Gewalt, Spielabbrüche, Penis-Blitzer - die heftigsten Fälle im Fußballkreis Herne

© Volker Engel

Gewalt, Spielabbrüche, Penis-Blitzer - die heftigsten Fälle im Fußballkreis Herne

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Das Kreissportgericht ist alarmiert: Die Fallzahl im Fußballkreis Herne ist an den ersten acht Spieltagen dramatisch hoch gewesen. Das Sportgericht hat alle Hände voll zu tun.

Castrop-Rauxel

, 08.11.2020, 06:00 Uhr / Lesedauer: 4 min

Spielabbrüche, Tätlichkeiten, Beleidigungen - die Fußballsaison der Amateure ist im Kreis Herne/Castrop-Rauxel zwar erst acht Spieltage alt, das Sportgericht hat dennoch alle Hände voll zu tun. Der Vorsitzende des Kreissportgerichts berichtete vergangene Woche von einer Welle an Fällen, die auf die unterste Instanz der Rechtssprechung zugerollt ist. Wir haben die schwerwiegendsten Fälle der letzten Monate aufgerollt.

5. September: VfB Börnig – Rot-Weiß Erkenschwick

Sechs Spiele Sperre gab es für einen C-Junioren von Herne, der sich im Freundschaftsspiel danebenbenommen hat.

6. September: SC Constantin Herne – RWT Herne II

Ein Spieler von Rot Weiß Türkspor Herne hatte am ersten Spieltag kurz vor Abpfiff sein Glied vor Zuschauern entblößt. Das Verfahren musste eingestellt werden, weil der Spieler aus dem Klub ausgetreten war und damit für das Kreissportgericht nicht mehr greifbar ist. Sobald er sich wieder bei einem Verein anmeldet, wird das Verfahren neu aufgenommen. Dann ist eine Sperre von einem Jahr zu erwarten.

6. September: Blau-Weiß Baukau – FC Herne 57 II

Ein Spieler von Baukau muss sechs Spiele pausieren. Der Grund: Eine Schiedsrichterbeleidigung im C-Liga-Meisterschaftsspiel vom ersten Spieltag.

6. September: SV Holsterhausen – Eintracht Ickern

Ein Holsterhausener Spieler ist nach einer Kopfnuss verhältnismäßig glimpflich davon gekommen. Mit sechs Spielen ahndete das Gericht den Stoß gegen einen Zuschauer und erkannte einen minderschweren Fall an. Die höhere Geldstrafe erhält die Eintracht, die für den Zuschauer haftet, der das Spielfeld unbefugt betrat und den Spieler attackierte.

12. September: VfB Habinghorst II – SV Holsterhausen

Ein C-Junior des SV Holsterhausen muss sechs Pflichtspiele absitzen, weil er sich im Meisterschaftsspiel in Castrop-Rauxel schlecht verhalten hat.

13. September: VfL Herne – Wacker Obercastrop III

Ein Spieler der C-Liga-Mannschaft von Wacker Obercastrop III ist wegen eines tätlichen Angriffs auf einen Spieler des VfL Herne für 14 Spiele gesperrt worden – davon wurden vier Spiele zur Bewährung ausgesetzt, wie das Bezirkssportgericht entschieden hat. Der Bewährungszeitraum beträgt 28 Wochen. Damit hat das Bezirkssportgericht die Strafe von ursprünglich 39 Spielen für den Obercastroper nach dem Spielabbruch deutlich reduziert, weil es anders als das Kreissportgericht keinen Würgegriff erkannte – der Fußballer hätte für gut anderthalb Saisons pausieren müssen.

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18. September: DSC Wanne-Eickel II – FC Frohlinde

Frohlindes B-Junioren-Trainer muss 50 Euro blechen. Er hatte im Spiel seiner Schützlinge einen Innenraumverweis gesehen und muss sich mehrfach unsportliches gegenüber dem Schiedsrichter vorwerfen lassen.

18. September: Eintracht Ickern II – SV Wacker Obercastrop II

Im Castrop-Rauxeler B-Liga-Derby ging es heiß her: Ein Ickerner fiel dabei traurigerweise auf und wurde vom Kreissportgericht wegen Bedrohung des Schiedsrichters und unsportlichen Verhaltens für sechs Spiele gesperrt.

20. September: SpVgg Röhlinghausen – SG Stephanus

Schiedsrichterbeleidigung: Ein Röhlinghausener Spieler erhält vier Spiele Sperre.

20. September: ESV Herne – TSK Herne II

Spielabbruch: Nachdem der Schiedsrichter die C-Liga-Partie abgebrochen hat, entscheidet das Kreissportgericht später, dass der Abbruch nicht erforderlich war. Die Strafen fallen vergleichsweise milde aus. ESV gewinnt die Partie mit dem Spielstand beim Abbruch, ein TSK-Akteur bekommt drei Spiele Sperre nach einer Roten Karte.

