
© Verein (Arminia Ickern)
Illegale Hobbykicker reißen Castrop-Rauxeler Sportplatz-Zaun ein und hinterlassen Scherben
Fußball
Es ist kein Kavaliersdelikt: In Castrop-Rauxel haben Jugendliche einen Fußballplatz geentert. Um nicht über den Zaun steigen zu müssen, rissen sie diesen einfach ein.
Immer wieder waren in den vergangenen Wochen Hobbykicker - zumeist jüngeren Alters - auf manch einem Fußballplatz in Castrop-Rauxel gesehen worden – und das, obwohl die städtischen Plätze nur von den Vereinen für Training und Spiel genutzt werden dürfen.
An der Waldenburger Straße: Mit Gewalt einen Zugang verschafft
In der Ickerner Glückauf-Kampfbahn setzten die Jugendlichen Anfang der zweiten Herbstferien-Woche ihrem illegalen Tun die Krone auf: Sie rissen an einer Stelle den Zaun ein, der die Sportanlage eingrenzt. Damit verschafften sie sich über die Waldenburger Straße Zugang zum Kunstrasenplatz.
Toni Weiss, der 2. Vorsitzende des hier beheimateten SC Arminia Ickern, berichtete: „Das darf alles nicht da sein. Als ich das mit dem Zaun gesehen habe, waren gerade 20 mir fremde Kinder und Jugendliche auf unserem Platz.“ Das Phänomen beobachtet Weiss nicht nur während der Ferienzeit. Auch sind es teilweise Nachwuchskicker in Trainingsanzügen eines auswärtigen Klubs, die hier Training abhalten.

Nicht nur während der Ferien wird die Ickerner Glückauf-Kampfbahn immer wieder von illegalen Hobbykickern heimgesucht. © Jens Lukas
Toni Weiss ist nicht nur über den Sachschaden am Zaun hochgradig verärgert. Ihn nervt auch, dass einige der Jugendlichen Müll und gar Glasscherben auf Tartanbahn und dem Kunstrasen hinterlassen. Einige fahren kreuz und quer mit dem Fahrrad über den Platz. Auch werden Trainingstore und Sitzbänke auf den Platz gezogen und später dort hinterlassen.
Toni Weiss meint: „Wir vom Verein können nicht jeden Tag vor dem ersten Training aufräumen und allen Müll wegräumen sowie den Platz nach Scherben absuchen. Wenn sich alle benehmen würden, würde ich noch nicht einmal etwas dazu sagen, dass sie hier pöhlen wollen.“
Eine Sorge des Arminen-Funktionärs löste sich immerhin auf: Einen Tag nach der Zerstörung des Zaunelements war dieses wieder repariert. Freier Eintritt war also nicht möglich. Dennoch waren gegen 14 Uhr erneut Kicker auf dem Platz.
In Castrop-Rauxel ist der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) dafür zuständig, Platzverweise gegen illegale Hobbykicker auszusprechen. Toni Weiss erklärt: „Wenn ich dort anrufe, erreiche ich dort niemanden. Beim letzten Kontakt, den ich hatte, hieß es, dass der Ordnungsdienst keine Kapazitäten dafür hätte und wir uns an die Polizei wenden sollen.“ Bei einem Anruf dort wurde Weiss auf die Zuständigkeit der Kommune hingewiesen.
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
