Im Porsche 718 Cayman GT4 CS lieferte Moritz Oberheim stark ab. Belohnt wurde der Schermbecker am Ende trotzdem nicht.

Im Porsche 718 Cayman GT4 CS lieferte Moritz Oberheim stark ab. Belohnt wurde der Schermbecker am Ende trotzdem nicht. © Horst Lehr

Große Enttäuschung: Oberheim erlebt bitteres Rennen trotz starker Leistung

rnMotorsport

Mit seinem Team war Moritz Oberheim dank einer überraschenden Taktik auf dem besten Weg zum Sieg. Doch das Rennwochenende endete für den Schermbecker und seine Teamkollegen extrem bitter.

Schermbeck

, 13.10.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Im Rahmen des „54. ZEWOTHERM ADAC Barbarossapreis“, dem siebten NLS-Lauf, fand am vergangenen Wochenende auf der Nürburgring-Nordschleife mit dem Renneinsatz des neu entwickelten, brandneuen Porsche 911 GT3 R eine in der Motorsportwelt viel beachtete Weltpremiere statt. Das französische Duo Andlauer/Makowiecki ließ dabei einmal mehr die Herzen der NLS-Fans höherschlagen und pilotierte den neuen „Grello“ auf den dritten Gesamtplatz. Noch sieghungriger war Moritz Oberheim im Porsche 718 Cayman GT4 CS vom Team „FK Performance“ unterwegs.

Für den Schermbecker war klar: Nur ein Sieg kann seinem Team in der aktuellen Tabellensituation weiterhelfen. Und so übernahm er im entscheidenden Qualifying am Samstagmorgen schon als einer der ersten Fahrer auf der noch feuchten Strecke das Cockpit.

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Doch nach drei GP-Runden mit vielen Gelbphasen steuerte er in der Hoffnung auf später bessere Bedingungen zunächst die Box an. Und das Warten hatte sich gelohnt, denn mit 8:53.232 Minuten ließ er kurz vor dem Ende die gesamte Cup-Konkurrenz hinter sich und eroberte damit die Pole-Position für sein Team.

Allerdings gab es in der Strategiesitzung danach deutlich mehr Redebedarf als sonst üblich, galt es doch den Ausfall des wegen einer Erkrankung erst gar nicht angereisten Teamkollegen Jens Moetefindt zu kompensieren.

„Der berühmte Ritt auf der Rasierklinge, aber ich habe mich sicher gefühlt“

Für den Rennstart zeichneten sich durch einsetzenden Nieselregen zusätzlich noch weitere Komplikationen ab. Deswegen entschied sich die gesamte Cup3-Klasse für einen Start auf Regenreifen. Oberheim nahm diese zusätzliche Herausforderung gerne an, führte die Fahrer über die erste Runde und verblüffte danach mit einem frühen Boxenstopp das Feld.

Dabei ging er voll ins Risiko und ließ schon in dieser frühen Phase die profillosen Slicks montieren. Nach diesem gekonnt gesetzten „Undercut“ hielt er den Cayman trotz der noch immer teilweise nassen Strecke sicher und vor allem schnell auf der Strecke.

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Als dann die Verfolger ebenfalls wechselten, war der zu diesem Zeitpunkt wie entfesselt fahrende Oberheim schon längst enteilt. Als später dann alle auf Slicks unterwegs waren, konnte niemand auch nur annähernd seine Geschwindigkeit mitgehen.

So jagte der Schermbecker Runde für Runde vor dem Cupfeld her und meisterte dabei mit seiner Fahrzeugbeherrschung auch einige schwierige Momente. Wie zum Beispiel in der „Fuchsröhre“. „Dort war es der berühmte Ritt auf der Rasierklinge, aber ich habe mich sicher gefühlt“, sagte er später.

Moritz Oberheim: „Erneut wurde unsere gute Leistung nicht belohnt“

Auch im Bereich „Pflanzgarten“ überstand er mit Bravour eine weitere heikle Rennszene, als er an der Sprungkuppe auf einen langsameren Teilnehmer auflief. Bei dem direkten Überholmanöver nutzte Moritz Oberheim auch den linken „Curb“ mit aus und gestand später: „Dadurch bin aber deutlich weiter wie gewohnt gesprungen.“

In Runde sieben, seiner vorletzten, brannte er mit 8:39.813 Minuten auch noch die schnellste Zeit in den rauen Eifelasphalt und übergab beim Boxenstopp den Boliden mit einem sattem Vorsprung an Teamkollege Thorsten Wolter. Und auch der ließ nichts anbrennen, doch gegen 14 Uhr kam die ernüchternde Meldung: „Einschlag im Bereich Schwedenkreuz nach einer Kollision mit einem Mercedes-AMG GT3.“

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Wolter blieb dabei zum Glück unverletzt, allerdings war der Wagen durch den Auffahrunfall im Heckbereich so stark beschädigt, dass eine Weiterfahrt nicht mehr möglich war. So stand am Ende des Renntags für den Porsche Cayman mit der Startnummer 976 nur die von allen Rennfahrern gefürchtete Notiz „DNF“ (Did not Finish; dt. „nicht beendet“, Anm. d. Red.) in den Ergebnislisten.

Moritz Oberheim sagte danach sichtlich enttäuscht: „Erneut wurde unsere gute Leistung nicht belohnt. Damit sind nun auch all unsere Ambitionen auf die Meisterschaft dahin.“

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