
Dorsten lässt einige Sportler noch warten
Corona-Lockerungen
Am Mittwoch freuten sich Dorstens Sportler über die von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet verkündeten Lockerungen. Am Donnerstag zeigte sich: Einige freuten sich zu früh.
Nach einer Beratung am Donnerstagvormittag entschied die Dorstener Stadtverwaltung, dass die vom Ministerpräsidenten angekündigten Maßnahmen in der Lippestadt nur teilweise umgesetzt werden. Wichtigster Unterschied: Die städtischen Sporthallen werden am kommenden Montag (11. Mai) nur für den Schulsport freigegeben, nicht aber für den Vereinssport.
Grund seien die vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen, die weder von der Stadt noch von den Vereinen geleistet werden könnten. Eine Reinigung nach jeder Nutzung durch verschiedene Gruppen sei nicht umsetzbar. Das sehen Vereinsvertreter anders.
„Wir sehen uns sehr wohl vorbereitet“, erklärte der Vorsitzendes BSV Wulfen, Christoph Winck, auf Nachfrage unserer Redaktion. „Wir haben schon literweise Desinfektionsmittel bestellt, die Trainer waren unterwiesen, das Training hätte nur in Kleingruppen stattgefunden. Wir erwarten keineswegs von der Stadt, dass sie die Reinigung übernimmt. Warum sollen wir dazu nicht in der Lage sein?“ Blieben die Hallen geschlossen, sei das eine „klare Benachteiligung“ der Hallensportarten, sagte Winck.
Große Vorfreude herrscht dagegen im Fußballer-Lager. Denn die Fußballplätze will die Stadt Dorsten genau wie die Fitness-Studios, Tennisplätze und Tanzschulen wieder öffnen. Beim Fußball-Training müssen zwar die vorgeschriebenen Abstände eingehalten werden. Doch darin sieht Manfred Badde, Geschäftsführer der Jugendabteilung des SC Blau-Weiß Wulfen kein Problem. „Man kann Schuss- und Dribbelübungen machen. Hauptsache, es geht wieder los. Bei uns freuen sich doch alle seit Wochen darauf, endlich auf den neuen Kunstrasen zu können.“
Wie genau das Training gestaltet wird und wie viele Spieler gleichzeitig trainieren sollen, will der Vorstand der Blau-Weißen in einer Sitzung am Donnerstagabend klären. Duschen und Kabinen sind aber auf jeden Fall tabu. „Egal“, sagt Manfred Badde, „das haben die Jungs alles zuhause.“
Sein Trainingszentrum öffnen darf am Montag auch wieder das Tanz-Sport-Zentrum Royal Wulfen. Hier gelten dieselben Hygienemaßnahmen wie in den Sporthallen. TSZ-Vorsitzender Helmut Winkler hatte in den vergangenen Tagen wiederholt versichert, dass sein Verein dies umsetzen könne.
Mit den anderen Hallensport-Vereinen will die Stadt nun bis zum 30. Mai ein entsprechendes Konzept erarbeiten. Denn dann soll Kontaktsport in NRW auch in geschlossenen Räumen wieder komplett erlaubt werden.
Sport ist für den Wulfener nicht nur ein wichtiger Bestandteil seines Arbeitslebens. Seit 1993 schreibt er als Mitarbeiter der Dorstener Zeitung über das Sportgeschehen in der Lippestadt, seit 1999 ist er als Redakteur für den Lokalsport in der Lippestadt verantwortlich. Dabei fasziniert ihn besonders die Vielfalt der Dorstener Sportszene, die von Fußball bis Tanzen und von Basketball bis Kitesurfen reicht.
