Trotz Lockdown: Auf Sportplätzen sind Hobbykicker zu sehen - und eskalieren in Nachbarstadt

© Jens Lukas

Trotz Lockdown: Auf Sportplätzen sind Hobbykicker zu sehen - und eskalieren in Nachbarstadt

rnSport und Corona

Der Schnee hatte zuletzt geschafft, was im Corona-Lockdown bisher eher schwierig war: die Sperrung der Sportplätze durchzusetzen. In Castrop-Rauxel schritt jetzt der Ordnungsdienst ein. In einer Nachbarstadt flogen sogar Steine.

Castrop-Rauxel, Ickern, Schwerin

, 05.03.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Immer wieder waren in den vergangenen Wochen trotz des Corona-bedingten Lockdowns Fußballer - zumeist jüngeren Alters - auf manch einem Fußballplatz in Castrop-Rauxel gesehen worden – und das, obwohl die städtischen Plätze bis auf Weiteres gesperrt sind.

Platzverweise auf zwei Sportplätzen

Dass es derzeit vielen Fußballern fehlt, ihrem Hobby nachzugehen, ist verständlich. Nicht jeder hält sich allerdings auch an die aktuell geltenden Coronaregeln. Seit Montag, 22. Februar, darf man immerhin wieder zu zweit draußen Sport treiben, zum Beispiel Tennis spielen. Das hält die Fußball-Enthusiasten aber nicht von den Sportplätzen fern.

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In Castrop-Rauxel trat der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) in den vergangenen Tagen verstärkt vor Ort auf und sprach Platzverweise aus. Wie etwa am Mittwoch (3. März), an dem in der Glückauf-Kampfbahn in Ickern sowie auf den Sportplätzen am Grafweg auf Schwerin Jugendliche angetroffen wurden. Auch die Brandheide in Frohlinde wurde vom KOD angefahren. Dort hielt sich zu diesem Zeitpunkt aber niemand auf dem Kunstrasen auf.

Eine Ermahnung reichte aus

Uta Stevens vom Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Rathaus berichtete: „Es wurde bei einem Platzverweis und einer Ermahnung belassen.“ Ordnungswidrigkeitsanzeigen samt Bußgeld wurden nicht verhängt. Die Jugendliche, die angetroffen wurde, war über die Zäune gestiegen, um auf die Plätze zu gelangen.“ Der Kommunale Ordnungsdienst verfügt über die Schlüssel der Eingangstore und konnte somit einschreiten.

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Uta Stevens erklärt: „Auch weiterhin werden die Sportplätze gerade bei gutem Wetter überprüft. Bürgerinnen und Bürger werden ausdrücklich gebeten, die Sportplätze nicht widerrechtlich zu betreten. Darüber hinaus stehen die städtischen Sportplätze grundsätzlich lediglich den Vereinen zum Training zur Verfügung. Der Bereich Sport wird die Vereine über eventuelle Öffnungen und Entwicklungen im Sport auf dem Laufenden halten. Die Sportplätze bleiben jedoch bis auf Weiteres geschlossen.“

Mit zwei Leuten spürte der Kommunale Ordnungsdienst, hier zusammen mit einem Polizeibeamten (Mitte) auf der Langen Straße, Jugendliche auf Sportplätzen auf.

Mit zwei Leuten spürte der Kommunale Ordnungsdienst, hier zusammen mit einem Polizeibeamten (Mitte) auf der Langen Straße, Jugendliche auf Sportplätzen auf. © Thomas Schroeter (Archiv)

Toni Weiss, 2. Vorsitzender von Arminia Ickern, berichtete: „Ich habe auf der Arbeit davon gehört, dass der Ordnungsdienst bei uns auf der Anlage war. Für uns als Verein ist es unschön, dass die Jugendlichen zumeist die Trainingstore benutzen, diese bei ihrem Abgang einfach an falscher Stelle stehen lassen und somit der Kunstrasen nicht gepflegt werden kann.“

Jugendliche lösen Schrauben und bauen Zaun aus

Weiss erzählte auch von einer Begebenheit, bei der Jugendliche die Schrauben eines Zaunelementes gelöst hatten, um stets ungehindert Zugang zur Glückauf-Kampfbahn zu haben. Weiss: „Oft haben die Jungs zu allem Überfluss ihren Verpackungsmüll bei uns liegenlassen. Manchmal hat man den Eindruck, dass sich ganze Vereine auf unserem Platz treffen.“

Übel ging es zuletzt in der Nachbarstadt Bochum aus: Zu einer schweren Auseinandersetzung zwischen einer Gruppe von von rund 30 Jugendlichen, städtischem Ordnungsdienst und etlichen Polizeibeamten kam es am Dienstagnachmittag (23. Februar) vor dem städtischen Jugendzentrum (Juma) an der Markstraße. Das berichtete jetzt die WAZ.

Die Situation eskalierte, als drei KOD-Mitarbeiter eine Gruppe Jugendlicher kontrollieren wollte, die auf dem Sportplatz auf dem Gelände des Jugendzentrums Fußball spielten. KOD-Mitarbeiter und die zu Hilfe gerufene Polizei wurden mit beleidigenden Äußerungen empfangen. Auch wurden Steine geworfen. Nach Informationen der WAZ hat sich die Stimmung im Umfeld des eigentlich so erfolgreichen Jugendhauses Juma in den letzten Monaten auch unter dem Eindruck der Corona-Maßnahmen verschlechtert.

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