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„Lag für mich am nächsten“: Ex-Profi Jürgen Duah über seine Rückkehr zu Wacker Obercastrop
Fußball-Westfalenliga
Seine Laufbahn als Spieler bei Wacker Obercastrop war kurz. Jetzt ist Jürgen Duah als Co-Trainer zurück. Er erzählt, wie es dazu kam und was ihn an dem Verein so gefällt.
Viele Beobachter rieben sich verwundert die Augen, als Jürgen Duah beim Testspiel von Wacker Obercastrop gegen TuS 05 Sinsen (2:1) am 30. Januar plötzlich auf der Trainerbank auftauchte. Nachdem er den Westfalenligisten als Spieler verließ, kehrte der Ex-Profi als Co-Trainer wieder zurück. Wie kam es dazu?
Jürgen Duah beendete seine Karriere nach einem Achillessehnenriss
„Ich hatte eine schwere Verletzung (Achillessehnenriss 2020, Anm. d. Red.). Danach war mir klar, dass ich nicht mehr spielen will. Das Risiko wäre zu groß. Deswegen habe ich mich damit befasst, wie es mit dem Fußball weitergehen soll“, erzählt Duah.
Das Ergebnis seiner Überlegungen war, dass der Ex-Spieler des VfL Bochum gerne auf die Trainerseite wechseln würde. „Ich habe einige Gespräche mit Vereinen geführt. Wacker lag für mich am nächsten. Ich kenne den Verein, es ist sportlich attraktiv, die Verantwortlichen wechseln nicht ständig und es ist ein familiäres Umfeld.“
Bei Wacker selbst machte man keinen Hehl daraus, dass man den ehemaligen Drittliga-Spieler von Preußen Münster gerne wieder im Klub hätte. Trainer Aytac Uzunoglu sagte nach Duahs Abschied im April 2021: „Wir müssen abwarten, wie er die Verletzung überwindet. Darüber hinaus ist er in einer Ausbildung und möchte mehr Zeit für die Familie aufbringen.“
Trainer Uzunoglu über Duah: „Hat eine riesige fachliche Expertise“
Fast ein Jahr später hat der 36-Jährige seine Ausbildung zum Polizisten abgeschlossen und seine Verletzung ausgeheilt. Er werde Wacker zur Verfügung stehen, wie es mit seinem Beruf zu vereinbaren sei, aber: „Es sind noch Kapazitäten da. Ich will das richtig machen.“
Dazu gehört auch, dass er sich fortbilden möchte. Ob seine Karriere später einmal auch in Richtung Cheftrainer gehen soll, konnte der Deutsch-Ghanaer noch nicht beantworten.
Uzunoglu ist auf jeden Fall erstmal froh, dass er Duah in seinem Trainerteam begrüßen darf. „Steffen Golob hat als Co-Trainer und Sportlicher Leiter genug zu tun. Bei der Suche nach einem extra Trainer als Entlastung kamen wir schnell auf Jürgen. Er kennt den Verein und hat eine riesige fachliche Expertise. Wir sind nach seiner Verletzung immer in Kontakt geblieben und haben schnell ernste Gespräche geführt.“
Jürgen Duah kümmert sich vor allem um die Defensivarbeit
Besonders um ein Aufgabengebiet werde sich der frühere defensive Mittelfeldspieler explizit kümmern. „Sein Steckenpferd sind Balleroberungen“, erklärt der Cheftrainer und lobt seinen neuen Trainerkollegen: „Es gibt viele, die sportlich hohe Qualität haben, aber er kann auch vor der Mannschaft reden. Es tut ihm gut, dass er in funktionierende Strukturen kommt - mit mir als altem Hasen“, sagt Uzunoglu und lacht.
Beim ersten Westfalenliga-Spiel des Jahres am Sonntag (6. Februar) gegen den FSV Gerlingen (0:0) saß Duah beruflich bedingt nicht auf der Bank, sah das Spiel aber danach. „Wir können auf das Ergebnis aufbauen. Ich bin optimistisch, dass wir den Klassenerhalt schaffen.“
Hat im Mai 2020 in der für den Lokal-Journalismus aufregenden Corona-Zeit bei Lensing Media das Volontariat begonnen. Kommt aus Bochum und hatte nach drei Jahren Studium in Paderborn Heimweh nach dem Ruhrgebiet. Möchte seit dem 17. Lebensjahr Journalist werden.
