Ob sich der FC Frohlinde um seinen Trainer Stefan Hoffmann (l.) auch in diesem Jahr wieder über den Stadtmeister-Pokal freuen darf? © Volker Engel

Fußball-Stadtmeisterschaft

Sticht der Geheimfavorit die Landesligisten im Titelkampf aus?

Die Fußball-Stadtmeisterschaft steht in den Startlöchern. Doch wer ist der Favorit? Die Trainer sagen: Noch nie war der Kampf um den Titel so spannend und haben einen Geheimfavoriten.

Castrop

, 06.07.2019 / Lesedauer: 5 min

Die höchstklassigsten Teams werden eigentlich immer als erstes genannt, wenn es um die Favoriten für die Castrop-Rauxeler Fußball-Stadtmeisterschaft geht. Das wären also die Landesligisten FC Frohlinde und der SV Wacker Obercastrop. Doch die Trainer der 14 Klubs sehen auch einen Kreisligisten in der Favoritenrolle bei den Titelkämpfen, die ab Samstag, 6. Juli, im Stadion an der Bahnhofstraße ausgetragen werden. Wir haben die Teams in verschiedene Rollen mit Blick auf den Titel eingeteilt und zudem die Meinungen der Trainer eingeholt.

Die Top-Favoriten

FC Frohlinde (Landesliga): Als bestes Castrop-Rauxeler Team der vergangenen Saison kommt dem FC Frohlinde automatisch die Favoritenrolle zu. Der Weg ins Halbfinale würde ausschließlich über Halbfinalisten führen, dann droht ein Landes- oder Bezirksligist als Gegner. „Wir sehen die Stadtmeisterschaft als Testspiele, die von der Wertigkeit nicht höher einzuschätzen sind als andere Partien. Wir werden unseren Jungs die Möglichkeit geben, sich zu zeigen. Das Ergebnis steht für uns im Hintergrund“, sagt Frohlindes Coach Michael Wurst.

SV Wacker Obercastrop (Landesliga): Das Turnier beginnt für den SV Wacker direkt mit einem dicken Brocken - dem Bezirksligisten Spvg Schwerin. Im Viertelfinale könnte es dann mit einem Duell gegen die SG Castrop weitergehen, sollte diese gegen den TuS Henrichenburg gewinnen. Steffen Golob, Co-Trainer der Obercastroper, sagt daher: „Wir können die Stadtmeisterschaft gewinnen, aber auch in der ersten Runde rausfliegen. In der jetzigen Phase der Vorbereitung ist einfach alles möglich.“

Ebenfalls im Favoritenkreis

Spvg Schwerin (Bezirksliga): „Wenn wir Wacker schlagen, haben wir direkt den schwersten Gegner aus dem Weg geräumt“, sagt Schwerins Trainer Dennis Hasecke. Von allen Teams ist die Schweriner Mannschaft in der Vorbereitung wohl schon am weitesten. Denn die Spvg hat mit zwei Teams aus dem Kader der ersten Mannschaft bereits jeweils ein Testspiel über 90 Minuten absolviert. Hasecke sagt aber auch: „Ich sehe viele Teams in der Favoritenrolle.“

SG Castrop (Bezirksliga): Mit dem TuS Henrichenburg erwischte die SG ein vermeintlich leichtes Auftaktlos. Der letzte Titelgewinn der Castroper liegt 46 Jahre zurück. Castrops Coach Tino Westphal möchte das ändern: „Die Chancen sind während der Vorbereitung schwer einzuschätzen. Trotzdem habe ich ein gutes Gefühl und traue den Jungs sehr viel zu.“

Der Geheimfavorit

FC Castrop-Rauxel (Kreisliga A): Womöglich den leichtesten Weg aller Teams ins Finale hätte der FC Castrop-Rauxel. Schlägt die Elf von Coach Patrick Stich den VfR Rauxel, steht der FC bereits im Halbfinale. Dort würden die Castrop-Rauxeler definitiv auf einen Kreisligisten treffen und hätten somit nicht geringe Chancen ins Endspiel einzuziehen. Patrick Stich warnt allerdings vor zu großer Euphorie im Vorfeld: „Ich finde, der VfR Rauxel hat eine super Entwicklung genommen. Sie sind jung und haben eine eingeschworene Truppe. Aber unser Ziel ist das Finale - und dass da bekanntlich alles möglich ist, weiß meine Mannschaft genau.“ Viele Trainer sehen den FC als Geheimfavoriten, so unter anderem Dennis Hasecke von der Spvg Schwerin: „Den FC zähle ich auch zu den Favoriten, sie haben sich gut verstärkt.“

Das sind alle Sieger der Castrop-Rauxeler Feld-Stadtmeisterschaft. Der FC Frohlinde hat den Rückstand auf den Rekordsieger VfB Habinghorst in den vergangenen Jahren deutlich verringert. © Jens Lukas

Mit guten Chancen

VfB Habinghorst (Kreisliga A): Für den Aufsteiger sieht es ähnlich aus, wie beim FC Castrop-Rauxel. Auf dem Weg ins Finale trifft der VfB ausschließlich auf Kreisligisten, muss allerdings im ersten Spiel erst einmal das Habinghorster Derby für sich entscheiden. „Wir wollen erst einmal die erste Runde überstehen, denn Victoria hat bestimmt Lust gegen uns zu gewinnen. Ich bin eher realistisch und glaube, dass ein Landes- oder Bezirksligist den Titel holen wird“, so VfB-Trainer Marc Olschewski.

