Der Zeitpunkt war wohl gewählt. In der Halle der Rosa-Parks-Schule gab es einen späten Saisonabschluss, bei dem etliche Nachwuchs-Basketballer wirbelten und deren Eltern zuschauten. Die Hertener Löwen hatten nicht einen Raum, nicht einen wichtigen Sponsor gewählt, um zwei wichtige, wenn nicht die wichtigsten Personalien, zu veröffentlichen. Die wären: David Ewald und Faton Jetullahi bleiben dem Regionalligisten erhalten. Nicht für ein, nicht für zwei, sondern gleich für drei Jahre.
Das hat es bei den Löwen in der jüngeren Vergangenheit nicht gegeben. Zwei absolute Leistungsträger, die auch noch Stallgeruch haben, binden sich langfristig an den Verein. Faton Jetullahi, mit 30 Jahren einer der Erfahrenen im Team, wurde auch fast nostalgisch: „Ich kenne es noch in Herten, da waren 800, 900 Zuschauer in der Halle.“ Ob die jemals wieder erreicht werden – im Schnitt, wohl gemerkt?
Die Mannschaft, das betonte der Vorsitzende Klaus Prüsener, habe dazu ihr Bestes gegeben in der vergangenen Saison: „Sie hat Charakter bewiesen.“ Nach Cheftrainer Robin Singh verlängern nun also zwei Leistungsträger, heimisch in Herten – die sich auch außerhalb des Spielfeldes bestens verstehen, wie David Ewald sagt. Dass Ewald wie Jetullahi Angebote anderer Vereine hatten, dass beide miteinander sprachen, ob sie sich so lange an einen Klub binden wollten, war klar.
Es stimmt auf und neben dem Feld
Weil es eben neben und auch auf dem Feld stimmt bei beiden. „Faton ist ja eher der emotionale Typ, den ich vielleicht mal zurückholen muss. Auf der anderen Seite hilft er mir, wenn ich in einem Loch bin“, erklärt Ewald, gerade 24 Jahre jung. Trainer Robin Singh, der ebenfalls kürzlich für zwei Jahre in Herten verlängerte, weiß: Von diesen Personalien kann eine Signalwirkung ausgehen. Kein Wunder, dass der Headcoach auf eine Verlängerung drängte: „Wir haben eine grandiose Saison gespielt mit Spielern aus Herten, wo sich andere Vereine die Finger lecken.“
Nun sind Ewald und Jetullahi „vom Markt“, und man darf gespannt sein, welche Transfers und Weiterverpflichtungen folgen werden. Der berühmte „Mann mit dem Koffer“ ward jedenfalls noch nicht gesichtet in Herten, weiterhin dürfte der Etat scharf kalkuliert sein. Mit den beiden Ur-Hertenern Ewald und Jetullahi, die an guten Tagen zusammen gut sind für 30 Punkte pro Spiel, sind auf jeden Fall wichtige Pflöcke eingeschlagen. „Wir haben alle im Verein eine Vision“, sagt Klaus Prüsener, der Vorsitzende. „Wir wollen, dass die Mannschaft das Gesicht der Stadt ist.“