Am Pfingstsamstag hat ein Castrop-Rauxeler Vorsitzender seines Coaches mitgeteilt, dass sich der Verein von ihnen trennt.

Am Pfingstsamstag hat ein Castrop-Rauxeler Vorsitzender seines Coaches mitgeteilt, dass sich der Verein von ihnen trennt. © Jens Lukas

Zwei Tage vor Saisonfinale: Castrop-Rauxeler Klub trennt sich von Trainern

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Zu Pfingsten endet die Saison 2021/22 der Castrop-Rauxeler Amateurfußballer - auch mit einem Trainerbeben. Denn zwei Tage vor dem Saisonfinale trennte sich ein Klub von seinen Coaches.

Habinghorst

, 05.06.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Bei allen Castrop-Rauxeler Fußballvereinen sind die Personalplanungen für die kommende Saison 2022/23 weitgehend abgeschlossen - vor allem auf der Position des Trainers. Jetzt hat ein Kreisligist selbst dafür gesorgt, dass er sich hier neu aufstellen muss.

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Vorstand: Weiterentwicklung war nicht erkennbar

Ein A-Kreisligist hat sich zwei Tage vor dem Saisonfinale 2021/22 am Pfingstmontag, 6. Juni, von seinen Coaches getrennt: Marc Olschewski und Dustin Lukat sind nicht mehr Spielertrainer des VfB Habinghorst. Das teilte der VfB-Vorsitzende Gordon Schwarze dem Duo morgens am Pfingstsamstag in der Kampfbahn Habichthorst so mit. Olschewski war seit sechs Jahren Coach und Spielertrainer beim VfB. Zur Saison kam Lukat dazu, der selbst auch auflief.

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Markus Lüneberg, der 2. Geschäftsführer der Habinghorster, erklärte die Entscheidung seines sechsköpfigen Vorstandsgremiums seines Vereins: „Wir hatten den Eindruck, dass wir zwar sehr gute Trainer haben, sich aber das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer abgenutzt hat. Zudem hatten wir den Eindruck, dass zuletzt keine Weiterentwicklung erkennbar war.“ Ein Indiz dafür sei, dass von den vergangenen zehn Partien vom heimischen Tabellenfünften nur eine gewonnen wurde.

Marc Olschewski (r) war in den vergangenen fünf Jahren Coach beim VfB Habinghorst. Zu Beginn der Saison 2021/22 kam Dustin Lukat (l) dazu.

Marc Olschewski (r) war in den vergangenen fünf Jahren Coach beim VfB Habinghorst. Zu Beginn der Saison 2021/22 kam Dustin Lukat (l) dazu. © Jens Lukas

Lüneberg betonte auch: „Wir haben Marc Olschewski sehr viel zu verdanken. Ohne ihn hätte es damals nach dem Abstieg in die Kreisliga B bei uns keine Mannschaft gegeben. Zudem hat er einen wirklich tollen Aufstieg mit dem Team hingelegt.“

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Neben Olschewski habe auch der Vorstand für gute Neuzugänge gesorgt und somit „sportlich gute Möglichkeiten geschaffen“, um die Ziele im Fünf-Jahres-Plan zu erreichen. Das Ziel sei die Rückkehr in die Bezirksliga.

Spätestens Mitte Juni soll der Nachfolger feststehen, so Lüneberg: „Es gibt eine Reihe von Kandidaten, mit denen wir sprechen werden.“ In der Zwischenzeit werde der Vorsitzende Schwarze mit allen geplanten Neuzugängen telefonieren, um mit ihnen zu planen. Markus Lüneberg: „Von einer Abwanderungswelle gehen wir nicht aus.“

Marc Olschewski war sehr überrascht von der Entscheidung des VfB-Vorstandes. Er sagte am selben Tag: „Ich bin fassungslos. Dafür gab es kein Anzeichen. Im Frühjahr hatte man mit uns verlängert und vor vier Wochen noch über die Planung der neuen Saison gesprochen. Wir sollten zum Beispiel unsere Wünsche zum Trainingsmaterial auflisten. Uns ist bewusst, dass die Rückrunde nicht gut gelaufen ist. Aber das muss man im Detail analysieren. Dann wird man sehen, dass wir erhebliche personelle Probleme hatten.“

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Und: Eine Weiterentwicklung habe es durchaus gegeben - zwischen der Saison 2020/21 und der Spielzeit 2021/22. In der vergangenen Abbruch-Saison stand der VfB beim Stopp beinahe auf einem Abstiegsplatz. In der noch laufenden Spielzeit waren die Habinghorst lange Zeit auf Kurs, hinter dem Spitzenduo RWT Herne und SV Holsterhausen Dritter zu werden.

Olschewski sprach von einem „schnellen Gespräch“ mit VfB-Chef Schwarze. Und sagte: „Mir fehlte hier die Wertschätzung, für das, was wir geleistet haben. Es gab aber auch keine Notwendigkeit zur Diskussion. Die Entscheidung stand ja schon fest. Den Zeitpunkt empfinde ich mir gegenüber als ungerecht. Ich habe vor Monaten zwei interessierten Vereinen abgesagt. Im Sommer werde ich nirgends Trainer werden können.“

Marc Olschewski möchte jetzt zu einem anderen Verein zumindest als Spieler wechseln. Dustin Lukat ist da wohl schon einen Schritt weiter. Nur eine Stunde nach der Trennung vom VfB meldete sich ein Bezirksligist bei ihm und lud zum Gespräch ein.