20. September: ESV Herne III – FC Frohlinde III

In der Kreisliga C sollen zwei Spieler in der Partie des ESV Herne III gegen den FC Frohlinde III den Schiedsrichter beleidigt und bedroht haben. Ein Herner erhielt 24 Spiele Sperre, ein anderer acht Spiele. Das Berufungsverfahren hat die Bezirksspruchkammer inzwischen an das Kreissportgericht zurückgegeben.

26. September: Eintracht Ickern – JSG SG Castrop/SV Wacker

Mehrfach unsportlich und dann auch noch den Schiedsrichter beleidigt: Ickerns A-Junioren-Trainer kommt mit 75 Euro Geldstrafe davon – vorbildliches Verhalten sieht anders aus.

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3. Oktober: SuS Merklinde – Firtinaspor Herne

Unschöne Szenen am Feiertag – und dann auch noch in einem C-Junioren-Spiel: Eine Person, die dem Herner Verein zuzuordnen war, verhielt sich mehrfach unsportlich gegenüber dem Schiedsrichter, kassierte einen Verweis und beleidigte den Unparteiischen anschließend weiter. Dafür haftet nun Firtinaspor – auch, weil die Verantwortlichen das Fehlverhalten nicht unterbanden. 115 Euro Gesamtstrafe.

10. Oktober: SV Wacker Obercastrop – TuS Holzen-Sommerberg

Bei einem B-Junioren-Spiel zwischen dem SV Wacker und dem TuS Holzen-Sommerberg erhält der Gästetrainer eine Rote Karte und einen Innenraumverweis. 100 Euro Geldstrafe.

11. Oktober: SG Herne 70 – FC Kurdistan Bochum

In diesem Spiel war ordentlich etwas los: Als grob unsportlich wertete das Bezirkssportgericht das Verhalten eines Herner Bezirksliga-Spielers, der den Schiedsrichter attackiert haben soll. Das Strafmaß: 16 Spiele Sperre, sechs davon auf Bewährung. Lässt sich der Spieler innerhalb von 32 Wochen wieder etwas zu Schulden kommen, muss er diese Spiele auch noch absitzen. Ein weiterer Herner erhielt vier Wochen für ein schweres Foul.

11. Oktober: SV Holsterhausen II – Arminia Holsterhausen

Beleidigung, Kopfstoß, Spielabbruch: Ein Spieler der Spvg. Arminia Holsterhausen wird für drei Jahre gesperrt. Obendrein gibt es 200 Euro Geldstrafe.

18. Oktober: VfB Habinghorst II – Arminia Sodingen

Zwei Arminen erhalten glimpfliche Strafen: Der eine wird für vier Spiele aus dem Verkehr gezogen, nachdem er den Schiedsrichter bedroht hatte, der andere wird für drei Spiele gesperrt (unsportliches Verhalten). Beide Sperren landeten nicht vor der Kammer, sondern wurden durch den Staffelleiter verhängt.

18. Oktober: VfB Habinghorst - Zonguldakspor Bickern

Beim Stande von 2:2 spricht der Schiedsrichter den Habinghorstern einen Elfmeter in der Schlussphase zu. Ein Bickerner soll einen am Boden liegenden Habinghorster dann gegen den Kopf getreten haben. Spielabbruch, Krankenwagen, es gibt Anzeigen bei der Polizei. Das Kreissportgericht verhängt später drei Jahre für den Angreifer. Jetzt liegt das Verfahren nach einer Berufung beim Bezirk.

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18. Oktober: RSV Wanne – SF Wanne III

Der Staffelleiter beantragt ein Verfahren gegen einen Wanne-Eickeler einzuleiten, da er die Mindestsperre als zu niedrig ansieht. Nun wird das Kreissportgericht tätig.

19. Oktober: SV Holsterhausen – VfB Börnig

Aufreger im A-Junioren-Kreispokalspiel: Das Kreisjugendsportgericht erkennt ein mehrfach unsportliches Verhalten von Holsterhausens Trainer gegenüber dem Schiedsrichter. Dafür und einen Innenraumverweis kommt der Trainer mit 50 Euro Ordnungsgeld davon.

25. Oktober: Eintracht Ickern – VfB Börnig

Schiedsrichterbeleidigung in der Kreisliga A: Ein Eintracht-Spieler wird vier Spiele gesperrt, sein Trainer, der ebenfalls eine Beleidigung ausgesprochen haben soll und eine Rote Karte sah, erhält eine Geldstrafe über 75 Euro.