
© Jens Lukas
Die Castrop-Rauxeler Fußballer rennen bald vor eine Corona-Wand!
Meinung
Woche für Woche fallen gefühlt immer mehr Fußball-Spiele wegen Coronafällen aus. Die Funktionäre werden bald über einen Saisonabbruch nachdenken - meint unser Autor.
Man sagt, dass der Sport den Querschnitt der Gesellschaft abbildet. Wen diese These stimmt, dann müsste sie auch einer aktuellen Fragestellung der heimischen Amateurfußballer standhalten. Ein Thema bei den Kickern ist die Häufung von Spielabsagen aufgrund von Coronafällen in den Kadern.
Am Wochenende sind 12 von 47 Begegnungen in Ligen mit Castrop-Rauxeler Beteiligung wegen Corona abgesagt worden. Das sind 25,5 Prozent der angesetzt Partien – also wirklich ein beachtlicher Anteil. Und: Am zweiten März-Wochenende waren es sogar die Hälfte der Partien der Bezirksliga 9, die nicht zur Austragung kamen.
Da fragt man sich als Beobachter der Szene: Welche Corona-Wand kommt da bei uns an? Wenn doch die Inzidenzzahlen in der Bevölkerungen immer neue Rekordwerte erreichen, ist ja zu befürchten, dass auch die Prozentzahlen der Spielausfälle steigen werden.
Wozu wird das führen? Ein hiesiger Staffelleiter, der zugleich im Vorstand eines Castrop-Rauxeler Vereins fungiert, hat dieser Tage schon beim Blick auf seine Nachholspiel-Liste gesagt: „Lasst uns die Saison abbrechen. Das bekommen wir doch alles nicht mehr ordentlich gespielt.“
Das hat der Funktionär nicht mit einem Herz aus Stein gesagt. Denn er erklärte auch: „Das wäre natürlich bitter für alle jene Mannschaften, die jetzt auf einem Abstiegsplatz stehen und nach der Winterpause einen Lauf hatten.“ Da mehr als die Hälfte der Partien in allen Ligen absolviert worden sind, würden der Westfälische verband und die Fußballkreise die Spielklassen mit dem Stand bei Abbruch werten dürfen.
All das könnte noch zum Thema werden, wenn mehr als die aktuellen 25 Prozent der Partien ausfallen. Hoffentlich bleiben wir von der Wand verschont.
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
