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Polizei schreitet gegen Hobbyfußballer in Frohlinde ein
Fußball
Es ist zwar schon zwei Wochen her, doch wurde das unglaubliche Verhalten einiger Hobbyfußballer erst jetzt bekannt. Die Polizei musste sogar in Frohlinde einschreiten.
Trotz der einsetzenden Dämmerung kickt eine kleine Gruppe junger Männer auf dem Kunstrasenplatz des FC Frohlinde an der Brandheide unermüdlich weiter. Wolfgang Baumann ist davon wenig begeistert. Es verstößt nicht nur gegen die derzeitigen Regeln für den Umgang mit der Corona-Pandemie. Auch haben sich die Kicker Zugang zur Platzanlage verschafft, indem sie über Zäune geklettert sind.
Kicker outen sich als Dortmunder
Baumann kümmert sich um viele Aufgaben rund um den Platz und das Frohlinder Vereinsheim. Er hatte schon den Verdacht, dass während des Lockdown auswärtige Kicker illegal auf der Sportanlage kicken. Jetzt bekam er den Beweis, eine Woche nach der Schneeschmelze im Anschluss an den Wintereinbruch im Februar.
Schon als er am Platz ankam, ahnte er etwas: „Die Jungs waren mit ihren Autos gekommen und haben diese auf unserem Zuschauer-Parkplatz oberhalb des Platzes abgestellt.“ Baumann begegnete recht unaufgeregt den jungen Männern auf dem Platz. Diese gaben sogar preis, dass sie aus Lütgendortmund und anderen Stadtteilen im Dortmunder Westen kämen.
In der Zwischenzeit hatte offenbar irgendjemand die Polizei gerufen. Und die Hobbykicker flüchteten. Wolfgang Baumann: „Dabei ließen sie ein Teil ihrer Sachen liegen.“ Der Frohlinder sah einige Zeit später, wie die Männer in ihre Autos stiegen und davonfuhren.
Wolfgang Baumann: „Wir vom Verein haben in den vergangenen Monaten an eigentlich allen Stellen den Zugang zum Platz verbaut - durch Zäune und sogar Stacheldraht.“ Eben jenen Draht scheinen illegale Hobbykicker zuletzt zerschnitten zu haben.
Das schöne Wetter am ersten Sonntag im März zog jetzt während eines Sportplatzbesuches von Baumann offenbar Interessierte an, die auf dem Kunstrasen an der Brandheide kicken wollten. Diese stiefelten und fuhren die Straße am Sportplatz entlang - und machten kehrt, als sie Wolfgang Baumann am Vereinsheim erblickten.
In der ersten März-Woche schritt der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) der Stadtverwaltung Castrop-Rauxel in der Glückauf-Kampfbahn in Ickern sowie am Grafweg auf Schwerin ein. Dort erteilten die KOD-Männer kickenden Jugendlichen Platzverweise. Auch diese waren über Zäune geklettert.
Zum Tatort wird auch nicht selten derzeit der Kunstrasenplatz an der Uferstraße in Ickern. Von dort berichtete Platzwart Andreas Oehler: „Ich habe schon mehrfach in dieser Woche Kinder vom Platz geworfen, drei oder viermal. Ich verstehe ja auch, dass sie spielen wollen.“
Oehler geht mehrfach pro Woche zum Kontrollieren am Platz vorbei. Er erklärt: „Aber ich kann nicht verhindern, dass die Kinder über den Zaun klettern.“ Andreas Oehler betont, dass die Sportanlage ja gesperrt sei: „Die Anlage zu öffnen, kostet 150 Euro Ordnungsgeld. Und wenn ich die Kinder gewähren lasse, muss ich die Strafe selbst zahlen.“
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
