
© Philip Wihler
Henrichenburger wählten trotz Corona neuen Vorstand - unter freiem Himmel
Sport in der Corona-Zeit
Der TuS Henrichenburg ist ein Vorreiter in der Corona-Zeit. Der Club aus dem Castrop-Rauxeler Norden hat trotz der Krise seine Jahreshauptversammlung über die Bühne gebracht.
Als erster Verein der Stadt hat der TuS Henrichenburg seit Ausbruch der Corona-Pandemie am Freitag (26. Juni) eine Jahreshauptversammlung abgehalten und dabei einen neuen Vorstand gewählt. Das geschah allerdings unter besonderen Corona-Auflagen. Zudem sind erste Prognosen zu corona-bedingten Umsatzeinbußen sowie neue Details zum Kunstrasenprojekt bekanntgegeben worden.
41 Namen in der Liste
Insgesamt trugen sich 41 Personen mit ihrem Namen in die Anwesenheitsliste ein, die die TuS-Verantwortlichen herumreichten. Die Liste hatte diesmal zwei Zwecke: zur Registrierung der stimmberechtigten Mitglieder sowie zur Anwesenheits-Dokumentation nach den Corona-Regeln. Erstmals überhaupt wurde die Versammlung deshalb unter freiem Himmel auf dem Henrichenburger Sportplatz an der Lambertstraße abgehalten.
Die TuS-Verantwortlichen hatten vor dem Vereinsheim Stühle und Bänke für die Mitglieder aufgebaut - passend zur Abstandsregelungen. Ein Sonnenschirm spendete bei rund 30 Grad etwas Schatten. Über ein Mikrofon war der Vorstand bei seinen Berichten für alle gut hörbar.
Nur eine Abmeldung
Carsten Ferlmann, 2. Vorsitzende und Jugendleiter, erklärte, dass es seit Ausbruch der Corona-Pandemie nur eine Abmeldung beim etwa 560 Mitgliedern großen Verein gab. „Zwischendurch hatte ich Panik, dass Corona uns all das einreißen würde, was wir in den vergangenen Jahren aufgebaut haben“, gestand Ferlmann ein.
2021 wird der TuS Henrichenburg neben zwei Fußball-Seniorenteams, der Turnabteilung und einer Tanzgruppe wieder zahlreiche Fußball-Juniorenteams an den Start bringen. Zudem formiert sich aktuell ein neues Frauen-Team. Von einem corona-bedingten Wermutstropfen musste Eckhardt Böhm berichten: Der 1. Kassierer kalkuliert mit rund 25.000 Euro Umsatzeinbußen aufgrund der Corona-Krise.

Verabschiedete sich als 1. Vorsitzender des TuS Henrichenburg: Michael Fischer. © Philip Wihler
Während Böhm als 1. Kassierer wiedergewählt wurde und Ferlmanns Amt 2020 nicht zur Wahl steht, haben sich einige Änderungen in der TuS-Führungsriege ergeben: Helmut Waack tritt als 1. Geschäftsführer die Nachfolge von Ruben Loske an. André Boschella rückt als 2. Geschäftsführer nach. Zudem wird Jens Rose neuer 2. Vorsitzender, da Christian Stackelbeck als bisheriger Amtsinhaber den Posten von Michael Fischer als 1. Vorsitzender übernimmt.
Kunstrasen als Abschiedsgeschenk
Fischer betonte in seiner Abtrittsrede, dass der Verein auf „sicheren Füßen“ stehe und für die Zukunft gut aufgestellt sei. „Zu sehen, dass wir so viele fleißige Helfer im Verein haben, macht mich besonders stolz“, betont Fischer. Zudem freue er sich, dass noch in seiner Amtszeit die Finanzierung des Kunstrasenprojekts, der den aktuellen Ascheplatz ersetzen wird, abgeschlossen werden konnte. „Das ist eine Art Abschiedsgeschenk“, so Fischer, der der TuS-Projektgruppe „Kunstrasen statt Asche“ erhalten bleiben wird.

Ist neuer 1. TuS-Vorsitzender: Christian Stackelbeck. © Philip Wihler
Torsten Pflips, ebenfalls Mitglied der Projektgruppe und 2. Kassierer, berichtete über die nächsten Schritte bei dem Vorhaben. Bis zur Winterpause soll der Kunstrasenplatzbau abgeschlossen sein – inklusive einer Pflasterung drumherum. Auch soll eine überdachte Fahrrad-Abstellanlage errichtet werden. Zudem ist der Einbau neuer, verbesserter LED-Lichter für die Flutlichtanlage geplant. Und: Die kleine Trainings-Rasenfläche, die dem Hauptplatz in Richtung Kanal am Wald nachgelagert ist, wird mit Mutterboden aufgefüllt und neuem Rollrasen ausgestattet.
Freiluft-Versammlung für 2021 nicht ausgeschlossen
Kurz nach 21 Uhr war die Jahreshauptversammlung beendet. Der neue 1. Vorsitzende Christian Stackelbeck zeigte sich trotz der besonderen Umstände sehr zufrieden: „Alles hat sehr gut geklappt. Wenn es nach mir geht, können wir die Versammlung nächstes Jahr wieder draußen veranstalten.“
Seit 2008 bin ich als freier Mitarbeiter in der Castrop-Rauxeler Redaktion tätig. Zu meinen Hobbys zählen Sportarten wie Tennis, Skifahren, Squash, Badminton und besonders der Fußball. Die Sportanlagen in der Europastadt und Umgebung sind mittlerweile mein zweites Zuhause - nicht nur als Redakteur sondern auch als aktiver Fußballer. Außerdem studiere ich Wirtschafts-Psychologie in Iserlohn.