
Jimmy Thimm (l.) und Daniel Diaz starteten im Sommer 2021 als Trainer des Landesliga-Teams des FC Frohlinde. Im Januar 2022 trennte sich der FCF von den beiden. © Hermann Klingsieck
FC Frohlinde: Ex-Coach Jimmy Thimm ist jetzt für neue Aufgabe bereit
Fußball
Jahrelang war Jimmy Thimm beim FC Frohlinde eine Marke - als Spieler und als Trainer. Seit Jahresbeginn wirkt er nicht mehr aktiv an der Brandheide - und spricht jetzt über seinen Trennungsschmerz.
Es ist ein halbes Jahr her, als Jimmy Thimm und Daniel Diaz ihre Kündigung beim Fußball-Landesligisten FC Frohlinde erhielten. Zeit heilt die Wunden, heißt es bekanntlich. Aber nicht immer. „Menschlich hängt das noch immer nach. Von der Sportlichen Leitung des FC Frohlinde bin ich noch immer enttäuscht", sagt Thimm ganz offen.
Jimmy Thimm ist noch oft an der Frohlinder Brandheide
Thimm möchte nicht nachtreten, aber die Schmach über die überraschende Kündigung saß verständlicherweise tief, sehr tief. Fast zehn Jahre war er im Verein an der Brandheide gewesen. Sein Sohn spielt in der D-Jugend des FCF - und er selbst sei mit dem Herzen dabei gewesen. Dreimal hätten er und Daniel Diaz Rückendeckung durch die Sportliche Leitung bekommen.
Und dann seien beide ein Tag vor dem Beginn der Vorbereitung mit sofortiger Wirkung gekündigt worden. Und einen richtigen Grund habe man uns nicht mitgeteilt, so Thimm: „Die Enttäuschung war so groß, weil man nicht ehrlich zu uns war. Ja, auch wir haben Fehler gemacht, wir waren einfach zu ehrlich."
Thimm spricht von einer persönlichen Niederlage. Irgendwie verständlich. Als das Duo Thimm/Diaz geschasst wurde, stand der FC Frohlinde auf Rang 15, am Ende der Saison stieg das Team unter Nachfolger Sascha Rammel ab - als 14. der Tabelle. Gegenüber Sascha Rammel verliert Thimm kein böses Wort. „Warum auch?", fragt er: „Es kann ja nicht immer nur am Trainer liegen, wenn die Mannschaft schlecht spielt."
Noch am Tag der Kündigung habe er drei Angebote erhalten, drei weitere in den Tagen danach. Keines davon hat er angenommen. „Ich habe sofort gesagt, dass das nicht geht. Ich habe zusammen mit Daniel die gesamte Wintervorbereitung geplant, war mit dem Herzen ganz in Frohlinde. Das wäre unehrlich gewesen. Da kann man nicht einfach so einen anderen Verein übernehmen. Zumindest nicht im Amateur-Fußball", erklärte der 38-Jährige, der 2019 seine B-Lizenz mit der Note 2 gemacht hat. Und die nächste Stufe im Blick hat. Thimm benötigt noch einige Lerneinheiten, dann kann er sich zur Prüfung als Trainer „DFB-Elite-Jugend" anmelden. Die Trainer-Karriere geht also weiter.
Und er hat sich zahlreiche Spiele in der Umgebung angesehen, natürlich keins des FC Frohlinde. Zweimal pro Woche sei er zum Platz gegangen, weil ja sein Sohn dort trainiert. „Ich habe dort viele Freunde. Alles ist wieder ganz normal, man gibt sich die Hand. Man muss halt die sportliche und die menschliche Seite voneinander trennen", so Thimm.
Der Blick geht seit einiger Zeit wieder nach vorn. Thimm war bei zahlreichen Spielen der Jugend-Bundesliga vor Ort: bei den U19-Junioren des VfL Bochum, bei der U17 des BVB oder bei der U17 des FC Schalke. Aber auch beim Senioren-Westfalenligisten DSC Wanne.
Er sei jetzt offen für alle Angebote, egal ob im Nachwuchs-Bereich oder bei den Senioren, ob in einem Trainer-Team oder als Co-Trainer, sagt Thimm, der nach eigener Aussage viel gelernt hat in den DFB-Lehrgängen: „Es geht darum, das Gelernte von den Lehrgängen den Spielern zu vermitteln, Dinge zu fördern und nicht nur zu fordern. Und darum, dass man viele neue Erkenntnisse über die Regeneration und Vorbereitung mitgenommen hat, um vom Wissen her nicht stehen zu bleiben."
Ein waschechter Dortmunder, Jahrgang 1957. Vor dem Journalismus lange Jahre Radprofi, danach fast 30 Jahre lang Redakteur bei Dortmunder Tageszeitungen, seit 2015 bei den Ruhr Nachrichten, natürlich im Sport.
