
© Jens Lukas
Schwergewicht ist in der Ickerner Glückauf-Kampfbahn angekommen
Fußball
Da sage noch einer, dass sich im Castrop-Rauxeler Fußball während des Lockdown nichts rührt. In der in der Glückauf-Kampfbahn in Ickern ist etwas geschehen - für alle sichtbar.
Jeder Trainer wünscht sich einen Verteidiger, an dem kein Stürmer vorbeikommt. Ein Schwergewicht, an dem alle vorbei müssen, gibt es jetzt in der Glückauf-Kampfbahn in Ickern.
Vorgänger aus dem Jahrgang 1993 ist nach Holsterhausen gewechselt
Das Warten hat ein Ende. Der Neuzugang ist jetzt da, auf den die Fußballer von Arminia Ickern und auch der SG Victoria/SF Habinghorst/Dingen gewartet haben. 265 Kilogramm schwer. Das ist das Gewicht des neuen Kassenhäuschens, das die Stadtverwaltung für das Stadion an der Recklinghauser Straße angeschafft hat. Das alte Häuschen (Baujahr 1993) war marode - der Boden war durchgebrochen.

Das bisherige Kassenhäuschen in Ickern stammt aus dem Jahr 1993, war geräumig und hatte zu allen vier Seiten Fenster. © Jens Lukas
Toni Weiss, der 2. Vorsitzende von Arminia Ickern, berichtet: „Das alte Kassenhaus ist nicht mehr bei uns. Ich hatte es inseriert. Daraufhin hat sich der SV Holsterhausen aus unserer Liga gemeldet und hat es kostenlos abgeholt.“
Der Funktionär berichtete zudem, dass er und die Vorstandsmitglieder beim Eintreffen des neuen Hauses verblüfft gewesen seien. Weiss sagte: „Das Kassenhaus ist ja sichtbar kleiner als der Vorgänger - und gefühlt eher eine Hundehütte.“ Und tatsächlich: Die Bodenfläche misst nur 1,40 x 1,25 Meter - die Höhe liegt bei 2,45 Metern. Toni Weiss: „Da passen nicht die Trainingsbälle für zwei Mannschaften rein - so klein ist es.“
Wie der Hersteller auf seiner Internetseite schreibt, war zur Entladung des Häuschens ein Kran nötig. Die Firma Fladafi aus Morsbach (Oberbergischer Kreis) bezeichnet das Modell als „Pförtnerhäuschen“. Das Fenster ist ein Aluminium-Schiebefenster, mit Klappladen zum Verschließen und Sichern der Glasfläche.

Mit einem Kran wurde das neue Kassenhäuschen in der Glückauf-Kampfbahn abgeladen und im Sportplatz-Eingangsbereich platziert. © privat (Arminia Ickern)
Da werden sich die Arminen-Kassierer Peter Sürig und Peter Welskopf umgewöhnen müssen. Denn bislang saßen sie in einem Häuschen, das zu allen vier Seiten Fenster hatte. Sie konnten alles überblicken - und auch das Spiel sehen. Die Zuschauer-Perspektive fällt jetzt offenbar weg, befürchtet Toni Weiss - weil es keine durchsichtigen Wände mehr gibt: „Durch den Fensterschlitz sehen die Kassierer das Feld nicht. Ob es praktikabel ist, bei offener Tür im Häuschen etwas zu sehen? Das glaube ich nicht - vor allem wenn es windig ist.“
Immerhin soll es den Kassierern im Herbst und Winter nicht kalt werden, verspricht Weiss: „Wir sorgen für eine mobile Heizung, die nach den Spielen wieder im Vereinsheim deponiert wird.“

So sieht das neue Häuschen von innen aus. © privat (Arminia Ickern)
Stadtsprecherin Maresa Hilleringmann hatte vor der Bestellung des neuen Kassenhäuschens berichtet: „Der Boden des alten Häuschens ist gebrochen, und die Wände im Bodenbereich sind bereits durch eingedrungene Feuchtigkeit irreparabel beschädigt.“ Eine Erneuerung des Bodens würde etwa 800 Euro kosten. Jedoch würde nach einigen Jahren trotzdem ein neues Häuschen nötig werden - wegen der starken Beschädigung der Wände.
Hilleringmann erklärte: „Das neue Kassenhaus wird etwa 2.800 Euro kosten.“ Bezahlt wird der Container mit einem Teil der Sportpauschale, die das Land NRW jedes Jahr an die Kommunen ausschüttet. So hatte Castrop-Rauxel zum Beispiel im Jahr 2019 aus Düsseldorf 200.000 Euro für den Sport bekommen.
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
