
© Volker Engel
Stürmischer Pflichtspielauftakt für Wacker Obercastrop - aber nicht während des Spiels
Fußball-Westfalenliga
Für Wacker Obercastrop stand gegen den FSV Gerlingen das erste Westfalenliga-Spiel 2022 an. Doch spielerisch war von einem Sturmdrang aber nicht viel zu sehen.
Spieler, Zuschauer und natürlich das Schiedsrichter-Trio konnten sich glücklich schätzen. Weil das Westfalenligaspiel des SV Wacker Obercastrop gegen den FSV Gerlingen am Sonntag (6. Februar) für 15.15 Uhr angesetzt war, hatten Sturm und Regen ihre Gewalt beendet. Feucht und kalt war es trotzdem. So hatte ein Fan hinter der Bande dem verletzten Torjäger Elvis Shala mit einem Lachen zugerufen: „Hier müsste jetzt eine Fußbodenheizung sein.“
Uzunoglu kann keinem einen Vorwurf machen
Es gab keine Heizung von unten und auch auf dem Platz fehlte ein Mann wie Shala, der wenn es nötig ist, auch mal auf eigene Faust eine Entscheidung sucht. Denn das fehlte im letzten Hinrundenspiel in der Erin-Kampfbahn. Man ahnt es schon, es blieb nämlich bei einem hart umkämpften 0:0.
Wacker Trainer Aytac Uzunoglu sagte hinterher: „Ich kann niemandem einen Vorwurf machen, alle haben gekämpft, nur mit unseren Chancen sind wir zu fahrlässig umgegangen.“ Es dauerte einige Zeit, bis die Platzherren die Sauerländer aus dem Kreis Olpe im Griff hatten. Bis zum Schuss von Stefan Kitowski ans Außennetz dauerte es 17 Minuten.
Danach ging es richtig los. Wieder war es Kitowski, der nach einem Alleingang vor dem Torwart aus 16 Metern einen Heber ansetzte. Die falsche Entscheidung und zu lässig ausgeführt, der Keeper besaß keine Mühe die Kugel aus der kalten Luft zu fischen.
„Die wollen nur Tore des Monats erzielen“
Obercastrop blieb am Drücker, mehr als einige Eckbälle kamen nicht dabei heraus. Das Spiel ließ nach, zu fahrig einige Aktionen, die sogenannten zweiten Bälle wurden nicht gewonnen. Ab der 55. Minute wurde es aus Sicht der Hausherren wieder griffiger.
Neuzugang Nick Jünemann traf aus 25 Metern nur die Mitte des Tores. Den Ball hielt Gerlingens Torwart Alex Taach ohne Mühe. In der Regel turnte der gegnerische Torhüter immer weit - oft vor dem Strafraum - herum. Wacker konnte ihn trotzdem nicht überlisten.
Dabei hatte der verletzte Shala öfters ins Spiel gerufen: „Schießt doch mal aus der Distanz.“ Er hätte es sicherlich getan. So wollten seine Kollegen den Ball förmlich ins Tor tragen. Torwarttrainer David Menke erkannte von außen: „Die wollen nur Tore des Monats erzielen.“
„Ein Punkt ist besser als keiner“
Das gelang nicht, der Aufwand einfach zu groß. Und doch schien ein Treffer nur eine Frage der Zeit zu sein. Der für Philip Wielsch in der 58. Minute eingewechselte Talha Temur hätte Wackers neuer Tor-Held werden können. Wurde nichts draus. Die Zeit lief davon und der Tabellensiebzehnte Gerlingen kam zu einigen Konterchancen.
So musste Wacker-Torwart David Scholka schon seine Keeper-Kunst zeigen, als er einen Kopfball aus kürzester Distanz spektakulär parierte. Noch zweimal sollte Wackers Nummer eins Scholka enorm aufpassen, um den einen Punkt im heimischen Stadion zu behalten. So pustete selbst Obercastrops erster Vorsitzender Martin Janicki kräftig durch: „Ein Punkt ist besser als keiner.“
Durch den steht nämlich seine Mannschaft mit 23 Punkten auf Platz zehn in einem engen Feld. Bis zum ersten Abstiegsplatz (14./Concordia Wiemelhausen) sind es nur drei Punkte. Am nächsten Sonntag, 13. Februar, gibt es wieder ein Heimspiel. Westfalia Wickede (15.) kommt mit der Empfehlung eines 1:0-Sieges gegen Schüren.
Geboren und wohnhaft in Castrop-Rauxel, bin ich über den Billardsport (Karambolage) als freier Mitarbeiter in der Castrop-Rauxeler Lokalredaktion angefangen. Da ich neben dem französischen Billard noch Fußball, Handball, Tischtennis und Tennis in Vereinen aktiv ausführte bot es sich förmlich an, darüber ebenfalls zu berichten.