
Das Bezirksliga-Derby zwischen der Spvg Schwerin (links Kevin Wagener) und der SG Castrop (rechts, Omar Demir) endete mit einem 2:2. © Jens Lukas
Derby zwischen SG Castrop und Spvg Schwerin: Beide Teams haben nichts zu verschenken
Fußball
In der Bezirksliga sind es noch vier wichtige Spiele, ehe die Akte „Saison 2021/22“ zugeklappt wird. Die Spvg Schwerin und der FC Castrop-Rauxel können Vizemeister werden - die SG Castrop kämpft gegen den Abstieg.
Herausragend am 26. Spieltag in der Bezirksliga 9 ist aus Castrop-Rauxeler Sicht das Derby zwischen der SG Castrop (15.) und der Spvg Schwerin (3.) Sie duelllieren sich am Sonntag, 15. Mai, ab 15 Uhr im Stadion an der Bahnhofstraße.
SG Castrop möchte Abstieg abwenden - Spvg Schwerin will Vizemeister sein
Für SG-Trainer Tino Westphal ist es ein Spiel „Sein oder Nichtsein“ – und sagt: „Wir müssen gewinnen, um unsere Nichtabstiegs-Chance zu wahren. Dass wir uns mit Schwerin eigentlich nicht messen können, ist klar. Vielleicht haben wir aber Glück.“ Westphal zieht Fußballschuhe und Trikot an, will das Derby aber „den jungen Spielern überlassen“. Es fehlen die verletzten wichtigen Stützen Luca Seegers (Kreuzbandriss) und Benedikt Meyer-Drabert.
Schwerins Trainer Dennis Hasecke sieht sein Team wegen des Tabellenplatzes favorisiert, warnt aber: „In Derbys passieren oft ungewöhnliche Dinge - alle Spieler sind in diesen Duellen gallig auf den Sieg.“ Nicht dabei sind die Bothe-Brüder Maik und Nico, die Schalkes Meistertitel in Nürnberg live bejubeln wollen. Krank ist der in der Bezirksliga-Torjägerliste mit 22 Treffern führende Louis Wißing.
Das Hinspiel endete 2:2. Die SG führte durch Tore von Stefan Strasser (1:0/13.) und Zouhir Akrifou (2:1/40.) - die Spvg glich aus durch Timo Ballmann (39.) und Kevin Wagener (53.). Im Rückspiel heißt es für beide Klubs: Wenn nicht jetzt, wann dann? Nichts anderes als ein „Dreier“ muss es werden - für beide. Wenn die Ziele Nichtabstieg und Vizemeister realistisch bleiben sollen.
Meister ist gekürt - Abstiegsfrage ungeklärt
Objektiv betrachtet geht es für die SG Castrop um mehr. Bei einer Derby-Niederlage wäre der Absturz in die Kreisliga A wohl nicht mehr abzuwenden. Für die Spvg Schwerin ist die Vizemeisterschaft toll für das eigene Ego. Sportlich allerdings bedeutungslos. Die Bezirksliga-Vizemeister spielen keine Aufstiegsrelegation. Aufhorchen ließen aus SG-Sicht zuletzt zwei Siege der Abstiegs-Konkurrenz. Als da wären das 4:1 von RW Germania gegen Mengede 08/20 (2.) und das 2:1 des TuS Stockum beim FC Castrop-Rauxel.
Nachdem mit dem FC Nordkirchen der Meister gekürt ist, liegt der Fokus allein beim Abstiegskampf. Fünf Klubs liegen im Bereich 21 bis 26 Punkte – vier davon steigen ab. Die SG Castrop ist Vorletzter mit 23 Punkten – hat mit 52:94 aber das schlechteste Torverhältnis von allen.
Über 30 Jahre als Sportredakteur aktiv, bin ich nun im "Unruhestand" seit der Saison 2018/2019 als Freier Mitarbeiter für den Castroper Sport am Ball - eine neue, spannende Erfahrung. Meine journalistischen Fachgebiete sind alle Ballsportarten, die Leichtathletik und Golf. Mit den deutschen Spitzen-Fechtern war ich in den frühen 2000er-Jahren bei Welt- und Europameisterschaften in der "halben Welt" unterwegs.