Bart Liebens an Position 1 (381:379), Jan Brückner an Position 2 (380:372) und Christian Brabender an Position 5 (369:367) die Punkte und bescherten ihrem Team erstmals in der Vereinsgeschichte den Sprung ins Halbfinale.
„Insgeheim hatten wir ein klein wenig gehofft“, gab Margit Höller zu, „aber dass es dann so gut lief ...“
Und die Raesfelder hatten ihr Pulver noch keineswegs verschossen. Auch im Halbfinale zeigten sie gegen den späteren Deutschen Meister Braunschweiger SG trotz einer 0:5-Niederlage einen starken Auftritt. Doch Leute wie den Inder Chaudhary Saurabh, der sogar eine 100er-Serie schoss, war letztlich keine Kraut gewachsen. Für die Raesfelder aber kein Beinbruch, denn mit dem Einzug ins Duell um Platz drei feierten sie bereits den größten Erfolg der Vereinshistorie.
Kriftel gab Gas
Dass sie am Sonntag gegen den SV Kriftel erneut mit 0:5 unterlagen, schmerzte nicht mehr. „Auch da war die Leistung sensationell“, strahlte Trainerin Margit Höller. Und die Krifteler hatten schon am Samstag angekündigt, dass sie nichts verschenken würden. „Die hätten eigentlich ins Finale gehört. Nach ihrer knappen Halbfinal-Niederlage hat mir ihr Trainer Detlef Glenz schon gesagt: ,Margit, es tut mir leid, aber morgen kann ich keine Rücksicht auf euch nehmen‘.“
Die Krifteler wollten zeigen, dass sie unter Wert geschlagen worden waren, und gaben gegen Raesfeld Gas. „Wir haben aber toll dagegengehalten“, freute sich Margit Höller. Doch wenn ein Mann wie Kriftels Olympia-Dritter Christian Reitz 390 Ringe schießt und dabei eine 99er- und eine 100er-Serie hinlegt, dann ist das noch eine Nummer zu hoch.
Noch. Denn: „Ich habe alle dazu verdonnert, bei der Siegerehrung komplett anzutreten“, sagte Margit Höller: „Schon mal zum Anschauen, wie es so ist auf dem Treppchen. Für nächstes Jahr ...“