BVH Dorsten landet einen Transfercoup Nico Genieser kommt vom SV Dorsten-Hardt

BVH Dorsten landet einen Transfercoup: Nico Genieser kommt vom SV Dorsten-Hardt
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Der SV Dorsten-Hardt muss in der kommenden Saison der Offensive unfreiwillig umplanen. Stürmer Nico Genieser verlässt den Landesligisten zum Stadtkonkurrenten BVH Dorsten. Zu verhindern war der Abgang nicht, denn der Abschied hat vorwiegend familiäre Gründe. Nico möchte unbedingt nochmal mit seinem Bruder Niels (32) zusammen spielen.

Nico Genieser zählt beim SV Dorsten-Hardt zu den Leistungsträgern.
Nico Genieser zählt beim SV Dorsten-Hardt zu den Leistungsträgern. © Andreas Leistner

„Wir haben uns Ende des letzten Jahres tief in die Augen geschaut. Da hat Niels mir gesagt, dass er noch ein Jahr spielen will. Ob er noch ein weiteres Jahr dranhängt, weiß er noch nicht“, erzählt der 30-Jährige. „Ich möchte in ein paar Jahren rückblickend sagen, dass ich die letzten ein, zwei Jahre nochmal mit meinem Bruder zusammengespielt habe.“ Beide pflegen einen engen Kontakt: „Wir tauschen uns regelmäßig aus - in Zukunft natürlich noch mehr.“

Niels Genieser (in schwarz) war der Hauptgrund für den Wechsel seines Bruders.
Niels Genieser (in schwarz) war der Hauptgrund für den Wechsel seines Bruders. © Jürgen Patzke

Die beiden Brüder haben schon bei BW Wulfen gemeinsam auf dem Platz gestanden. Aus dieser Zeit kennt der Stürmer auch weitere baldige Kollegen, wie zum Beispiel Daniel Schikora, der in Wulfen sein Mitspieler und später auch Trainer war. Der BVH-Coach freut sich auf ein „tolles Gesamtpaket: Nico war damals mein Kapitän. Er ist unheimlich laufstark, torgefährlich und ein absoluter Führungsspieler.“

BVH-Trainer Daniel Schikora freut sich auf seinen ehemaligen Weggefährten.
BVH-Trainer Daniel Schikora freut sich auf seinen ehemaligen Weggefährten. © Joachim Lücke

Der Wechsel hat nicht nur emotionale und private, sondern auch pragmatische Gründe. Nico Genieser hat einen neuen Job als Gebietsleiter bei Shell angetreten und betreut 50 Tankstellen. Das erfordert viel Zeit und Flexibilität. Der Neuzugang glaubt, dass es in der Kreisliga A nicht so ins Gewicht falle, wenn er berufsbedingt mal nicht 100 Prozent geben könne. Ein weiterer Punkt kommt hinzu: Seine Freundin wohnt in Holsterhausen: „Dadurch hat sich mein Lebensmittelpunkt von Wulfen dorthin verlagert.“

Der Offensivmann blickt aber auch mit Dankbarkeit auf seine Zeit beim SV Dorsten-Hardt zurück, wo er viele schöne Erinnerungen gesammelt hat: „Ich habe mich hier immer extrem wohlgefühlt. Der Wechsel hatte auch nichts mit dem Verein zu tun.“

Für seinen aktuellen Trainer Christoph Schlebach ist der Abgang von Nico Genieser ein herber Verlust. „Nico ist nicht nur sportlich, sondern auch menschlich ein wichtiger Faktor. Ich gebe ihn nur sehr ungern ab. Man kann sich auf ihn verlassen“, sagt Schlebach. Er habe versucht, ihn umzustimmen, aber gleichsam auch seine Gründe respektiert: „Nico ist ja offen damit umgegangen. Es ist alles korrekt gelaufen.“

Schlebach bedauert Abgang

Der Hardt-Coach ist überzeugt davon, dass Nico Genieser für die Kreisliga A überqualifiziert sei: „Er ist kein Kreisliga-A-Spieler“ Nico Genieser selbst sieht sich nicht als Star in der Kreisliga A, sondern als Mannschaftsspieler, der seinen Dienst tut.

Klares Ziel mit BVH Dorsten

Er weiß, dass er in der Landesliga noch mithalten könnte, aber er hat andere Prioritäten gesetzt. „Es steht außer Frage, dass ich gerne nochmal höherklassig spielen würde. Aber es gibt eben deutlich Wichtigeres im Leben“, sagt er. Bis zum Saisonende möchte er noch mal alles für den SV Dorsten-Hardt geben.

Mit dem BVH Dorsten hat er bereits ein klares Ziel vor Augen: den Aufstieg in die Bezirksliga.

Genieser ist überzeugt, dass die Mannschaft das Potenzial dazu hat. „Das Team hat viel Qualität. Aber am Ende muss natürlich alles zusammenpassen.“

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