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Ein Castrop-Rauxeler Club traut sich als Erster eine Jahreshauptversammlung zu
Fußball
Im März, April und Mai durften wegen der Corona-Beschränkungen keine Versammlungen abgehalten werden. Ende Juni wird dies ein Verein aus Castrop-Rauxel unter besonderen Auflagen wieder tun.
Trainieren auf den Sportplätzen ist unter Corona-Auflagen bereits seit einigen Tagen wieder möglich. Ein Verein in Castrop-Rauxel geht nun einen Schritt weiter und plant als offenbar erster der Stadt, seine Mitglieder zu einer Jahreshauptversammlung einzuladen. Der Verein aus dem Castrop-Rauxeler Norden tut dies allerdings unter ganz besonderen Voraussetzungen und Auflagen.
Eigentlich hätte die Jahreshauptversammlung beim TuS Henrichenburg turnusmäßig im März stattfinden sollen. Dem Vorhaben machte aber die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Nun haben die Vereins-Verantwortlichen ein Konzept erarbeitet, um die Versammlung Ende Juni nachholen zu können. Dieses Konzept ist vom Ordnungsamt genehmigt worden.

Eine Open-Air-Veranstaltung wird vor dem Clubheim und der Umkleidekabine die Jahreshauptversammlung beim TuS Henrichenburg an der Lambertstraße. © Volker Engel
Eine Open-Air-Versammlung
Ein Punkt des Konzepts sieht vor, dass es für Jugend- und Seniorenabteilung zwei getrennte Termine geben wird. Zunächst wird am Donnerstag, 25. Juni, die Jugendabteilung ab 18 Uhr ihren Vereinsjugendtag abhalten, ehe am nächsten Tag die Veranstaltung der Senioren ab 19 Uhr folgen wird. „So reduzieren wir die Anzahl der gleichzeitig Anwesenden", erklärt TuS-Vorstandsmitglied Christian Stackelbeck die Maßnahme.
Um den Mindestabstand von 1,50 Meter einhalten zu können, wird es eine Premiere geben: Die Versammlung wird erstmals unter freiem Himmel stattfinden - auf dem Henrichenburger Sportplatz an der Lambertstraße. Die Vereins-Verantwortlichen planen die Versammlung auf der Fläche vor dem Kabinentrakt. Dort seien die Gegebenheiten gut. Der Vorstand könne sich auf den Stufen postieren, um für alle Anwesenden gut sicht- und hörbar zu sein. Je nach Wetterlage sollen zudem noch zwei bis drei Pavillons errichtet werden.

Michael Fischer (rotes Hemd) spielte Jahre für den TuS Henrichenburg, war zuletzt zwei Jahre TuS-Vorsitzender und stellt dieses Amt jetzt zur Verfügung. © Jens Lukas
Der 1. Vorsitzende stellt sich nicht mehr zur Wahl
Tatsächlich ist die Jahreshauptversammlung in diesem Jahr für die Henrichenburger von besonderer Wichtigkeit. Schließlich muss sich der Vorstand neu formieren. Michael Fischer wird nämlich sein Amt als 1. Vorsitzender zur Verfügung stellen. Christian Stackelbeck, bisheriger 2. Vorsitzender, wird für diesen Posten kandidieren. An Stackelbecks Position möchte Jens Rose treten. Komplettiert wird der Vorstand durch Carsten Ferlmann, dessen Posten als 2. Vorsitzender in diesem Jahr nicht zur Wahl steht. Zusätzlich stehen unter anderem die Positionen des 1. Geschäftsführers und 1. Kassierers zur Wahl.
Für Michael Fischer (Spitzname „Bomber“) endet somit die Amtszeit als Vorstandsvorsitzender nach zwei Jahren. Er möchte sich aus privaten Gründen zurückziehen. Fischer: „Als Fan bleibe ich dem Verein natürlich erhalten.“
Nach dem TuS Henrichenburg wagt sich im Juli der zweite Castrop-Rauxeler Sportverein an das Projekt „Jahreshauptversammlung und Corona“. Der VfB Habinghorst lädt seine Mitglieder für Freitag, 10. Juli, ab 20 Uhr in die Kampfbahn Habichthorst (Recklinghauser Straße). Dabei wird auch der Vorstand neu gewählt. Der VfB-Geschäftsführer Markus Lüneberg erklärt: „Aufgrund Corona führen wir die Versammlung mit Abstand der Teilnehmer untereinander unter dem Pavillon vor dem Clubheim durch.“
Seit 2008 bin ich als freier Mitarbeiter in der Castrop-Rauxeler Redaktion tätig. Zu meinen Hobbys zählen Sportarten wie Tennis, Skifahren, Squash, Badminton und besonders der Fußball. Die Sportanlagen in der Europastadt und Umgebung sind mittlerweile mein zweites Zuhause - nicht nur als Redakteur sondern auch als aktiver Fußballer. Außerdem studiere ich Wirtschafts-Psychologie in Iserlohn.
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
