FC Castrop-Rauxel hat Pech: Waltroper Nothilfe wurde verlängert - Joker Sabra sticht sofort

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FC Castrop-Rauxel hat Pech: Waltroper Nothilfe wurde verlängert - Joker Sabra sticht sofort

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Am achten Bezirksliga-Spieltag hat der FC Castrop-Rauxel eine bittere 0:3-Niederlage gegen Teutonia SuS Waltrop bezogen. Für zwei gebürtige Castrop-Rauxeler war das ein Feiertag. Einer machte per Tor gar den Sack zu.

Castrop-Rauxel, Waltrop

, 19.10.2021, 10:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Für die Bezirksliga-Fußballer des FC Castrop-Rauxel ist das Duell mit dem einstigen Westfalenligisten Teutonia SuS Waltrop zur Unzeit gekommen. Eine Woche später wäre womöglich anstatt des 0:3 ein Erfolg herausgesprungen. Denn die Waltroper profitierten von einer Nothilfe, die jetzt ausgelaufen ist.

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Andree Sabra und Marvin Noltemeier haben Castrop-Rauxeler Vergangenheit

Das Team von Teutonia SuS Waltrop hatte aus den ersten vier Saisonpartien keinen einzigen Punkt verbucht. Trainer Oliver Ridder war bewusst, dass es seinem jungen Team an der nötigen Cleverness vor des Gegners Tor mangelte.

Ridder suchte vereinsintern nach einer Lösung - und wurde bei den Ü32-Altherren fündig: Er sprach den aus Ickern stammenden Trainer Marvin Noltemeier an und stellte mit ihm einen Plan auf: Der gebürtige Ickerner Andree Sabra (stieg mit VfB Habinghorst in die Landesliga auf), Tim Lohfink sowie Noltemeier (vormals Wacker Obercastrop) sollten mit ihrer Routine das Team unterstützen.

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Marvin Noltemeier berichtete: „Ich selbst konnte die Zeit dafür nicht aufbringen. Andree und Tim haben zugesagt.“ Mit Erfolg: An den Spieltagen fünf bis acht sammelten die Waltroper neun von zwölf möglichen Punkten ein und verließen den Tabellenkeller. Noltemeier: „Die Wochen, in denen wir aushelfen, sind jetzt vorbei.“

Für den FC Castrop-Rauxel dauerte die Aktion eine Woche zu lang. Denn ausgerechnet der 42-jährige Andree Sabra versetzte dem Team von FC-Trainer Michael Wurst den Knock-Out. Sabra, der in der Jugend von Arminia Ickern groß geworden war und mit Waltrop 2009 den Westfalenliga-Aufstieg feierte, wurde in der 82. Minute mit der Nummer 14 eingewechselt. Und stach als Joker in der 83. Minute.

Andree Sabra (oben rechts) gehörte 2007 dem Bezirksliga-Meister- und Landesliga-Aufstiegs-Team des VfB Habinghorst an.

Andree Sabra (oben rechts) gehörte 2007 dem Bezirksliga-Meister- und Landesliga-Aufstiegs-Team des VfB Habinghorst an. © Martin Goldhahn

Andree Sabra erklärte: „Nach unserem 2:0 hat der FC Castrop-Rauxel weiterhin Druck gemacht. Trainer Oliver Ridder hat mir die Aufgabe gegeben, die Bälle festzumachen, damit wir auf Zeit spielen können.“ Nach einem Einwurf sowie einem Querpass stand Sabra plötzlich 16 Meter vor dem FC-Gehäuse frei. Er sagte rückblickend: „Die Kraft für einen Schuss in den Winkel hatte ich da nicht, also habe den Ball einfach flach in die linke Ecke gesetzt.“

Der Treffer gelang Andree Sabra ausgerechnet gegen Keeper André Dante. Mit ihm spielte er 2007 für den VfB Habinghorst in der Landesliga. Sabra: „Wir hatten uns vor dem Spiel kurz gesehen. Da hatte er noch gefragt: Was machst Du denn hier?“

Die Waltroper ließen Sabra nach Abpfiff hochleben - und wollten ihn weiterverpflichten. Er betonte: „Nein, das ist eine tolle Truppe, aber das schaffe ich in meinem Alter nicht mehr. Ich fühle mich zwar für mein Alter fit. Aber die Schnelligkeit des Spiels und die Intensität kann ich nicht mitgehen.“

Andree Sabra (l.) - am Ball für den VfB Habinghorst in der Landesliga.

Andree Sabra (l.) - am Ball für den VfB Habinghorst in der Landesliga. © Volker Engel

Der gebürtige Ickerner hat andere Ziele. Er erklärt: „Ich möchte mit unserem Altherren-Team den Kreispokal-Gewinn aus dem Jahr 2019 wiederholen. Wir sind Titelverteidiger. Gerne schaue ich mir künftig Bezirksliga-Spiele unserer Truppe an.“

Pech hatte Sabras Freund Tim Lohfink. Nach dessen Einsatz gegen den SuS Olfen diagnostizierte ein Arzt einen wohl verschleppten Riss der Achillessehne. Die Folge: eine OP und ein Gips.

Zunächst war geplant, dass die Aushilfsaktion am siebten Spieltag mit dem Duell mit dem VfL Kemminghausen beendet sein sollte, so Sabra. Das Spiel gegen den Titelanwärter ging aber mit 1:6 verloren. Andre Sabra: „Deshalb habe ich mich mit Oliver Ridder auf eine Verlängerung um eine Woche geeinigt.“ Zum Pech für den FC Castrop-Rauxel.

Was möglich ist, hatte Sabra in einem Trainingsspiel zwischen Waltrop I und Waltrop II gezeigt. Beim 4:2-Sieg markierte er alle vier Treffer seines Teams. Trotzdem schließt Andre Sabra ein weiteres Comeback aus.

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