
© Andreas Leistner
Dorstens Plätze können zu bleiben
Corona-Lockerungen
Seit Montag erlaubt die Coronaschutzverordnung wieder Individualsport unter freiem Himmel. Tennisspieler und Golfer jubelten. Bei den Fußballern waren die Reaktionen dagegen eher zwiespältig.
Ein Torschuss- oder Torwarttraining mit maximal zwei Personen unterschiedlicher Hausstände oder mehr Akteuren, wenn sie denn aus einem Hausstand kommen, wäre auch den Fußballern erlaubt, wenn die sich so bildenden Gruppen fünf Meter Abstand zueinander halten. Doch die Vereine waren verunsichert.
„Mein Telefon hat in den vergangenen Tagen kaum still gestanden“, erklärte Dorstens Sportkoordinator Michael Maiß im Gespräch mit unserer Redaktion: „Die Vereine wollten wissen, ob die Plätze wieder geöffnet würden und was erlaubt sei.“ Der Tenor, den Maiß heraus hörte: „Die Vereinsvorstände haben Sorge, dass sie die notwendige Kontrolle auf den Plätzen nicht leisten können.“
Dennis Pohlmann sieht Kontrollproblem
Verständlich, wenn man sieht, welche Anfragen etwa Dennis Pohlmann als Vorsitzender des 1. SC Blau-Weiß Wulfen erhalten hat. „Da sollte ich dann mal den Platz von 16.15 bis 16.30 Uhr blocken“, erzählt Pohlmann. Allein dieser Verwaltungsaufwand wäre also kaum zu leisten, doch es bleibt eben auch das Problem der Kontrolle: „Wir müssten dafür ständig vor Ort sein. Wenn es dann doch mal mehr Personen werden oder eine Gruppe ihre Zeit nicht einhält, müssten wir eingreifen.“
Dieses Szenario will der Wulfener Vorstand gerne vermeiden. „Wir warten nun auf eine verbindliche Aussage der Stadt, ob wir öffnen müssen“, erklärte Dennis Pohlmann am Dienstagvormittag. Kurze Zeit später hatte er Gewissheit: „Wir haben die Vereine informiert, dass die Plätze zu bleiben dürfen, wenn die Clubs der Auffassung sind, dass sie die Einhaltung der Schutzvorschriften nicht gewährleisten können“, teilte Michael Maiß gegen 11 Uhr mit.
Schon am Montag hatte der Sportkoordinator den Eindruck gewonnen, dass dies nicht nur im Sinne des SC Blau-Weiß Wulfen sei: „Ich hatte die Vorstände per WhatsApp informiert, dass die Plätze für Individualtraining geöffnet werden dürften. Als ich am Montag die Plätze abfuhr, hingen die Verbotsschilder aber noch.“ Und so wird es bei vielen Vereinen wohl auch bleiben.
FLVW mahnt Vereine zu Disziplin
Mit den Vorbehalten seiner Mitgliedsvereine hat der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) offenbar nicht gerechnet. Die Sorge des FLVW ging in eine ganz andere Richtung. Auf seiner Homepage weist der Verband die „Vereine in diesem Fall explizit darauf hin, dass die Öffnung für den Freizeitsport nicht zu einer kreativen Auslegung für den Vereins- und Mannschaftssport führen dürfen. Eine falsche Ausnutzung und Umsetzung könnte sich schädlich auf den weiteren Öffnungsprozess für den Sport auswirken. Diszipliniertes und verantwortungsbewusstes Handeln ist weiterhin oberstes Gebot. Zudem entscheiden die Kommunen vor Ort, ob sie die Platzanlagen freigeben.“Sport ist für den Wulfener nicht nur ein wichtiger Bestandteil seines Arbeitslebens. Seit 1993 schreibt er als Mitarbeiter der Dorstener Zeitung über das Sportgeschehen in der Lippestadt, seit 1999 ist er als Redakteur für den Lokalsport in der Lippestadt verantwortlich. Dabei fasziniert ihn besonders die Vielfalt der Dorstener Sportszene, die von Fußball bis Tanzen und von Basketball bis Kitesurfen reicht.
