Der Habinghorster Gökhan Gül spielt bis zum Sommer für den Fußball-Drittligisten SV Wehen Wiesbaden. Im Interview spricht er über die Gründe der Leihe und einen Positionswechsel.
In der Bundesliga-Mannschaft von Fortuna Düsseldorf konnte Gökhan Gül in den vergangenen Wochen keinen Fuß fassen. Seit der Rückrunde der Saison 2016/17 lief der Habinghorster für die Düsseldorfer auf. In dieser Zeit lief er 43-mal in der Regionalliga West auf - und lediglich einmal in der 2. Bundesliga. Im laufenden Erstliga-Jahr kam der 20-Jährige in der Erstvertretung gar nicht zum Einsatz.
Doch nun wurde Gül an den Drittligisten SV Wehen Wiesbaden, aktuell Tabellensechster der 3. Liga, ausgeliehen. Am Wochenende gewann die Mannschaft das erste Spiel nach der Winterpause mit 3:2 bei Energie Cottbus. Gül spielte in den letzten 20 Minuten. Der Habinghorster Spielpraxis will beim SVWW sammeln, um sich für weitere Einsätze in Düsseldorf zu empfehlen. Wir sprachen mit ihm über die ersten Tage in Wiesbaden sowie einen Plan seines Trainers Rüdiger Rehm.
Herr Gül, wie waren die ersten Tage in Wiesbaden für Sie?
Es ist alles gut. Die Stadt gefällt mir, hier ist es ziemlich ruhig, das ist schön.
In Düsseldorf kamen Sie fast ausschließlich in der Regionalliga-Mannschaft zum Einsatz. Warum reichte es nicht für Sie für das Bundesliga-Team?
Das ist schwer zu sagen, aber durch meine Verletzung (Ermüdungsbruch, Anm. d. Red.), die ich mir im Trainingslager in Marbella zugezogen hatte, bin ich vier Monate ausgefallen. Die Mannschaft hat das in der Zeit dann gut gemacht und ist in die 1. Liga aufgestiegen. In dieser Saison hatten wir einen noch größeren Kader mit noch mehr Konkurrenz auf meiner Position, das machte es mir nicht leichter. Ich wollte aber Spielpraxis bekommen und habe gemeinsam mit dem Verein entschieden, dass eine Leihe sinnvoll wäre. Ich möchte mich menschlich und fußballerisch noch weiterentwickeln.
In Düsseldorf kamen Sie in der Innenverteidigung und im defensiven Mittelfeld zum Einsatz. In der Jugend haben Sie eigentlich ausschließlich Innenverteidiger gespielt. Welche Position liegt Ihnen besser?
Im Grunde ist mir das egal, da sich die beiden Positionen in einigen Dingen ähneln. Doch beim SV Wehen Wiesbaden soll ich auf der Sechser-Position spielen, dafür hat mich der Verein geholt.
Fehlen Ihnen als Innenverteidiger im Profifußball vielleicht ein paar Zentimeter? Schließlich sind Sie nur knapp 1,80 Meter groß.
Es stimmt, dass man als Innenverteidiger eigentlich relativ groß sein sollte. Ein paar Zentimeter mehr wären schon schön. Ich glaube aber, dass ich das mit meiner Kopfballstärke und Sprungkraft ordentlich wettmachen kann.
Der SV Wehen Wiesbaden ist aktuell Tabellensechster. Welche Ziele verfolgt der Verein in dieser Saison? Schielt man in Wiesbaden auf den Zweitliga-Aufstieg?
Zunächst einmal passt im Team die Mischung zwischen Jung und Alt, das ist wichtig. Unser Ziel ist es, uns weiter oben zu festigen. Dann schauen wir mal, was wir noch erreichen können.
Sie leben nun in einer neuen Stadt, spielen in einem neuen Team. Kennen Sie bereits einen Spieler aus dem Team des SV Wehen, der Ihnen die Eingewöhnung leichter macht?
Tatsächlich kenne ich Niklas Schmidt schon von der U19-Nationalmannschaft. Er hat mir schon etwas die Stadt gezeigt. Vergangenen Donnerstag habe ich zum ersten Mal mittrainiert, die Mannschaft hat mich gut aufgenommen.
Von Freunden "rasender Reporter" genannt. Immer auf der Suche nach neuen Themen - Sport und Lokal. Im "Juwel im Revier" (Castrop-Rauxel) zuhause.
