Die turnusgemäße Liga-Tagung der Basketball-Regionalligisten endete mit einer ziemlichen Überraschung: Die 1. Regionalliga wird in der neuen Saison 15 Vereine stark sein. In der letzten Saison war die Liga 13 Klubs groß. Das bedeutet für alle Vertreter: Es wird mehr Spiele geben. Es wird auch wieder Doppelspieltage geben. Und es wird mehr Absteiger geben.

Der Westdeutsche Basketball-Verband hat die Staffeleinteilung mittlerweile veröffentlicht. Die ETB Miners Essen, sportlicher Aufsteiger der letzten Saison, erhalten eine Lizenz für die ProB-Liga und sind weg. Die Telekom Baskets Bonn II sind als sportlicher Absteiger ebenfalls nicht dabei. Aus der ProB-Liga kehren BBG Herford und die Ballers Ibbenbüren zurück, aus den 2. Regionalligen steigen die BG Dorsten als Meister der Staffel 2 und die SG Bergische Löwen als Vizemeister der Staffel 1 (Meister TG Düsseldorf verzichtete) auf. Zwei Vereine gehen, vier Vereine kommen dazu - so wird eben aus einer 13er-Staffel eine 15er-Liga.
Georg Kleine, Sportdirektor bei Citybasket Recklinghausen, sieht die Aufstockung mit gemischten Gefühlen: „15 Vereine in der Staffel bedeuten nicht nur Doppelspieltage, sondern auch mehr Absteiger am Saisonende.“ Zwar sei es nicht Anspruch von Recklinghausen, gegen den Abstieg zu spielen. Aber der erfahrene Sportdirektor weiß: „Das Niveau der Liga wird durch die neuen Vereine nicht schlechter werden.“ Heißt: Wenn man nicht aufpasst, steckt man schnell unten drin. Wer könnte das besser sagen als Cityasket Recklinghausen, in der letzten Saison erst spät gerettet?
Johnson entspannt, Singh und Lukenda nicht euphorisch
Gary Johnson, Headcoach bei den BSV Münsterland Baskets Wulfen, geht weitaus optimistischer in die Saison: „Mehr Mannschaften bedeutet auch mehr Spiele. Ich glaube, die Spieler wird‘s freuen.“ Dass das Niveau der Liga steigen wird, hält auch der US-Amerikaner für wahrscheinlich: „Gut so.“ Wulfen hatte sich zuletzt verlässlich in die Play-offs gespielt und war in der vergangenen Saison erst im Halbfinale am Topfavoriten Essen gescheitert.
Nicht ganz so euphorisch wie sein Kumpel Gary Johnson ist Robin Singh, Trainer der Hertener Löwen: „Es kommen zwei starke Absteiger rein, dazu gibt es zwei Mannschaften mehr in der Liga und am Saisonende drei Absteiger, im letzten Jahr war‘s einer: Jetzt werden alle aufrüsten.“ In der vergangenen Saison haben die Hertener ihre Fans überrascht, als sie als Tabellenvierte in die Play-offs einzogen.
Robin Singh: „Davor war das Team Zwölfter, was zeigt: Es gibt immer Überraschungen, in die eine wie in die andere Richtung. Das Schwierige ist doch, Konstanz reinzubekommen.“
Hart dürfte die Saison für die Aufsteiger werden. Die BG Dorsten hat gerade erst die Rückkehr in die 1. Regionalliga West gefeiert.„Es wäre schon schwer genug, zwei Mannschaften hinter uns zu lassen, jetzt sollen es drei sein. Das ist hart“, sagt Trainer Franjo Lukenda. Der noch auf einen weiteren Umstand verweist: „Durch die vielen Doppelspieltage sind Verletzungen jetzt noch schlimmer. Wenn jetzt ein Leistungsträger ausfällt, dann sofort vielleicht für fünf Spiele - und das haut rein.“
Bei der BG sei man ungeachtet der vergrößerten Staffel ohnehin der Meinung, den Kader qualitativ und quantitativ im Vergleich zur 2. Regionalliga breiter aufzustellen. „Wir werden dabei verstärkt auch auf eigen Kräfte setzen“, sagt Lukenda, der erklärt: „Der Kader muss sich ändern. Das heißt jetzt aber nicht, dass sich automatisch der Etat verändert.“
Staffeleinteilung 1. Regionalliga West
DTV Basketball Köln, TSV Bayer Leverkusen II, SG Bergische Löwen, New Elephants Grevenbroich, TuS 59 HammStars, SV Haspe, BBA Hagen, UBC Münster II, Ademax Ballers Ibbenbüren, BSV Münsterland Baskets Wulfen, BG Dorsten, Citybasket Recklinghausen, Hertener Löwen, BBG Herford, Accent Baskets Salzkotten.
Ein Spielplan ist noch nicht veröffentlicht.