Der ETuS Wanne darf offenbar noch einige Zeit auf seinem Ascheplatz spielen.

Der ETuS Wanne darf offenbar noch einige Zeit auf seinem Ascheplatz spielen. © Andreas von Sannowitz

Überraschung: ETuS Wanne wird noch nicht heimatlos

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Es war beschlossene Sache, dass A-Kreisligist ETuS Wanne 28 nach Abpfiff der Saison 2021/22 den Sportplatz Franzstraße räumen musste. Seit Ende Juni gibt es eine komplett neue Wendung in dem Fall.

Herne

, 28.06.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Am Pfingstmontag (6. Juni) sollte A-Kreisligist ETuS Wanne das letzte Mal nach 94 Jahren auf dem Sportplatz an der Franzstraße kicken. Dieser Ascheplatz sollte zu Parkplätzen und zur Abstellfläche für Fahrzeuge der Cranger Kirmes umfunktioniert werden. Allein das Klubheim hätte der ETuS ein weiteres Jahr nutzen dürfen.

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ETuS Wanne: Ratsbeschluss sollte mit Räumung umgesetzt werden

Mit dieser Sportplatz-Räumung sollte ein Ratsbeschluss der Stadt Herne aus dem Mai 2017 umgesetzt werden. ETuS Wanne 1928 sollte als Verein komplett umziehen zu den SF Wanne auf den Sportplatz Wilhelmstraße. Dieser Umzug war von der Stadtverwaltung und Sportpolitik bereits abgenickt worden.

Daraus wird nun doch nichts. Seit Freitag (24. Juni) ist klar: ETuS Wanne wird das 95. Jahr an der Franzstraße weiterspielen. Was der Klub im Facebook-Auftritt hocherfreut verkündete: „Nach langen und zähen Verhandlungen mit einigen dramatischen Wendungen, wie es eine Soap auf RTL besser nicht bieten könnte, haben wir in dieser Woche die Bestätigung der Stadt Herne erhalten, ein weiteres Jahr an der Franzstraße Fußball spielen zu dürfen.“

Der Sportplatz an der Franzstraße in Herne.

Der Sportplatz an der Franzstraße in Herne. © Stadt Herne

Wie kommt es zur Kehrtwende um 180 Grad? Der ETuS-Vorsitzende Daniel Landefeld erklärt: „Auf dem Sportplatz Wilhelmstraße gibt es nun doch keine Trainings- und Spiele-Kapazitäten mehr für uns.“ Der Grund: Landesliga-Aufsteiger SF Wanne habe für die neue Saison vier Senioren-Mannschaften gemeldet - dazu zusätzlich zu den existierenden Jugendteams noch vier weitere Mannschaften.

Wenn ETuS Wanne hinzugepackt würde, wären das zu viele Mannschaften geworden für die vorhandenen Kapazitäten auf dem großen Kunstrasen- und einem kleinen Trainings-Platz.

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„Bei einem Meeting zwischen uns, den Sportfreunden und der Stadt war unser kompletter Umzug zur Wilhelmstraße schnell kein wirkliches Thema mehr“, so Landefeld.

Auf dem Tisch lag dann eine Lösung auf vier Sportplätzen für ETuS Wanne. „So etwas war ein Unding für uns - und wurde bei Verhandlungen schnell wieder verworfen“, erklärt Landefeld. Vorgesehen bei der Vier-Sportplatz-Regelung war, dass ETuS 28 dienstags bei Arminia Holsterhausen im Horststadion trainieren und sonntags dort spielen sollte. Plus zusätzlich einer Trainingseinheit an der Wilhelmstraße.

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Die ETuS-Jugend sollte komplett ausquartiert werden zum SV Holsterhausen an der Wiesenstraße. Dieses Konzept wäre wohl so etwas wie die Zerschlagung des ETuS Wanne gewesen. „Das Herner Bauamt hat dann zum Glück für uns einer Nutzung des Sportplatzes Franzsraße für ein weiteres Jahr zugestimmt“, freut sich Landefeld.

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Und danach? „Momentan lässt sich dazu nichts sagen. Wir stehen quasi wieder am Punkt Null“, so Landefeld. Der ETuS-Vorsitzende merkt zu einem anderen Aspekt an, dass durch den langen Schwebezustand in der Sportplatz-Frage die ETuS-Saison-Planung erst jetzt wirklich beginnen könnte.

„Viel zu spät, um jetzt noch neue Spieler zu gewinnen. Da keiner wusste, wie es überhaupt weitergeht, haben einige Spieler uns verlassen oder sind in Rente gegangen“, erklärt Landefeld den sportlichen Ist-Zustand des Vereins. Klar sei bereits, dass keine zweite Mannschaft gemeldet würde - und der Kader des A-Kreisliga-Teams zahlenmäßig nur klein sein werde.

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Dass ETuS Wanne 1928 nun doch noch ein Jahr Gastgeber auf dem Franzstraßen-Sportplatz sein wird, dürfen sich die Castrop-Rauxeler A-Kreisligisten SuS Merklinde, SG Victoria/Sportfreunde, Arminia und Eintracht Ickern sowie der VfB Habinghorst auch weiter auf den roten Ascheplatz der Eisenbahner freuen.

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