Gökhan Gül war im Frühjahr schon einmal in Quarantäne. Damals schickte er uns dieses Foto aus dem Haus seiner Eltern. © privat
2. Fußball-Bundesliga
Fußballprofi erzählt: So ist das Leben in und außerhalb der Corona-Blase
Gökhan Gül ist Fußballprofi. Er kennt das Leben in der Corona-Blase. Aber er kennt auch das außerhalb: Zurzeit ist der Castrop-Rauxeler bei seinen Eltern. Er kuriert einen Bruch aus. Ein Interview.
Für den 22-jährigen Habinghorster sollte es in diesem Sommer einen Neuanfang geben: Bei Fortuna Düsseldorf wollte Gökhan Gül endlich den Durchbruch in der 2. Liga schaffen. Doch dann das: Mittelfußbruch.
„Gökhan Gül hat sich im Training eine Fraktur im Mittelfuß zugezogen“, twitterte sein Verein aus der Landeshauptstadt am 24. September. Das hätten Untersuchungen von Mannschaftsarzt Dr. Ulf Blecker und der Radiologie-Praxis „Radios“ ergeben. „Gül wird bis auf Weiteres nicht am Mannschaftstraining teilnehmen können“, hieß es.
Das ist bis heute so. Der Innenverteidiger, der zuvor zwei Jahre zum SV Wehen-Wiesbaden ausgeliehen war, ist zu Hause bei seinen Eltern. Zu seiner Mannschaft darf er nicht: Die befindet sich in einer Corona-Blase, wird dauernd getestet und sollte sich ansonsten möglichst wenig mit anderen Leuten treffen. Gökhan Gül kennt dieses Leben, in der Blase und außerhalb, und hat eine klare Meinung zum Coronavirus-Theater in den vier Top-Ligen Deutschlands. Wir telefonierten am Mittwochvormittag (11.11.) mit ihm.
Woher kommt eigentlich Ihr Spitzname Pac-Man? So feierte der SV Wehen Wiesbaden nach der Verlängerung der Leihe im Sommer 2019 die neue Vereinbarung mit Ihnen auf Twitter…Damals, in der Jugend, hat mich ein Jugendtrainer bei der U17 beim VfL Bochum so genannt. Christian Britscho war das. Er meinte, das passt, weil ich auf dem Platz alles wegfresse. Ich finde den Namen ganz nett und habe ihn dann auch weiter getragen. Nicht alle benutzen ihn immer, aber manchmal kommt das schon.Was macht denn der Fuß? Sie leiden ja immer noch unter den Folgen des Mittelfußbruchs, den Sie sich im Training Ende September zugezogen haben… Bis jetzt ist alles gut. Es ist noch nicht alles geheilt, aber ich bin auf einem guten Weg. In ein, zwei Monaten bin ich zurück auf dem Platz. Ich trage einen Entlastungsschuh und habe zweimal in der Woche Reha, mehr darf ich leider noch nicht machen. Das ist eher so etwas wie Massage und Mobilisierung, richtig laufen und belasten geht gerade noch nicht. Nur das, was dem Fuß nicht schadet.Gökhan Gül im Trikot von Fortuna Düsseldorf im Januar 2018 bei einem Testspiel im Trainingslager in Marbella. Er hatte im September großes Pech: Er brach sich im Training den Fuß und ist seither raus aus der Profi-Blase. © picture alliance / Yorick Jansen
Wie sieht denn ein Fußballer-Tag ohne Fußball aus?Ich habe zurzeit viel Freizeit, kann diese Zeit mit der Familie aber auch genießen. In der Corona-Zeit sind viele Menschen zu Hause. Ich war ja viel weg von zu Hause in den vergangenen Jahren. Es ist aber auch schwer, jetzt so oft zu Hause zu sein. Ich muss hier auf die Ernährung achten, darf nicht alles essen, auf das ich Bock habe, damit ich nicht ein paar Kilo zunehme. Immerhin kann ich jetzt am Oberkörper schon wieder etwas in Sachen Training machen.Schauen Sie viel Fußball im Fernsehen?Klar. Ich gucke mir viel Fortuna an, schaue aber eigentlich alles in der 2. Liga. Aber auch Bundesliga, Champions League, Länderspiele – was auch immer gerade auf Sky und DAZN läuft.
Gökhan Gül (2.v.r.) am Sportplatz beim Spiel SV Fortuna Herne II - Eintracht Ickern (hellblau/weiß): Er ist immer noch verbunden mit den Amateurkickern in seiner Heimatstadt. © Marcel Witte
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