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Entscheidendes Tor zwischen Wacker Obercastrop II und Holthausen fällt in der Nachspielzeit
Fußball-Kreisliga B
Es war das Topspiel am 22. Spieltag in der Kreisliga B1 - und es wurde diesem Attribut vollauf gerecht. Auch der Rahmen passte: Gut 120 Fans sahen ein Duell von Wacker Obercastrop II gegen den RSV Holthausen, das nach der 90. Minute entschieden wurde.
Fußball kann grausam sein. Ein Satz, der im Spitzenspiel der Kreisliga B1 einmal mehr voll ins Schwarze traf. Warum? Wacker Obercastrop II hatte in Minute 88 nach einer Top-Leistung in der zweiten Hälfte einen 0:2-Halbzeit-Rückstand gegen den RSV Holthausen zum 2:2 egalisiert - prompt folgte in der Nachspielzeit der 2:3-Nackenschlag.
Während Holthausens Spieler und Fans überschwänglich jubelten nach Schlusspfiff, lagen Obercastrops Jungs enttäuscht auf dem Kunstrasen der Erin-Kampfbahn. Wackers Trainer Christian Heyn meinte: „In der ersten Halbzeit waren wir nicht achtsam und haben zwei Tore durch Standards kassiert. In den zweiten 45 Minuten waren wir klar besser - das 2:2 wäre hochverdient gewesen.“
Holthausen trumpft stark auf in der ersten Halbzeit
Titelanwärter Holthausen war zunächst präsenter als der Gastgeber. Marvin Pollesch und Christopher Rupieper stellten Obercastrops Abwehr mehrfach vor Probleme. So auch bei der Entstehung zum ersten Tor. Wackers Keeper David Menke wehrte einen Rupieper-Schuss aus Nahdistanz zur Ecke ab. Dieser Eckball wurde auf den kurzen Pfosten getreten: Cihan Göksen traf zum 1:0 (17.).
Holthausen behielt auch nach dieser Führung die Fäden in der Hand. Doppelpech für Wacker II kurz vor der Halbzeit: Zuerst setzte Don Schreiber einen Distanzschuss an den Pfosten - nichts war’s mit dem 1:1. Quasi im Gegenzug gab es eine Ecke für den RSV, die der sträflich freistehende Göksen per Kopfball zum 0:2 (42.) einnetzte.
War die Holthausener Führung bis dahin verdient, änderte sich das Bild mit dem Neubeginn schlagartig. Nun trumpfte Obercastrop auf - die Herner Abwehr fiel reihenweise in Verlegenheit. Nach einem langen Schreiber-Einwurf kanonierte Andre Pape den Ball zum 1:2 (56.) ein.
Kein Elfmeter für Schulz
Die wohl spielentscheidende Szene in der 70. Minute: RSV-Keeper Leon Lee Janke holte Wackers Ken Schulz im Strafraum von den Beinen . Der Elfmeterpfiff ertönte nicht. Als sich Schulz lautstark beschwerte, sah er stattdessen die Gelbe Karte.
Wacker II ließ sich nicht locker und powerte weiter. Mit Erfolg: Nach einer flachen Schulz-Hereingabe von der rechten Seite setzte Pape den Ball zum 2:2 (88.) ins Netz. Plötzlich konnte Holthausen wieder stürmen - und erzielte in der Nachspielzeit (90.+3) durch Rupieper das glückliche 3:2. Diesem Treffer folgte nur noch der Abpfiff.
Über 30 Jahre als Sportredakteur aktiv, bin ich nun im "Unruhestand" seit der Saison 2018/2019 als Freier Mitarbeiter für den Castroper Sport am Ball - eine neue, spannende Erfahrung. Meine journalistischen Fachgebiete sind alle Ballsportarten, die Leichtathletik und Golf. Mit den deutschen Spitzen-Fechtern war ich in den frühen 2000er-Jahren bei Welt- und Europameisterschaften in der "halben Welt" unterwegs.