Noch ein Leistungsträger verlässt den SV Dorsten-Hardt Leon Schwandt folgt Nico Genieser zum BVH

Doppelter Verlust für SV Dorsten-Hardt: Leon Schwandt folgt Nico Genieser zum BVH Dorsten
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Sportlich läuft es beim SV Dorsten-Hardt ingesamt rund, auch wenn der Klub zuletzt den ein oder anderen Punkt unnötig herschenkte. Doch auf den Landesligisten warten aktuell einige Herausforderungen. Nach dem bereits seit längerer Zeit fixen Abgang von Nico Genieser, steht nun fest: Der SV Dorsten-Hardt verliert mit Leon Schwandt den zweiten Leistungsträger und muss in der kommenden Spielzeit zwei Torjäger, die bislang 23 der 44 Saisontore erzielt haben, ersetzen. Erneut ist es der BVH Dorsten, der dem SV Hardt „in die Suppe spuckt“. Für den BVH spielte Leon Schwandt bereits in der Vergangenheit. Im vergangenen Sommer wechselte er dann mehrere Ligen hoch zum SV Dorsten-Hardt.

Für den SV Dorsten-Hardt kommt der Wechsel von Leon Schwandt überraschend. Während Trainer Christoph Schlebach für den Wechsel von Nico Genieser durchaus Verständnis zeigte (Er wollte wieder mit seinem Bruder Niels in einer Mannschaft spielen), kann er den Abgang von Leon Schwandt zur kommenden Saison nicht nachvollziehen.

„Bei Leon haben wir fest damit gerechnet, dass er bleibt. Er hat, wenn überhaupt, eher mit einem Wechsel in eine höhere Liga geliebäugelt.“ Im Gespräch sei ein Wechsel zur Spvgg. Erkenschwick oder zur SG Wattenscheid 09 gewesen. „Das hätten wir verstanden. Aber dass er dann überraschend in die Kreisliga A wechselt, dafür habe ich kein Verständnis“, fügt Schlebach hinzu. Die Betonung liegt auf „überraschend“, denn Schlebach stört sich weniger am Wechsel an sich als am Zeitpunkt: „Leon hat uns leider erst kürzlich informiert, als alles schon entschieden war.“ Zwar habe es noch einmal ein Gespräch mit dem BVH gegeben, aber zu diesem Zeitpunkt habe Schwandt schon sicher gewusst, dass er wechseln wolle.

SV Dorsten-Hardt will zwei Stürmer verpflichten

Wie will der SV Dorsten-Hardt diese Lücken schließen? „Es wird eine sehr, sehr schwierige Aufgabe, diese beiden Positionen zu besetzen“, antwortet Schlebach, „aber wie wir das machen, darüber habe ich mir noch keine konkreten Gedanken gemacht.“ Der Verein plant, zwei Stürmer zu verpflichten, „aber es wird schwierig, Spieler in dieser Kategorie zu finden“.

Beim BVH wurde Leon Schwandt einst schnell zum Leistungsträger. In der Saison 2021/22 trug er mit 76 Toren maßgeblich zum Aufstieg der zweiten Mannschaft von der Kreisliga C in die Kreisliga B bei. 2022/23 schoss er 23 Tore für die erste Mannschaft in der Kreisliga A.

Trainer Christoph Schlebach hat für die Umstände rund um Schwandts Wechsel kein Verständnis.
Trainer Christoph Schlebach hat für die Umstände rund um Schwandts Wechsel kein Verständnis. © Archiv

BVH-Trainer Daniel Schikora kann die Enttäuschung des SV Dorsten-Hardt nachempfinden, betont aber, dass Schwandt transparent mit seinen Wechselabsichten umgegangen sei. „Er hat den SV Dorsten-Hardt über seinen Wechselwunsch informiert“, so Schikora, der Schwandt bereits beim BVH trainierte und den Kontakt seitdem nie abreißen ließ. „Wir haben lange keine Möglichkeit gesehen, ihn zu verpflichten. Aber in den letzten Wochen haben sich die Prioritäten bei ihm geändert.“

Schikora betont, dass Schwandt, der vor Kurzem Vater geworden ist, mehr Zeit für seine Familie haben möchte: „Die Fahrten in der Kreisliga A sind für ihn jetzt kürzer. Und wenn er mal mit dem Training aussetzen muss, hat das nicht so gravierende Folgen wie in der Landesliga, wo ein anderer Konkurrenzkampf herrscht.“

Man dürfe auch nicht vergessen, dass er seine ganze Jugend beim BVH gespielt hat. „Es ist sein Umfeld. Sein Vater Stefan ist wieder Trainer der Zweiten. Sein Bruder Marcel spielt auch beim BVH“, so Schikora weiter. Klar ist auch, dass die Ansprüche beim BVH in der kommenden Saison nun höher sind. Aktuell beträgt der Rückstand auf Tabellenführer SV Lembeck bereits 20 Punkte: „Es ist klar, dass wir mit zwei Landesliga-Spielern zu den Mitfavoriten zählen. Aber das nehmen wir gerne an.“