
© Philip Wihler
TuS Henrichenburg soll mit neuem Trainer jetzt „aktiven Fußball“ spielen
Fußball-Kreisliga B
Die Kreisliga-B-Fußballer des TuS Henrichenburg gehen mit einem Trainer mit einem nicht alltäglichen Werdegang in die Saison 2020/21. Im Interview erzählt Alexander Schmottlach, wer er ist.
Nach dem Rücktritt von Trainer Michael Heu beim TuS Henrichenburg aus der Recklinghäuser Fußball-Kreisliga B Anfang Juni hat Alexander Schmottlach die Nachfolge angetreten. Wir haben mit dem neuen Mann an der TuS-Seitenlinie über seine ersten Eindrücke der Mannschaft, seine Wechselgründe nach Henrichenburg, seine über 20-jährige Trainererfahrung und seine Fußball-Philosophie gesprochen.
Herr Schmottlach, Sie sind gerade einmal 37 Jahre alt, blicken aber schon auf 23 Jahre Trainererfahrung zurück. Das ist schon etwas Besonderes.
Tatsächlich habe ich schon mit 14 Jahren als Co-Trainer einer Jugendmannschaft meine ersten Schritte als Übungsleiter unternommen. Mit 16 Jahren habe ich dann auch direkt meine Trainer-C-Lizenz gemacht.
Dabei ist es dann aber nicht geblieben?
Richtig, zudem verfüge ich – neben einer zusätzlichen Torwart-Trainerlizenz – über die DFB-Elite-Jugend-Lizenz. Diese ist quasi der Zwischenschritt zwischen B- und A-Lizenz. Außerdem bin ich noch studierter Fußball-Athletiktrainer.
Zuletzt haben Sie vier Jahre lang die Frauen-Mannschaft der Spvg Horsthausen in der Landesliga trainiert und viele Erfolge gefeiert…
Tatsächlich sind wir dort als absoluter Underdog gestartet, konnten aber schnell Erfolge wie den Gewinn der Westfalenmeisterschaft feiern. Mein Highlight war aber der Gewinn der Westdeutschen Ü30-Meisterschaft 2018. In der nun abgebrochenen Saison haben wir auch eine sehr gute Rolle gespielt. Ich bin mir sicher, dass wir ohne Corona am Ende in die Westfalenliga aufgestiegen wären.
Warum haben Sie Ihr Trainerengagement dort nicht verlängert?
Ich hatte eine super Zeit in Horsthausen. Aber nach vier Jahren wollte ich einfach mal wieder etwas Neues ausprobieren, ein neuer Verein, eine neue Mannschaft, ein neuer Kreis.

Über Mathias Köhnen (am Ball) kam für den TuS Henrichenburg der Kontakt zum neuen Trainer Alexander Schmottlach zustande. © Engel
Wie genau kam dann der Kontakt mit dem TuS Henrichenburg zustande?
Ich habe per Zufall im Internet die Ausschreibung des Sportlichen Leiters gelesen und den hier spielenden Mathias Köhnen, den ich beruflich kenne, darauf angesprochen. Denn auch diese Position hätte ich mir grundsätzlich vorstellen können – unabhängig vom TuS Henrichenburg.
Neben dem TuS Henrichenburg befanden Sie sich in Gesprächen mit anderen, auch überkreislich spielenden Vereinen. Warum fiel die Entscheidung letztlich auf Henrichenburg?
Ich hatte mit Christian Stackelbeck, Carsten Ferlmann und André Boschella über fast drei Stunden ein super Gespräch. Ich habe schnell gemerkt, dass es passt. Zudem stimmen auch die Rahmenbedingungen. Ich benötige aus Herne nur knapp zehn Minuten mit dem Auto. Außerdem haben wir hier eine tolle Platzanlage und bald sogar auch noch ein Kunstrasenfeld.
Sie haben bereits die ersten Trainingseinheiten mit der Mannschaft geleitet – wie fällt Ihr Fazit aus?
Ich habe das Gefühl, dass das total gute Jungs sind. Es ist im positivsten Sinne ein verschworener Haufen, der zudem auch noch über sehr gute fußballerische Qualitäten verfügt. Besonders toll finde ich, dass sich die Mannschaft nach dem Training immer noch auf ein Bierchen zusammensetzt. Das ist nicht bei jedem Team der Fall, macht aber auch mir die Integration deutlich einfacher.
Welche Fußball-Idee verfolgen Sie?
Grundsätzlich gibt mir die Mannschaft vor, wie wir spielen. Ich zwänge niemanden in eine Rolle. Ich beschreibe den Fußball, den ich spielen lasse, immer als ‚aktiven Fußball‘. Haben wir den Ball, weiß ich, was wir machen werden. Haben wir den Ball nicht, weiß ich, wie wir ihn zurückbekommen werden. Meine Mannschaften haben sich immer durch eine hohe Laufintensität ausgezeichnet.
? Welche Ziele haben Sie sich für die neue Saison gesteckt?
Ich kenne die Liga noch nicht und leider auch keine Trainer, bei denen ich mich dazu hätte informieren können. Ein Saisonziel kann ich deshalb nicht ausgeben. Mein konkretes Ziel ist es aber, im Saisonverlauf im Schnitt weniger als ein Gegentor pro Spiel zu kassieren.
Letzte Frage: Schalke oder Dortmund?
Schalke! Ich habe meinen Sohn noch am Tag der Geburt als Mitglied bei Schalke 04 angemeldet.
Seit 2008 bin ich als freier Mitarbeiter in der Castrop-Rauxeler Redaktion tätig. Zu meinen Hobbys zählen Sportarten wie Tennis, Skifahren, Squash, Badminton und besonders der Fußball. Die Sportanlagen in der Europastadt und Umgebung sind mittlerweile mein zweites Zuhause - nicht nur als Redakteur sondern auch als aktiver Fußballer. Außerdem studiere ich Wirtschafts-Psychologie in Iserlohn.