Der SC Arminia Ickern trauert um den Ehrenvorsitzenden Karl Sabra
Fußball
Die Fußballer des SC Arminia Ickern trauern um Karl Sabra. Der langjährige Vereins-Chef und Ehrenvorsitzende starb in der Nacht zum Dienstag im Alter von 79 Jahren.

Im Februar 1999 wurde Karl Sabra (r) von seinem Nachfolger im Amt des Vorsitzenden, Michael Weskamp, zum Ehrenvorsitzenden des SC Arminia Ickern ernannt. © Jens Lukas
Anfang der 1970er Jahre war Sabra mit einem Teamkameraden von den „KW Buben“, der Hobbymannschaft der Gaststätte „Koch Willms“, zum SC Arminia gekommen und übernahm den Vorsitz, als die Mitgliederzahl einen Tiefpunkt erreicht hatte. Unter Sabras Regie stiegen die Ickerner von der Kreisklasse bis zur Landesliga (1978) auf.
Urkunde vom Nachfolger
Von seinem Nachfolger Michael Weskamp, der ab 1991 das Zepter schwang, war Karl Sabra im Februar 1999 zum Ehrenvorsitzenden ernannt worden. Sabra war in diesem Amt der Nachfolger des Ex-Bürgermeisters Hugo Paulikat. Anfang der 1990er Jahren hatten Sabra und Klaus Holzner (SV Dingen) das Amt des Leiters der Sparte Fußball im Stadtsportverband inne.
In den 2000er-Jahren stellte sich Karl Sabra noch einmal in den Dienst seines Vereins, als Wirt im Clubheim in der Glückauf-Kampfbahn.
Die Schalker mehrmals angelockt
Albert Ottenhoff, Anfang der 1980er Jahre der 2. Vorsitzende der Arminen, erinnerte sich am Donnerstag an die damalige Hoch-Zeit des Vereins. Damals konnte Sabra den FC Schalke 04 mit seinen Profis mehrmals zum Gastspiel nach Castrop-Rauxel lotsen. Dadurch wollte Karl Sabra, eingefleischter Fans des S04, einen finanziellen Ausgleich für den Transfer von Klaus Fichtel erwirken. Noch im vergangenen Sommer hatte Sabra gesagt: „Ich habe den Schalker Vorstand stets daran erinnert, dass wir 1965 für Klaus Fichtel meiner Meinung nach zu wenig Ablösesumme bekommen haben. Das hat gezogen!“
Schlagzeile in der Bild-Zeitung
Deutschlandweite Schlagzeilen schrieb der SC Arminia Ickern durch das Mitwirken von Karl Sabra: Nach einem Schalker Gastspiel brachte der Funktionär den damals finanziell klammen Gelsenkirchenern die kompletten Einnahmen in den Mannschaftsbus. Die Bildzeitung titelte daher: „Mitleid! Ickerns Amateure schenken Schalke Geld“. Berichtet wurde von 8000 Mark Einnahmen. Die volle Summe bekam der Bundesliga-Club, der Millionen-Schulden angehäuft hatte, damals gespendet.
Durch eine Bewerbung von Karl Sabra hatten die Arminen zudem Mitte der 1970-er Jahre auch einen TV-Auftritt. Sie waren in der Spielshow „Auf los geht‘s los“ mit Blacky Fuchsberger zu sehen.
Stadionsprecher auf dem Dachboden
Legendär waren laut Albert Ottenhoff die Einsätze von Sabra als Stadion-Sprecher in der Ickerner Glück-auf-Kampfbahn. Der Vereins-Chef kletterte am Spieltag stets die Leiter in das Dachgeschoss der Umkleidekabine hoch, griff zum Mikrofon und sorgte für laute Durchsagen.
Karl Sabra wird am Mittwoch, 19. Juni, um 13 Uhr auf dem Friedhof in Ickern (In der Wanne) beigesetzt.