Als Neueinsteiger in den Frauenfußball blockiert aktuell der FC Schalke 04 mit zwei Teams zwei Jahre lang die Aufstiegsplätze in der Kreisliga A Herne/Gelsenkirchen. © Jens Lukas

Frauenfußball

Schalke 04 ist übermächtiger Spielverderber für alle - auch für FC Frohlinde und SG Castrop

Für die Fußballerinnen der SG Castrop und des FC Frohlinde sind die Saisons in der Kreisliga A verlorene Jahre. Denn der Blick auf ihre Kreisliga-Tabelle offenbart die Motivationsbremse für die allermeisten Teams: zwei Teams des FC Schalke 04 spielen mit.

Castrop, Frohlinde

, 23.03.2022 / Lesedauer: 3 min

Es ist kaum mehr als der berühmte Äpfel-Mit-Birnen-Vergleich, wenn die Castrop-Rauxeler Frauenfußball-Teams des FC Frohlinde und der SG Castrop quasi ohne Ambitionen in der Kreisliga A auflaufen. Denn mit den aufgemotzten Mannschaften des Neueinsteigers FC Schalke 04 können sie nie und nimmer mithalten.

Schalke 04 II führt Tabelle vor Schalke 04 I an

Die Fußballerinnen des FC Schalke II führen die Tabelle an mit 109:0 Toren. Es folgt Schalke I mit 77:1 Treffern. Nach dem Topspiel stand ein 0:0 zu Buche. Das einzige Tor gegen Schalke schoss nach 14 Spieltagen Fabienne Katzenski vom ASC Leone - einem Klub, der wie auch wohl die SG Castrop gerne Bezirksliga-Ambitionen hegen möchte - wenn es halt diese beiden Schalke-Teams nicht geben würde.

Zwar hat der FC Frohlinde nichts mit einem Bezirksliga-Aufstieg zu tun, Trainer Christoph Hünnemeyer findet die Schalke-Nummer dennoch befremdlich: „Drei Jahre lang darf in unserer Kreisliga kein Verein mehr an eine Aufstiegschance denken. In der Bezirksliga wird das wohl so weitergehen.“ Zwar verlasse ein Schalke-Team in der nächsten Saison die Kreisliga, ein neu gegründetes U21-Team rücke aber nach in die Kreisliga, wie Hünnemeyer gehört hat.

„Der Fußballverband tut dem Frauenfußball keinen Gefallen damit, dass Klubs wie Schalke ganz unten anfangen müssen beim Einstieg. Es ist an der Zeit, dass da ein Umdenken passiert“, fordert Hünnemeyer. Zumal der Frohlinder Trainer noch mit anderen Sorgen zu leben hat: „Unsere Torhüterin Merle Husemann legt bald ein freiwilliges Soziales Jahr ein und kann nicht mehr spielen. Wir suchen dringend eine neue Torfrau.“ Wer Lust darauf habe, beim FC Frohlinde im Tor zu stehen, könne sich gerne melden.

Das sind eben die Sorgen einer kleinen Frauenfußball-Abteilung wie der des FC Frohlinde. Die wird ein FC Schalke 04 niemals haben. Auch nicht Borussia Dortmund. Die BVB-Fußballerinnen führen im Fußballkreis Dortmund eine Kreisliga-A-Staffel mit zehn Siegen und 73:0 Toren an. Ist so etwas gegenüber kleinen Klubs gerecht, die sich redlich mühen, den Frauenfußball am Leben zu erhalten?

Warum werden FC Schalke und BVB nicht sofort in eine höhere Liga eingruppiert aufgrund ihrer unbegrenzten Möglichkeiten? Dafür steht das Frankfurter Modell mit einer Fusion zwischen der Eintracht und dem 1. FFC Eintracht Frankfurt hat damit vom 1. FFC das Bundesliga-Spielrecht übernommen. Die „alte Mannschaft“ des 1. FFC kickt weiter in der Regionalliga Süd - und ist dort Tabellenführer.

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