SuS Merklinde (Kreisliga A): Ein Wörtchen um den Titel könnte auch der SuS Merklinde, denn der SuS hat sich mit einigen ehemaligen Landes- und Bezirksliga verstärkt. Allerdings wartet im ersten Spiel direkt der Top-Favorit FC Frohlinde auf die Mannschaft des neuen Trainers Marco Gruszka.

Eintracht Ickern (Kreisliga B): Die Ickerner sind immer für eine Überraschung gut, mussten zuletzt aber erst einmal die 0:1-Niederlage gegen Firtinaspor II im Aufstiegsspiel verdauen. Den Frust können sich die Eintrachtler nun bei der Stadtmeisterschaft von der Seele spielen. Im Viertelfinale könnte es zu einem Aufeinandertreffen mit dem VfB Habinghorst kommen - dem härtesten Aufstiegskonkurrenten in der vergangenen Saison. Nach dem 0:8 am letzten Spieltag haben die Ickerner mit dem VfB bestimmt noch eine Rechnung offen.

Der VfB Habinghorst um Sebastian Janas (l.) und Eintracht Ickern zählen jeweils zum erweiterten Kreis der Favoriten. © Jens Lukas

Die Außenseiter

TuS Henrichenburg (Kreisliga B): Nach dem Abstieg aus der Kreisliga A muss sich der TuS zunächst neu sammeln und trifft im ersten Spiel direkt auf den Bezirksligisten SG Castrop. Daher gibt sich der Henrichenburger Trainer Michael Heu eher zurückhaltend: „Wir sind gerade erst am Anfang der Vorbereitung und da möchte ich mir aus dem Spiel heraus die körperliche Fitness meiner Mannschaft anschauen. Aber vielleicht gibt es ja eine Überraschung.“

Arminia Ickern (Kreisliga A): Hoffnungen auf den ersten Ickerner Titel seit dem Jahr 1997 hegt Stephan Böhm, Trainer der Arminia, nicht. Ein Sieg gegen den SuS Pöppinghausen in Runde eins ist aber fest eingeplant. „Danach würde mit dem Sieger aus dem Spiel Frohlinde gegen Merklinde aber schon ein echtes Brett warten“, so Böhm.

Victoria Habinghorst (Kreisliga B): Eine Kampfansage gibt es von Victoria-Coach Danny Jordan vor dem Habinghorster Derby gegen den VfB nicht. „Sie werden uns bestimmt den ein oder anderen Fehler aufzeigen, die es dann gilt in der restlichen Vorbereitung abzustellen.“ In der vergangenen Saison bot die Victoria dem VfB zumindest einen guten Kampf, es reichte beim 0:2 und 4:6 aber nicht zu einem Erfolg.

SF Habinghorst/Dingen (Kreisliga B): Der Fusionsklub hatte in der vergangenen Saison immer wieder mit enormen Personalproblemen zu kämpfen und hofft nun auf viele Rückkehrer. Der Trainer des Klubs, Ilker Bahcecioglu, gibt sich bescheiden: „Wir wollen ein gutes Turnier spielen und so weit kommen wie möglich.“ Allerdings sagt der Coach auch mit Blick auf die Favoritenrolle: „Ich denke, es wäre falsch einem Außenseiter keine Chance auf den Titel der Stadtmeisterschaft zuzusprechen.“

VfR Rauxel (Kreisliga C): Den Aufstieg in die Kreisliga B hat der VfR in der vergangenen Saison verpasst und nun geht es im ersten Spiel gegen den Geheimfavoriten FC Castrop-Rauxel. Daher ist Rauxels Trainer Stephan Gil nicht so optimistisch: „Wir spielen gegen eine Topmannschaft und das wird verdammt schwer. Aber aus solchen Spielen können wir nur lernen. Wir werden alles versuchen uns gut zu verkaufen.“

Stephan Gil blickt mit dem VfR Rauxel in der ersten Runde einer schwierigen Aufgabe entgegen. Es geht gegen den A-Kreisligisten FC Castrop-Rauxel. © Volker Engel

Quasi ohne Chance

SuS Pöppinghausen (Kreisliga C): Gegen die zwei Ligen höher angesiedelte Arminia Ickern beginnt der SuS. Im Falle eines Sieges würde es dann sogar womöglich gegen den Landesligisten FC Frohlinde gehen. Torsten Heermann, Trainer der Pöppinghausener, setzt sich daher ein anderes Ziel als ein Weiterkommen bei dem Turnier: „Die Stadtmeisterschaft dient uns als Teil der Vorbereitung, bei dem unser Augenmerk auf der Defensive liegt.“

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