Ein Castrop-Rauxeler Trainer vermisst den Fußball - die Familie freut sich, dass Papa mehr Zeit hat

© Volker Engel

Ein Castrop-Rauxeler Trainer vermisst den Fußball - die Familie freut sich, dass Papa mehr Zeit hat

rnFußball-Bezirksliga

War es im Amateurfußball schon ab Saison-Beginn nicht einfach mit der „Peitsche“ Corona-Pandemie im Nacken, hat der November-Lockdown alles völlig auf den Kopf gestellt. Kein Training – keine Spiele.

Castrop-Rauxel

, 16.11.2020, 18:05 Uhr / Lesedauer: 2 min

Im Hintergrund laufen trotzdem weiter Termine ab wie der 1. November, an dem Spieler, die nicht freigekauft wurden, für ihren neuen Verein spielberechtigt sind - wenn gespielt werden dürfte. Für einen Castrop-Rauxeler Bezirksligisten trifft das nicht zu. Solche Spieler in der Pipeline gab es nicht, sagt dessen Trainer. Er bestätigte: „Nein, wir hatten alle Neuzugänge zum Saisonbeginn frei.“

Teams mit Problemen kam der Lockdown gelegen

Und auch in der Winterpause mit der Wechsel-Periode 2 wird die Spvg Schwerin bei Neuverpflichtungen wohl nicht tätig werden. Dazu sagt Trainer Dennis Hasecke: „Vielleicht wenn sich etwas sehr Interessantes bieten sollte, doch grundsätzlich bin ich kein Freund von Winter-Transfers.“ Was heißt, dass sich bei der Spvg Schwerin personell nichts ändern wird - bis zum Saison-Ende.

Was bei dem guten Einstieg in diese Spielzeit auch nicht zwingend nötig ist. „Wir haben bis zum Lockdown kein schlechtes Spiel gemacht. Dabei in den Topspielen gegen Roj Dortmund und Nordkirchen nur mit Pech knapp verloren und Unentschieden gespielt. Ob wir nach der langen Pause daran so erfolgreich anknüpfen können, ist ungewiss.“ Der Lockdown hat eben zwei Seiten: Bis dahin erfolgreichen Klubs trifft er auf dem falschen Fuß - Teams mit Problemen kommt er sogar gelegen.

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Das Training eventuell ab Dezember wieder zuzulassen, Spiele aber nicht. Davon hält Hasecke nichts: „Ein Training mit Abstandsregeln macht kaum Sinn. Außerdem leben wir alle auch im privaten und beruflichen Bereich – trifft dort ein Spieler mit einem Corona-Infizierten zusammen, müsste die gesamte Mannschaft sofort in Quarantäne.“

Schwerins Trainer Dennis Hasecke (r.) muss noch einige Zeit warten, bis er wieder auf seine Fußballer einwirken kann.

Schwerins Trainer Dennis Hasecke (r.) muss noch einige Zeit warten, bis er wieder auf seine Fußballer einwirken kann. © Volker Engel

Dennis Hasecke mag den März zum Re-Start nicht

Hasecke geht trotzdem davon aus, dass im Januar wieder Fußball gespielt wird- Ohne jede Einschränkung aber wohl erst Ende 2021, wenn die Impfung Erfolg zeigt. Von März - wie viele Experten sagen - als Fußball-Neustart hält Schwerins Trainer nichts: „Das wäre hart, sehr hart sogar.“ Im Fußball als Mannschaftssport sei der persönliche Kontakt wichtig. „Wenn wir uns monatelang nicht sehen, wie soll dann die Motivation hoch gehalten werden?“

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Es wird viel darüber geredet, wie Spieler sich im Lockdown fithalten. Wie es den Trainern ergeht, darüber spricht man aber kaum. Hasecke sagt dazu: „Ich bin ein Fußball-Verrückter und mir fehlt natürlich viel ohne Fußball. Und das nicht nur auf dem Platz, sondern auch in der Vorbereitung auf die Spiele, und die Arbeit rund um den Verein. Andererseits freut sich meine Familie aber sehr darüber, dass der Papa jetzt viel mehr Zeit für sie hat, was auch schön ist.“ So hat eben alles im Leben zwei Seiten.

Dennis Hasecke hat zwei Töchter. Die ältere von beiden hat das Glück, ihren Sport trotz Lockdown noch ausüben zu können. Denn sie übt im Leistungszentrum des TV Wattenscheid in der Rhythmischen Sportgymnastik - bis zu dreimal pro Woche. Für den Vater gibt dadurch allerdings dennoch keine Portion Sport zu sehen. Hasecke: „Hier dürfen die Eltern nicht zuschauen.“

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